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Berlin, 27. April 2023

KI-Strategien der Länder im internationalen Vergleich: Darauf setzen Deutschland und Co.

Auf einen Blick

  • Die Berlin School of Business and Innovation (BSBI) untersucht internationale Strategiepapiere im Umgang mit künstlicher Intelligenz und identifiziert die Handlungsfelder von 22 Ländern
  • Platz 1 der Auswertung ist die Ausbildung von KI-Fachkräften; der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen erhält geringere Aufmerksamkeit
  • Australien ist einziges Land, das KI aktiv für den Umweltschutz einsetzen will

Berlin, 27. April 2023 – Künstliche Intelligenz (KI) leitet eine transformative Ära ein: Die Technologie zeigt ihr Potenzial, unser Leben, die Arbeitswelt und Kommunikation grundlegend zu revolutionieren. Die Regierungen vieler Länder haben darauf reagiert und spezifische Verfahrensweisen zur Implementierung von KI in verschiedenen Bereichen ausgearbeitet. Die Berlin School of Business and Innovation (BSBI) hat die KI-Strategien von 22 Ländern untersucht und ermittelt, welche Handlungsfelder global im Fokus stehen. Besonderen Handlungsbedarf sehen die Länder bei der Ausbildung von KI-Fachkräften, der Nutzung der neuen Technologie für die Wirtschaft und bei der Regulierung für vertrauenswürdige KI. 

Ausbildung von KI-Fachkräften ist meistgenanntes Handlungsfeld
Die Untersuchung zeigt deutlich, dass der internationale Fokus auf der Ausbildung von Fachkräften liegt, um den durch die KI-Entwicklung angestoßenen strukturellen Wandel in Arbeitswelt, Wirtschaft und Gesellschaft zu gewährleisten. Das Handlungsfeld wird 21-mal in den untersuchten Strategiepapieren genannt und steht damit auf Platz 1 des Rankings. Länder wie Belgien oder Singapur möchten insbesondere neue Bildungs- und Ausbildungskonzepte entwickeln, welche Grundlagen der KI-Methoden vermitteln und Umschulungen, Trainings und Förderung von qualifiziertem Personal ermöglichen. In der Untersuchung finden sich aber auch Länder, wie Australien, Kanada oder Finnland, die die Ausbildung von KI-Fachkräften nicht als explizites Handlungsfeld definieren. 

Bereich Wirtschaft und rechtliche Rahmenbedingungen auf Platz 2 und 3
Insgesamt 18 Erwähnungen erhält der Bereich Wirtschaft in den untersuchten KI-Strategien und damit den zweiten Platz im internationalen Vergleich. Länder wie China, Dänemark oder Großbritannien planen mithilfe künstlicher Intelligenz die Produktivität zu verbessern, um hocheffiziente “Smart Economies” aufzubauen. Dafür sollen KI-Technologien in allen Wirtschaftsbereichen zum Einsatz kommen, um Wissenstransfer und Unternehmertum voranzutreiben. Zudem sollen künftig KMUs sowie globale KI-Start-ups intensiv gefördert werden. 

Platz 3 des Rankings der meistgenannten Handlungsfelder erhält die KI-Regulierung mit 16 Erwähnungen. Dieser Bereich beinhaltet zum einen das Bestreben nach rechtlichen Rahmenbedingungen für eine vertrauenswürdige KI, aber auch die Ideenfindung für mögliche gesetzliche Lockerungen für künftige Innovationen. Die Stärkung der Menschenrechte, Verbraucherschutz und Datensicherheit spielen ebenfalls eine Rolle bei den Überlegungen der 22 Länder im Bereich Regulierung.

Forschung und Entwicklung nur auf Platz 5 der identifizierten Handlungsfelder
Künstliche Intelligenz basiert auf der Nutzung und Verarbeitung von Daten; dafür wird ein hocheffizientes KI-Ökosystem benötigt. Der Ausbau von Infrastruktur und Mobilität mithilfe künstlicher Intelligenz wird insgesamt 13-mal als Fokus in den KI-Strategien genannt (Platz 4). Überraschend: Erst auf dem fünften Platz der meistgenannten Handlungsfelder folgt die Förderung von Forschung und Entwicklung im KI-Bereich. Insbesondere Länder wie Japan, Kanada und die USA möchten ein offenes und kooperatives Innovationssystem schaffen, in dem internationale Forschungsteams ausgebildet und gefördert werden. Kanada nimmt sich, ebenso wie Deutschland, zur Zielerreichung explizit die Schaffung von neuen Forschungszentren sowie die Einrichtung von KI-Lehrstühlen vor. 

USA sieht Handlungsfeld im Bereich Militär und Sicherheit, Japan setzt auf Gesundheit, Australien auf Umweltschutz
Die USA sind das einzige Land der Untersuchung, welches angibt, KI-Technologie auch im Bereich Militär und Sicherheit etwa zur Stärkung der Streitkräfte und in der Militärethik einsetzen zu wollen. Großbritannien legt den Fokus auf ein investitionsfreundliches Umfeld; in Japan und Australien soll künstliche Intelligenz auch im Gesundheitsbereich zum Einsatz kommen. Das Land der Kängurus und Koalas gibt zudem als einziges Land im internationalen Vergleich an, dass es künstliche Intelligenz aktiv im Umweltschutz, beispielsweise zum verbesserten Ressourcenmanagement oder für ein intelligentes Umweltmanagement, einsetzen möchte. 

Forschungsausbau, Wandel der Arbeitswelt und internationaler Dialog: Das sind die deutschen Ziele
Die deutsche Regierung zeigt sich ebenfalls ambitioniert und plant mithilfe einer exzellenten Forschungsbasis weltweit führender Standort für die KI-Erforschung und Anwendung zu werden. Dafür sollen Forschungszentren, Netzwerke und Lehrstühle geschaffen werden. Weiterhin im Fokus steht der Bereich “Wandel der Arbeit” vom Fachkräftemonitoring bis zu Qualifizierungsmaßnahmen sowie die internationale und hier speziell deutsch-französische Zusammenarbeit. Prof. Dr. Kyriakos Kouveliotis, Chief Academic Officer der BSBI kommentiert die Bemühungen: “Deutschland fokussiert sich in seiner ursprünglich 2018 konzeptionierten und im Jahr 2020 überarbeiteten KI-Strategie auf Forschungsausbau und Wissenstransfer; aber auch auf internationalen Dialog. Angesichts der aktuellen Entwicklungen nicht nur rund um ChatGPT ist es unerlässlich, diese Strategie kontinuierlich fortzuschreiben und anzupassen. Insbesondere der Kompetenzförderung von Erwerbstätigen wird eine besondere Bedeutung zukommen, um Grundlagen für die Nutzung von KI in verschiedenen Wirtschaftsbereichen zu schaffen. Die BSBI ist sich der Bedeutung von KI bewusst und wird sich dem Thema auf ihrer bevorstehenden KI-Konferenz im Juni dieses Jahres widmen. ”

Hier finden Sie das internationale Ranking der KI-Strategien grafisch aufbereitet.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Wirtschaftsschule.

Über die Untersuchung
Die Berlin School of Business and Innovation hat die KI-Strategien der Regierungen von 22 Ländern (Australien, Kanada, Russland, Türkei, USA, Großbritannien, China, Indien, Japan, Südkorea, Singapur, Deutschland, Dänemark, Portugal, Finnland, Frankreich, Niederlande, Schweden, Belgien, Norwegen, Polen und Spanien) auf Grundlage des internationalen KI-Monitorings der Bundesregierung identifiziert und die genannten Handlungsfelder in übergeordnete Kategorien gruppiert. Die Handlungsfelder mit den meisten Erwähnungen bilden die Top 12 der Analyse. Einzelne Handlungsfelder können in den Strategien der Länder mehrmals auftauchen. Stand der Analyse ist der 24.04.2023.  

Über Berlin School of Business and Innovation

Die Berlin School of Business and Innovation (BSBI) ist eine private Wirtschaftsschule in Berlin mit Standorten in Paris, Hamburg und Barcelona. Seit der Eröffnung 2018 bildet die BSBI zukünftige Führungskräfte in der Wirtschaft mit praxisorientierten, englischsprachigen Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengängen in den Bereichen Betriebswirtschaft, Marketing, Finanzen, IT, Informatik, Tourismus und Hospitality Event Management aus.
Die BSBI vereint traditionelle Lehrmethoden mit flexiblem, praxisnahem Lernen, um ihre über 7.500 Studierenden aus 114 Ländern optimal auf den globalen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Als Erasmus+-Organisation fördert sie internationale Zusammenarbeit und kooperiert mit renommierten akademischen Institutionen. Ihre Exzellenz wurde mit Auszeichnungen wie dem AMBA/BGA Best Innovation Strategy Award, dem Outstanding Organisation Award (Education 2.0 Conference) und dem Bronze Award for Blended and Presence Learning (QS Reimagine Education Awards) gewürdigt.

Die BSBI ist Teil der GUS Germany GmbH (GGG), einem dynamischen Netzwerk von Bildungseinrichtungen mit über 15.000 Studierenden in Deutschland, Europa und darüber hinaus.

Weitere Informationen und Pressemitteilungen finden Sie im Newsroom der BSBI.



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Desiree Engel
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