Credit: Ivan Bandura
Berlin, 06. March 2024

Trotz Cannabis-Legalisierung im April: kein Cannabis aus Anbauclubs vor 2025?

Wenn es nicht zu einem Vermittlungsverfahren zwischen Bundestag und Bundesrat kommen sollte, dauert es nur noch wenige Wochen, bis der Eigenanbau von Cannabis in Deutschland legalisiert wird. Ab April 2024 können Freizeitkonsument:innen dann ihr eigenes Marihuana anbauen. Im Juli sollen dann auch Anbauvereinigungen, sogenannte Cannabis Clubs, erlaubt werden. Diese sollen dann legal anbauen und das Cannabis an ihre Mitglieder weitergeben. Die Freude ist groß, doch Konsument:innen dürften sich auch noch einige Monate nach der Legalisierung gedulden müssen – denn der Anbau von Cannabispflanzen ist komplex und bedarf viel Zeit. Philip Schetter, CEO von Cantourage, einem der führenden Cannabisunternehmen Europas,  geht davon aus, dass die Abgabe von legalem Cannabis in den Cannabis Clubs nicht vor 2025 möglich sein wird. 

Reality-Check: Kann man ab Juli 2024 Cannabis in den dafür vorgesehenen Clubs erwerben?
„Auch wir bei Cantourage freuen uns sehr auf die anstehende Legalisierung und ganz speziell auch auf die Eröffnung der Cannabis Clubs. Aus Ländern wie Spanien und Kanada wissen wir, welch große Rolle diese bei Schaffung einer echten Cannabiskultur spielen können. Außerdem machen sie Cannabis in der Öffentlichkeit sichtbar und tragen so dazu bei, dass die Pflanze zur Normalität wird – das begrüßen wir sehr“, sagt Philip Schetter, CEO von Cantourage. 

Gleichzeitig tritt er mit Blick auf den Zeitplan auf die Euphoriebremse: „Bis die ersten Cannabis-Clubs legales Cannabis an ihre Mitglieder abgeben können, könnten einige Monate vergehen. Es bedarf viel Übung, Erfahrung und auch Geduld, um qualitativ hochwertiges Cannabis zu produzieren – das heißt auch, dass die ersten Ernten nicht zwangsläufig die gewünschte Qualität aufweisen werden. Der Anbau von wirklich gutem Cannabis kann leicht zwischen sechs und neun Monate dauern, besonders, wenn man in einer neuen Umgebung damit startet. Wenn die Clubs mit ihrem ersten Anbau im Juli 2024 loslegen, wird es voraussichtlich frühestens erst Ende 2024, eher Anfang 2025 Cannabis in Clubs zur Abgabe geben. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass Clubs, die bereits im Sommer Cannabis verkaufen, dieses mit großer Sicherheit auf nicht-regulierten Wegen bezogen haben. Dies würde die Grundidee der Legalisierung konterkarieren, weswegen es hier besonderer Aufmerksamkeit bedarf.”

Vom Keimling bis zur Reifung: Anbau dauert mehrere Monate
Die Kultivierung von Cannabispflanzen wird in verschiedene Phasen unterteilt. Begonnen wird der Anbau mit der Keimphase, die gut eine Woche dauert. Hier lässt man seine Samen sprießen, um sie im Anschluss eintopfen zu können. Wenn die Samen keimen, geht die Pflanze über in die Bewurzelungsphase. Diese kann mehr als zwei Wochen andauern. In dieser Phase fängt die Pflanze langsam an, ihre typische Gestalt anzunehmen. Sobald die Pflanze gut durchgewurzelt ist, ist die Phase beendet und die Pflanze muss in einen größeren Topf bzw. sogenannten „grow cube“ umgetopft werden

Daraufhin beginnt die Wachstumsphase der Pflanze. Die Dauer dieser Phase ist davon abhängig, wie viel Platz und Energie man dafür aufwenden kann. Die Wachstumsphase kann sich von zwei bis zu mehr als acht Wochen erstrecken. Besonders wichtig ist hierbei eine ausreichende Lichtzufuhr für die Pflanze – je nach Art bis zu 18 Stunden pro Tag.

Reifen, ernten, trocknen: ein langer Weg bis zum Konsum 
Die Blütephase kann beim „Indoor“-Cannabis-Anbau acht, aber auch mehr als 16 Wochen andauern. Hierzu werden die Lichtverhältnisse in strikte Phasen von abwechselnd zwölf Stunden Licht und zwölf Stunden Dunkelheit unterteilt. Wie lange die Pflanze letztlich für die Reifung der Knospen benötigt, variiert zwischen den verschiedenen Sorten. Zuletzt müssen die Blüten geerntet, getrocknet, beschnitten und gereift werden – das macht die Endqualität des Cannabis aus. Dies kann erneut mehr als vier Wochen in Anspruch nehmen.

Jahrelange Erfahrung im Cannabisanbau auf globalem Spitzenniveau hat beispielsweise das Unternehmen LOT420 aus Kanada, dessen Cannabisblüten Cantourage seit 2023 in Deutschland und anderen europäischen Ländern anbietet. Auch Stefan Macdonald, CEO von LOT420, warnt vor verfrühter Vorfreude auf „Club-Cannabis“ in Deutschland: „Die Produktqualität, die wir heute in Kanada und Europa anbieten können, beruht auf zwölf Jahren akribischer Entwicklung unserer Anbautechniken und Prozesse. Ein Anbauzyklus, also die Zeit von der Keimphase bis zum Verpacken des fertigen Produkts, dauert bei uns heute gut fünf Monate – mit Prozessen und alle Anbau-Parametern, die wir über Jahre hinweg exakt auf unsere Sorten abgestimmt haben.“

Über Cantourage

Cantourage ist ein führendes europäisches Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Medizinpräparaten und Arzneimitteln auf Basis von Cannabis. Das in Berlin ansässige Unternehmen wurde 2019 von Norman Ruchholtz, Dr. Florian Holzapfel und Patrick Hoffmann gegründet. Mit einem erfahrenen Managementteam und seiner „Fast Track Access“-Plattform ermöglicht Cantourage Produzent:innen aus aller Welt, schneller, leichter und kosteneffizienter Teil des wachsenden europäischen Marktes für medizinisches Cannabis zu werden.

Cantourage verarbeitet das Cannabis-Rohmaterial sowie Cannabis-Extrakte der internationalen Produzenten und vertreibt sie in Europa. Dabei stellt das Unternehmen stets die Einhaltung der höchsten europäischen pharmazeutischen Qualitätsstandards sicher. Das Sortiment umfasst getrocknete Blüten, Extrakte, Dronabinol und Cannabidiol. Cantourage wurde am 11. November 2022 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und wird unter dem Börsenkürzel „HIGH” geführt.

 
Pia Senkel
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