Berlin, 15. March 2022

Arbeitsmarkt-Analyse: Statt Querdenker:innen sind jetzt Vordenker:innen und Visionäre bzw. Visionärinnen gefragt

Auf einen Blick

  • Die GISMA University of Applied Sciences sowie die Jobsuchmaschine Indeed ermitteln die Häufigkeit des Vorkommens der Begriffe „Querdenker:in”, „Visionär” bzw. „Visionärin” und „Vordenker:in” in Stellenausschreibungen
  • Die Pandemie führt zu einem Rückgang von fast 80 Prozent des Attributs „Querdenker:in”

Berlin, 15. März 2022 – Im Zuge der Corona Pandemie entwickelte sich im Frühjahr 2020 zunächst in Stuttgart die Bewegung “Querdenken 711”, der zahlreiche weitere Ableger mit den jeweiligen Vorwahlziffern ihrer Region folgten. Damit einhergehend fand eine Veränderung der Häufigkeit der Nennung des Begriffes “Querdenker:in” statt, die die GISMA (www.gisma.com) in Kooperation mit der Jobsuchmaschine Indeed (www.indeed.com) untersucht hat. Dafür wurden alle Indeed Stellenanzeigen im Zeitraum Januar 2019 bis Januar 2022 auf die Häufigkeit der Nennung der Begriffe „Querdenker:in”, „Visionär” bzw. „Visionärin” und „Vordenker:in” untersucht. 

Querdenker:innen sind bei Jobangeboten weniger gefragt 
Das einst positiv belegte Attribut „Querdenker:in” verliert in dem Zeitraum Januar 2019 bis Januar dieses Jahres 77 Prozent an Nennungen in Stellenausschreibungen. Dieser Abwärtstrend beginnt im Frühjahr 2020 zeitgleich mit dem Aufkommen der Corona-kritischen Querdenker-Bewegung. Stattdessen suchen Unternehmen seitdem verstärkt Vordenker:innen (+44 Prozent) und Visionär:innen (+35 Prozent). 

Andere Begriffe sind auf dem Vormarsch
Das Wort „Querdenker:in” wurde am häufigsten im September 2019 genannt, weit vor Pandemie-Beginn: Es kam in 1.839 von einer Million Jobausschreibungen vor. Bis zum Januar 2022 sank dann die Nennung auf nur noch 350. Stand „Visionär:in” im September 2020 mit 540 Nennungen auf dem Tiefpunkt, löst es im Januar 2021 mit 895 Nennungen den Begriff „Querdenker:in” ab und wächst seitdem stetig. Etwas weniger stark aber ebenso konstant wächst der Begriff „Vordenker:in”. Seit August 2021 steht dieser bei aktuell 933 Nennungen in einer Million Stellenausschreibungen. 

Manche Branchen suchen immer noch Querdenker:innen
Untersucht wurde zudem detailliert die Gewichtung der Ergebnisse mit Blick auf Stellenausschreibungen einzelner Branchen. Entgegen des allgemeinen Trends stieg die Nennung des Begriffes „Querdenker:in” in Stellenausschreibungen des Bereiches Büro und Verwaltung von 3,2 im Jahr 2020 auf aktuell 18,4 Prozent. Besonders unter den Personaldisponenten sucht man mit 16,6 Prozent nach  Querdenker:innen. Im Jahr 2020 lag der Wert noch bei 0,5 Prozent. 

Visionäre und Vordenker:innen sind in Handwerk, Technik und Mechanik gefragt 
Die Suche nach „Visionären” und „Visionärinnen” in Stellenausschreibungen steigt im Verlauf des letzten Jahres in Berufen des Handwerks, der Technik und Mechanik von 1,4 auf 5,1 Prozent. „Vordenker:innen“ sind in dieser Branche allerdings noch stärker gefragt. Hier klettern die Werte im gleichen Zeitraum von 2,6 auf 9,8 Prozent.

Unternehmen aus den Bereichen Beherbergung, Tourismus und Event erwähnen in ihren Jobausschreibungen dagegen heute weniger „Visionäre” und „Visionärinnen” als noch vor einem Jahr. Der Anteil der Nennung des Begriffes in den Stellenausschreibungen fiel hier von 6,4 auf 3,1 Prozent. 

Unterdessen werden weniger „Vordenker:innen” unter Mediziner:innen und in Management-Berufen gesucht. Der Anteil der Nennungen des Begriffes in Stellenausschreibungen sank bei Mediziner:innen von von 9,9 auf 2,9 Prozent und in der Sparte Management von 10,8 auf 5,8 Prozent. 

Entgegen des allgemeinen Trends werden im Management fast genauso viele Querdenker:innen gesucht wie vor dem Zeitraum der Datenerhebung. Der Rückgang liegt hier bei nur 1,7 Prozent. 

Motivation zu dieser Untersuchung der GISMA in Kooperation mit Indeed
Die GISMA University of Applied Sciences bildet qualifizierte Menschen für die internationale Berufswelt aus und setzt dabei auf Kreativität und Innovation in hybriden Lernprozessen. Die Motivation für die Untersuchung in Zusammenarbeit mit der Jobsuchmaschine Indeed basiert auf der Frage, ob Querdenker:innen auf dem deutschen Markt nach wie vor gefragt sind, oder sich die Häufigkeit der Nennung des Begriffes mit Aufkommen der gleichnamigen Bewegung verändert hat.

Prof. Dr. Stefan Stein, der Präsident der GISMA University of Applied Sciences, sagt dazu: “An der GISMA erarbeiten wir mit unseren Studierenden nicht nur das klassische Wissen, dass sie für einen zukunftsfesten Job brauchen. Wir ermutigen sie ganz bewusst zu frischem Denken, und Gegebenes kritisch zu hinterfragen, um neue Lösungsansätze zu entwickeln. Quer zu denken, innovativ und kreativ zu gestalten im Gegensatz zu linearem Folgen – für uns sind dies Grundsteine für die Arbeitsmarktfähigkeit unserer Absolventen und Absolventinnen. Die Untersuchung in Kooperation mit Indeed zeigt, dass Bewegungen, die aus der Pandemie heraus entstanden sind, auch auf unsere Sprache Einfluss nehmen. Begriffe wie Visionäre, Visionärinnen, Vordenker und Vordenkerinnen sind nah an dem Begriff Querdenker bzw. Querdenkerin, wenn es um das eigenständige, originelle Denken geht, aber auch exklusiver.“

Was die Arbeitsmarktdaten von Indeed auszeichnet
Als Jobsuchmaschine aggregiert und analysiert Indeed Stellenausschreibungen direkt von Karrierewebseiten deutscher Unternehmen sowie die Anzeigen auf der eigenen Plattform in Echtzeit. Pro Monat kommen dadurch im Schnitt 890.000 neue Stellen dazu. Diese robuste Datenbasis ermöglicht es, Aussagen über den gesamten Online-Stellenmarkt in Deutschland zu treffen. Ein detaillierter Qualitätscheck vermeidet zudem Duplikate und ordnet die Stellen in über 50 Kategorien bzw. Berufsgruppen ein.

Methodik
Basierend auf Daten der Jobsuchmaschine Indeed, prozentual hochgerechnet auf eine Millionen Stellenausschreibungen pro Monat. Eine Ausschreibung ist dabei nicht unbedingt gleichbedeutend mit einer offenen Stelle, sondern kann mehrere zu besetzende Positionen umfassen.

Über Gisma University of Applied Sciences

Die Gisma University of Applied Sciences ist eine staatlich anerkannte private Hochschule. An ihren Standorten in Potsdam und Berlin bringt sie Studierende und Lehrende aus über 90 Nationen weltweit zusammen. In 16 Studiengängen macht sie Studierende zu gefragten Talenten für die globale Geschäftswelt in den Bereichen Management, Leadership, Data Sciences, AI und Software Engineering. Die Studierenden lernen von Dozenten mit einem starken Forschungshintergrund sowie von Top-Führungskräften und Gründern. 

Die Hochschule kooperiert mit einem Netzwerk globaler Unternehmen aus Wirtschaft und Bildung, wie Mercedes, Deloitte, Birkenstock, TCS Pace, Zalando, Ebay und Vattenfall, und ist Mitglied der SAP University Alliance. Darüber hinaus ist Gisma Teil der Initiative „Partnering in Business with Germany“, einem globalen Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zur Förderung von Außenwirtschaft und Investitionen. Ziel der Gisma ist es, innovative Impulse für Wirtschaft und Gesellschaft zu geben, indem sie ihre Studierenden auf die Managementpraxis in einer von ständigem Wandel und zunehmender Komplexität geprägten Welt vorbereitet.

Alle Studiengänge der Gisma sind staatlich anerkannt und werden von der Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) sowie dem Akkreditierungsrat geprüft. Darüber hinaus profitiert die Gisma von der Einzelakkreditierung der AMBA für den Global MBA und der CIM für die Studiengänge BSc und MSc Business Management mit der Vertiefungsrichtung Marketing, womit die Gisma die einzige Universität in Deutschland ist, die CIM-akkreditierte Abschlüsse anbietet. Gisma ist Teil der GUS Germany GmbH (GGG), einem dynamischen Netzwerk von Hochschulen mit mehr als 15.000 Studierenden an Standorten in Deutschland, Europa und darüber hinaus. www.gisma.com

 
Jonas Nestroy
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