Bundesbehörden im Digital-Check: Ministerien sparen beim Papierverbrauch
Auf einen Blick
- CAYA befragt die Bundesministerien und den Deutschen Bundestag zu den jährlichen Druckkosten sowie zur Ausrichtung für papierarmes Arbeiten
- 2017 haben die Behörden die Druckkosten im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gesenkt
- Die Ministerien für Verteidigung, Justiz und Verbraucherschutz sowie Arbeit und Soziales haben ihre Ausgaben erhöht
Berlin, 20. September 2018 – Im Jahr 2017 sind bei den deutschen Bundesministerien und dem Deutschen Bundestag Druckkosten in Höhe von 2,15 Millionen Euro entstanden– und damit deutlich weniger als noch im Jahr zuvor. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Digitalisierers von Briefpost, CAYA (www.getcaya.com), der die obersten Bundesbehörden auf ihre Druckkosten im Jahr 2016 und 2017 sowie die Anweisung, papierarm zu arbeiten, hin befragt hat.
Zur Untersuchung
Für die Untersuchung hat CAYA in einer offiziellen Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) alle 14 Bundesministerien sowie den Deutschen Bundestag nach ihren Druckkosten im Jahr 2016 und 2017 befragt. Bis auf das Ministerium für Inneres, Bau und Heimat konnten für alle Behörden Ergebnisse ermittelt werden. Zudem wurde gefragt, ob es in den einzelnen Verwaltungen eine Order gibt, papierarm zu arbeiten.
Ministerien senken Druckkosten um 25 Prozent
Im Jahr 2016 haben die Bundesministerien und der Deutsche Bundestag noch für 2,89 Millionen Euro gedruckt. Bereits im Folgejahr wurden die Kosten um 740.000 Euro gesenkt. Damit konnten die Bundesbehörden die Ausgaben vom Vorjahr um ein Viertel reduzieren. Allen voran hat dabei das Auswärtige Amt verstärkt auf Ausdrucke verzichtet und seinen Kostenaufwand von 522.000 Euro auf 232.000 Euro mehr als halbiert. Auch das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verzeichnet mit Druckkosten in Höhe von 73.000 Euro einen Rückgang von über 50 Prozent. Ähnlich sparsam waren zudem das Finanz- sowie das Umweltministerium, die im Vergleich zum Vorjahr über 163.000 Euro eingespart und ihre Kosten für Druckartikel somit um jeweils über 40 Prozent reduziert haben.
Insgesamt haben 10 der 15 verglichenen Bundeshäuser ihre Druckkosten im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 15 Prozent gesenkt.
Höhere Druckkosten trotz Digitaler Verwaltung 2020
Während die meisten Ministerien Einsparungen verzeichnen konnten, hat das Verteidigungsministerium 2017 mit 417.000 Euro hingegen knapp 24 Prozent mehr ausgegeben als noch 2016. Auf die explizite Nachfrage, ob eine konkrete Order auf Verzicht von Papier existiere, verwies der Sprecher auf das mittelfristige Ziel das Regierungsprogramm Digitale Verwaltung 2020 einhalten zu wollen, welches unter Anderem eine Umstellung auf elektronische Aktenführung vorsieht. Eine ähnlich negative Entwicklung vollzieht auch das Ministerium für Arbeit und Soziales, das im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls über 20 Prozent höhere Druckkosten verzeichnet. Die Gesamtausgaben des deutlich kleineren Ministeriums für das Jahr 2017 sind mit knapp 100.000 Euro jedoch entsprechend geringer als im Verteidigungsministerium. Einen leichten Kostenzuwachs verzeichnet auch das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz, welches mit nun 70.000 Euro knapp 4.000 Euro mehr ausgegeben hat als noch im Vorjahr.
Von den Mitarbeitern wird nachhaltiges Arbeiten gefordert
Auf die Frage, ob nachhaltigere Arbeitsabläufe angewiesen werden, verwiesen die Ministerien auf verschiedene, eigene hausinterne Regelungen. So hat beispielsweise das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bereits 2014 das EU-Umweltmanagementsystem (EMAS) eingeführt, im Zuge dessen unter anderem der Pressespiegel digitalisiert wurde. Demnach spielen die elektronische Dokumentation sowie die Umstellung auf Recyclingpapier eine große Rolle in der Papiereinsparung. Im Auswärtigen Amt steht die Order “Think before you print”.
Alexander Schneekloth, CEO von CAYA, kommentiert die Ergebnisse:
“Es ist gemeinhin bekannt, dass Deutschland in Sachen Digitalisierung noch einiges aufzuholen hat. Umso schöner ist es zu sehen, dass in den führenden Verwaltungseinrichtungen unseres Landes die Thematik offenbar ernst genommen und größtenteils an effizienteren und nachhaltigeren Lösungen gearbeitet wird, wie die stark sinkenden Druckkosten aufzeigen. Als Digitalunternehmen begrüßen wir diese Entwicklung und wünschen uns auch eine zeitnahe Umsetzung auf kommunaler Ebene. Das würde nicht nur die Mitarbeiter sondern letztlich auch die Verbraucher bei ihren administrativen Aufgaben entlasten und Steuergelder einsparen.”
Die Druckkosten aller Ministerien sowie des Deutschen Bundestags finden Sie unter: https://www.getcaya.com/druckkosten-index-so-viel-zahlen-die-bundesministerien/
Der digitale Briefkasten CAYA (https://www.getcaya.com/) ist ein führender Anbieter für die Digitalisierung und Archivierung der täglichen Briefpost. Der Service ermöglicht Privatpersonen sowie kleinen Unternehmen ihre sonst physische Post online zu empfangen und sie via App oder Webseite jederzeit und ortsunabhängig zu bearbeiten. Benötigte Dokumente stehen dank der Volltextsuche innerhalb weniger Sekunden zur Verfügung. Der selbstverwaltende digitale Briefkasten von CAYA sorgt somit für eine übersichtliche Verwaltung der Briefpost. Das Unternehmen wurde 2017 von Alexander Schneekloth gegründet und hat seinen Sitz in Berlin.