Credit: Mikael Kristenson
Berlin, 09. July 2024

Kommentar von Prof. Dr. Mohammad Mahdavi, Gisma University of Applied Sciences

KI und Bildung: Ein Paradigmenwechsel ist notwendig

Berlin, 9. Juli 2024 – Die aktuelle Debatte um den Einsatz von KI im Bildungsbereich zeigt eine spannende, aber auch herausfordernde Dynamik. Die Frage, wie wir KI-Technologien in die Klassenzimmer integrieren können, während wir gleichzeitig die Studienlage umfassend prüfen und eigene Modelle entwickeln, verdeutlicht den Bedarf an neuen Denkansätzen und Strategien.

Prof. Dr. Mohammad Mahdavi, Experte für Künstliche Intelligenz und Sprachmodelle an der Gisma University of Applied Sciences (www.gisma.com), kommentiert:

„Aufgrund der jüngsten Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz erleben wir derzeit einen Paradigmenwechsel im Bildungswesen, der uns dazu zwingt, gleichzeitig unsere Lernziele, Bewertungsmethoden und Lehrpläne zu überarbeiten. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass wir ähnliche Herausforderungen bereits bei der Einführung des Internets im Unterricht gemeistert haben.

Damals stellte man sich die Frage, wie wir das Wissen der SchülerInnen sicherstellen können, wenn sie die Antworten schnell und einfach online nachschlagen können – ohne, dass sie schummeln. Schnell wurde ersichtlich, dass der Fokus auf der Entwicklung der reinen Gedächtnisleistung der SchülerInnen kein wertvolles Lernziel und dessen Überprüfung keine effektive Bewertungsmethode war. Folglich verlagerten wir unseren Schwerpunkt auf anspruchsvollere Lernziele, wie die Entwicklung von Fähigkeiten zum kritischen Denken.  Bewertungsmethoden wurden angepasst und legten den Fokus vermehrt auf Präsentationen oder argumentative Essays. Das Lehrangebot passte sich im Laufe der Zeit an und es wurden Lehrerfortbildungen eingeführt, um die Computer- und Internetkenntnisse zu verbessern. Heute nutzen SchülerInnen das Internet effektiv und die Sorge, dass SchülerInnen online Antworten auf auswendig gelernte Fragen finden könnten, ist obsolet geworden.

In ähnlicher Weise müssen wir unsere Lernziele, Bewertungen und Lehrpläne als Reaktion auf die neue Welle der KI-Technologien überarbeiten. Kritisches Denken und lebenslanges Lernen müssen Kernziele bleiben. Die Bedeutung der Vermittlung anderer Kompetenzen, wie z. B. die (Re-)Produktion von Inhalten, insbesondere von Textinhalten, wird jedoch in den Hintergrund rücken. Das Schreiben langer akademischer Aufsätze ist heute keine relevante Fähigkeit mehr. Stattdessen sollten die SchülerInnen lernen, ihre Gedanken strukturiert und prägnant zu formulieren. Die Umwandlung dieser strukturierten Gedanken in verschiedene Medienformate (Text, Audio, Video usw.) wird die Aufgabe der KI sein. Daher brauchen wir neue Methoden, die sich auf die Bewertung der strukturierten Denkprozesse der SchülerInnen konzentrieren und nicht auf die Fähigkeiten zur Erstellung von Inhalten. Und schließlich brauchen wir neue Lehrangebote und Lehrerfortbildungen, um sicherzustellen, dass sich jeder dieses Paradigmenwechsels bewusst ist.”

Über Prof. Dr. Mohammad Mahdavi
Mohammad Mahdavi absolvierte seinen Bachelor in Computer Engineering an der Iran University of Science and Technology, bevor er seinen Master  im Studiengang Künstliche Intelligenz an der Universität von Teheran machte. Im Anschluss promovierte Mahdavi an der TU Berlin, wo er an Automatisierungsansätzen zur Datenbereinigung forschte. Aktuell forscht und unterrichtet er an der Gisma University of Applied Sciences als Professor für Data Science und beschäftigt sich mit der Entwicklung von Large Language Models (LLM) und Natural Language Processing (NLP).

Prof. Mahdavi hat bereits zahlreiche Forschungsarbeiten zu Datenbereinigungssystemen veröffentlicht. Für die Implementierung und Veröffentlichung von den Systemen Raha und Baran erhielt er den ACM SIGMOD Most Reproducible Paper Award. 

Über Gisma University of Applied Sciences

Die Gisma University of Applied Sciences ist eine staatlich anerkannte private Hochschule. An ihren Standorten in Potsdam und Berlin bringt sie Studierende und Lehrende aus über 90 Nationen weltweit zusammen. In 16 Studiengängen macht sie Studierende zu gefragten Talenten für die globale Geschäftswelt in den Bereichen Management, Leadership, Data Sciences, AI und Software Engineering. Die Studierenden lernen von Dozenten mit einem starken Forschungshintergrund sowie von Top-Führungskräften und Gründern. 

Die Hochschule kooperiert mit einem Netzwerk globaler Unternehmen aus Wirtschaft und Bildung, wie Mercedes, Deloitte, Birkenstock, TCS Pace, Zalando, Ebay und Vattenfall, und ist Mitglied der SAP University Alliance. Darüber hinaus ist Gisma Teil der Initiative „Partnering in Business with Germany“, einem globalen Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zur Förderung von Außenwirtschaft und Investitionen. Ziel der Gisma ist es, innovative Impulse für Wirtschaft und Gesellschaft zu geben, indem sie ihre Studierenden auf die Managementpraxis in einer von ständigem Wandel und zunehmender Komplexität geprägten Welt vorbereitet.

Alle Studiengänge der Gisma sind staatlich anerkannt und werden von der Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) sowie dem Akkreditierungsrat geprüft. Darüber hinaus profitiert die Gisma von der Einzelakkreditierung der AMBA für den Global MBA und der CIM für die Studiengänge BSc und MSc Business Management mit der Vertiefungsrichtung Marketing, womit die Gisma die einzige Universität in Deutschland ist, die CIM-akkreditierte Abschlüsse anbietet. Gisma ist Teil der GUS Germany GmbH (GGG), einem dynamischen Netzwerk von Hochschulen mit mehr als 15.000 Studierenden an Standorten in Deutschland, Europa und darüber hinaus. www.gisma.com

 
Jonas Nestroy
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