Deutscher Apotheken-Check: Wo medizinisches Cannabis erhältlich ist
Auf einen Blick
- Versandapotheke mycare (www.mycare.de) untersucht, wie viele Apotheken offen für medizinisches Cannabis sind
- Auf 400 Anfragen kamen nur 211 Rückmeldungen
- 131 Apotheken würden tendenziell Cannabis-Rezepte einlösen
Lutherstadt Wittenberg, 7. November 2024 – Cannabis darf unter anderem bei chronischen Schmerzen, Schlafstörungen und bestimmten Erkrankungen in Deutschland bereits seit 2017 verschrieben werden. Doch selbst sechs Monate nach der Teillegalisierung sind immer noch nicht alle Apotheken offen dafür, medizinisches Cannabis herauszugeben. Die Versandapotheke mycare.de (www.mycare.de) hat untersucht, wie viele Apotheken in Deutschland bereit wären, ein Cannabis-Rezept zu bedienen. Dazu wurden 400 Apotheken in den 20 größten deutschen Städten kontaktiert, mit der Bitte um Informationen zum Verkauf von Medizinalcannabis. Nur 211 gaben eine Rückmeldung, in 131 Apotheken können Cannabis-Rezepte theoretisch eingelöst werden.
Stuttgarter Apotheken führen bei Offenheit für Cannabis-Therapien
Die höchste Bereitschaft zur Unterstützung von Cannabis-Therapien weisen Apotheken in Stuttgart auf, wo 50 Prozent der Anfragen positiv beantwortet wurden. In Nürnberg, Leipzig und Dortmund ist das Verhältnis mit jeweils neun positiven Rückmeldungen (45 Prozent) etwas niedriger. Vervollständigt wird die Top-Drei von gleich fünf Städten mit jeweils acht positiven Rückmeldungen: Bochum, Bremen, Dresden, Köln und München.
Im Gegensatz dazu zeigen sich in einigen Städten deutliche Herausforderungen für Patient:innen, die medizinisches Cannabis benötigen. In Bonn und Köln gaben jeweils neun Apotheken an, dass sie nicht offen für die Abgabe von Cannabis sind. Auch in Hamburg scheinen die Apotheken mit neun Absagen eher skeptisch zu sein. In Frankfurt am Main ist ebenfalls eine gewisse Zurückhaltung zu beobachten, wo sechs Apotheken kein medizinisches Cannabis verkaufen können.
So gut sind Apotheken über E-Mail zu erreichen
Obwohl bei allen Apotheken eine E-Mail-Adresse zu finden war, antwortete fast die Hälfte überhaupt nicht: Von 189 Apotheken hat mycare.de keine Rückmeldung zu der Anfrage bekommen. Ob es an der fehlenden Expertise im Bereich Cannabis liegt oder ob die Apotheken die Mail einfach nicht für die Kundenkommunikation nutzen, lässt sich nicht feststellen. Die schlechteste Antwortrate weist die Stadt Essen auf, wo nur fünf der 20 Apotheken auf die E-Mail reagierten. Ähnlich ist dies bei Hannover, wo nur sieben Antworten eingingen. Aus Bonn und Düsseldorf erhielten wir mit jeweils 14 Antworten die meisten Rückmeldungen seitens der Apotheken.
Ungleiche Verfügbarkeit und Herausforderungen in der Cannabis-Therapie
Martin Schulze, Apotheker und Leiter der pharmazeutischen Kundenbetreuung bei mycare.de, erklärt: „Unserer Untersuchung zufolge gibt nur jede dritte Apotheke Cannabis an Patient:innen ab. Auch der Verband der Cannabis versorgenden Apotheken teilte kürzlich mit, dass deutschlandweit 2.500 bis 3.000 Apotheken Cannabis-Rezepte einlösen – was bei über 17.500 Apotheken ein verschwindend geringer Anteil ist. Obwohl medizinisches Cannabis schon seit vielen Jahren verschrieben werden darf und die Verschreibung mit der Legalisierung vor sechs Monaten nochmal deutlich einfacher geworden ist, scheinen sich viele Apotheken mit dem Thema immer noch nicht ausreichend beschäftigt zu haben.
Der Zugang zu medizinischem Cannabis muss für Patient:innen deutschlandweit verbessert werden. Mittlerweile gibt es zwar schon viele auf Cannabis spezialisierte Online-Apotheken, wo Patient:innen einfacher und bequemer ihre Rezepte einlösen können. Diese sind durch die hohe Nachfrage seit der Legalisierung aber oft überlastet und können beispielsweise auch nicht immer eine direkte Kundenberatung anbieten. Unsere Apotheker:innen bei mycare.de haben frühzeitig damit angefangen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, um Patient:innen beratend zur Seite stehen zu können und entsprechende Lagerbestände aufzubauen. Wir stehen im permanenten Austausch mit Mediziner:innen und pharmazeutischen Herstellern, um Patient:innen in ganz Deutschland die beste Versorgung zu ermöglichen.”
Alle Untersuchungsergebnisse finden Sie auf dieser Landingpage:
https://www.mycare.de/presse-und-media/pressemitteilungen/20241015-medizinisches-cannabis-apotheken
Über die Untersuchung
Im Rahmen der Untersuchung wurden 400 Apotheken in den 20 größten deutschen Städten (jeweils 20 Apotheken pro Stadt) angeschrieben und gefragt, ob sie offen für die Ausgabe von Cannabis sind oder nicht. Dafür haben wir einen E-Mail-Account namens Johanna Kirschner erstellt. Mit diesem wurden die Apotheken angeschrieben, mit dem Anliegen, dass dies die nächstgelegene Apotheke der Patientin sei und sie sich erkundigen wolle, ob sie ihr medizinisches Cannabis Rezept in der Apotheke einlösen kann.
mycare (www.mycare.de) Als eine der ersten Versandapotheken Deutschlands hat mycare.de den deutschen Markt seit 2001 nachhaltig verändert. Neben einem umfangreichen Onlineshop mit über 90.000 Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten bietet mycare.de vielfältige Dienstleistungen zur persönlichen Gesundheitsversorgung an. In einem modernen Apothekenlabor stellt mycare.de individuelle Arzneimittel nach höchster pharmazeutischer Qualität her, darunter Hormontherapien, homöopathischer Mittel, Hautcremes und medizinisches Cannabis. Jede Arzneimittelbestellung wird individuell von Fachpersonal nach höchster pharmazeutischer Qualität angefertigt und geprüft. Zu den weiteren Dienstleistungen von mycare.de gehören der Arzneimittel- und Hausapotheken-Check sowie der Tabletten-Service MEDPAC. Als regionaler Großversorger beliefert mycare.de medizinische Einrichtungen in ganz Deutschland mit Arzneimitteln, Hilfsmitteln und Verbandstoffen und sorgt zudem für die umfassende Versorgung von Patient:innen im Heimbereich. Eine persönliche Beratung erfolgt sowohl telefonisch und per E-Mail als auch an drei Apothekenstandorten in Lutherstadt Wittenberg.