Europawahl: Neues EU-Parlament älter und männlicher
Auf einen Blick
- Die Gisma University of Applied Sciences hat den Frauenanteil und das Durchschnittsalter im neuen Europaparlament ermittelt.
- Rund 39 Prozent der Abgeordneten sind weiblich, ein Rückschritt vom vorherigen Parlament.
- Das Durchschnittsalter beträgt 49,6 Jahre.
- Die „Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz” hat die höchste Frauenquote bei etwa 51 Prozent.
Potsdam, 7. August 2024 – Am 16. Juli hat das Europaparlament zum ersten Mal getagt. Es setzt sich in dieser Periode aus 719 Mitgliedern zusammen, die in den 27 Mitgliedstaaten der erweiterten Europäischen Union gewählt worden sind. Von den 719 Abgeordneten sind 277 Frauen und 442 Männer – damit liegt der Frauenanteil bei etwa 38,5 Prozent, wie die Gisma University of Applied Sciences (www.gisma.com) herausgefunden hat. Das Durchschnittsalter des Parlamentes beträgt 49,6 Jahre. Zum Vergleich: Im vorangegangenen Parlament betrug der Frauenanteil etwa 39,6 Prozent bei einem Durchschnittsalter von 48,8 Jahren.
Die Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz hat die höchste Frauenquote
Die höchste Frauenquote findet sich in der „Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz”. Auf 26 männliche Abgeordnete kommen 27 weibliche, eine Quote von 50,9 Prozent. Auf dem zweiten Platz findet sich die „Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament – GUE/NGL” mit einer Quote von 45,6 Prozent. „Renew Europe” vervollständigt das Siegertreppchen mit einer Quote von 44,2 Prozent. Auf Platz vier und fünf finden sich die Fraktionen „Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament” sowie die Fraktion „Patrioten für Europa”. Diese Fraktionen weisen eine Frauenquote von jeweils 42,7 Prozent und 40,5 Prozent auf.
Auf dem letzten Platz landet die „Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer” mit einer Quote von 21,8 Prozent. Die fraktionslosen Abgeordneten finden sich einen Platz darüber bei einer Quote von 31,3 Prozent. Die Fraktion „Europa der Souveränen Nationen” liegt auf dem drittschlechtesten Platz, mit einer Quote von 32 Prozent. Darüber findet sich noch die „Europäische Volkspartei” mit einem Anteil von 36,2 Prozent weiblicher Mitglieder.
Das Parlament ist etwas älter als die Bevölkerung – Grüne am jüngsten
2022 betrug das Durchschnittsalter der Bevölkerung in den EU-27 44,4 Jahre. Davon weicht das 2024 gewählte Parlament nach oben ab. Im Schnitt sind die Parlamentarier 49,6 Jahre alt. Die jüngste Fraktion ist dabei die „Fraktion der Grünen / Freie Europäische Allianz” mit 44,7 Jahren. Die „Fraktion Europa der Souveränen Nationen” folgt mit 46,8 Jahren. Auf dem dritten Platz bei dieser Betrachtung landen die Fraktionslosen mit einem Wert von 46,9 Jahren im Schnitt. Platz vier und fünf gehen an die „Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament – GUE/NGL” mit 47,8 Jahren und die „Fraktion Patrioten für Europa” bei 49,4 Jahren.
Die älteste Fraktion ist die „Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)” mit einem Durchschnittsalter von 51,6 Jahren. Die „Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten” im Europäischen Parlament ist etwas jünger und landet bei 50,6 Jahren. „Renew Europe” erreicht mit 49,8 Jahren den drittletzten Platz. Auf dem viertletzten Platz landet die „Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer” mit 49,7 Jahren im Schnitt.
Parlament ist älter und männlicher geworden
In der vorherigen Zusammensetzung des Parlaments belief sich die Frauenquote auf knapp 39,6 Prozent. Im aktuellen Parlament sinkt der Wert auf 38,5 Prozent. Zudem ist das Parlament älter geworden. Das Durchschnittsalter stieg von durchschnittlich 48,8 auf 49,6 Jahre.
Insgesamt sind vier Fraktionen „männlicher” geworden: Die „Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer” (27,5 Prozent zu 21,8 Prozent), die „Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)” (37 Prozent auf 36 Prozent), die Fraktion „Die Linke im Europäischen Parlament – GUE/NGL” (51,4 Prozent auf 45,7 Prozent) sowie die fraktionslosen Abgeordneten (32,8 Prozent auf 31,3 Prozent). Drei verbleibende Fraktionen haben ihre Frauenquote erhöht. Die Fraktionen „Fraktion Europa der Souveränen Nationen” und „Fraktion Patrioten für Europa” sind erstmals im Parlament vertreten, sodass hier keine Vergleiche möglich sind.
Prof. Dr. Sara Ravan Ramzani, Professorin für Forschung und Quantitative Methoden an der Gisma University of Applied Sciences, kommentiert die Untersuchung: „Leider liegt der Gesamtanteil der weiblichen Abgeordneten niedriger als im letzten Parlament, und noch immer bei unter 40 Prozent. Es muss in dieser Beziehung also noch viel mehr getan werden, um eine echte Gleichstellung der Geschlechter in der europäischen Politik zu erreichen. Bemerkenswert ist der hohe Frauenanteil in den Fraktionen Die Grünen und Die Linke, die beide nahezu ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis aufweisen. ”
Über die Untersuchung
Die Gisma University of Applied Sciences hat alle 719 Abgeordneten auf ihre demografischen Merkmale hin untersucht und Rankings für die einzelnen Fraktionen erstellt auf Grundlage der Geschlechterverteilung sowie dem Durchschnittsalter der Abgeordneten.
Die Gisma University of Applied Sciences ist eine staatlich anerkannte private Hochschule. An ihren Standorten in Potsdam und Berlin bringt sie Studierende und Lehrende aus über 90 Nationen weltweit zusammen. In 16 Studiengängen macht sie Studierende zu gefragten Talenten für die globale Geschäftswelt in den Bereichen Management, Leadership, Data Sciences, AI und Software Engineering. Die Studierenden lernen von Dozenten mit einem starken Forschungshintergrund sowie von Top-Führungskräften und Gründern.
Die Hochschule kooperiert mit einem Netzwerk globaler Unternehmen aus Wirtschaft und Bildung, wie Mercedes, Deloitte, Birkenstock, TCS Pace, Zalando, Ebay und Vattenfall, und ist Mitglied der SAP University Alliance. Darüber hinaus ist Gisma Teil der Initiative „Partnering in Business with Germany“, einem globalen Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zur Förderung von Außenwirtschaft und Investitionen. Ziel der Gisma ist es, innovative Impulse für Wirtschaft und Gesellschaft zu geben, indem sie ihre Studierenden auf die Managementpraxis in einer von ständigem Wandel und zunehmender Komplexität geprägten Welt vorbereitet.
Alle Studiengänge der Gisma sind staatlich anerkannt und werden von der Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) sowie dem Akkreditierungsrat geprüft. Darüber hinaus profitiert die Gisma von der Einzelakkreditierung der AMBA für den Global MBA und der CIM für die Studiengänge BSc und MSc Business Management mit der Vertiefungsrichtung Marketing, womit die Gisma die einzige Universität in Deutschland ist, die CIM-akkreditierte Abschlüsse anbietet. Gisma ist Teil der GUS Germany GmbH (GGG), einem dynamischen Netzwerk von Hochschulen mit mehr als 15.000 Studierenden an Standorten in Deutschland, Europa und darüber hinaus. www.gisma.com