Schlafen in der Wildnis: In diesen europäischen Ländern ist Wildcampen erlaubt
Auf einen Blick
- In Europa gibt es große Unterschiede bei der Gesetzgebung zum Thema Wildcampen.
- Während im Süden Europas tendenziell strikte Gesetze und strenge Verbote herrschen, ist die Lage im Norden größtenteils entspannt.
- In Deutschland entscheiden die Bundesländer, wo Wildcampen erlaubt ist und wo nicht.
Köln, 02. August 2023 – Im Sommer unter Sternen schlafen – für Reisende gibt es wenig Romantischeres. Doch wo dürfen Camper:innen in Europa problemlos in der Wildnis übernachten und wo lässt man besser Vorsicht walten? CamperDays (www.camperdays.de), die führende Buchungsplattform für Campervans und Wohnmobile, hat in einer aktuellen Untersuchung die Gesetzeslagen zum Wildcampen in verschiedenen europäischen Ländern und deutschen Bundesländern zusammengetragen und verglichen.
Unabhängig vom Land gilt: In Nationalparks, Naturschutzgebieten, Naturreservaten, Jagdbanngebieten und Landschaftsschutzgebieten ist das Wildcampen grundsätzlich verboten. Auf privaten Grundstücken darf meist nur mit Erlaubnis des Eigentümers übernachtet werden. Insbesondere auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sollte nicht gecampt werden, da hier Schadenersatzforderungen drohen können.
Camper frei: In diesen Ländern ist Wildcampen erlaubt
In Nordeuropa gibt es einige Länder, in denen das Campen in der Wildnis (quasi) legal ist. In Finnland, Schweden und Norwegen gilt das sogenannte Jedermannsrecht. Das besagt: Sofern nicht anders ausgeschildert, dürfen Camper auf ungenutztem Land ihr Zelt aufschlagen und am Wegesrand im Camper zur Ruhe kommen – vorausgesetzt man befindet sich mehr als 150 Meter von Wohnhäusern entfernt. Auch in Schottland und der Schweiz gilt eine Form dieses Rechts.
Vorsicht geboten: Hier ist freies Campen unter bestimmten Umständen erlaubt
Einige europäische Länder haben Gesetze, die bestimmte Formen des Wildcampen unter bestimmten Umständen erlauben und andere verbieten. In Dänemark und Island, zum Beispiel, ist das Übernachten im Fahrzeug überall verboten, außer auf Privatgrundstücken mit Erlaubnis – das Übernachten im Zelt ist aber in bestimmten Gebieten gestattet. In Portugal dürfen Reisende bis zu 48 Stunden an einem Ort im Wohnmobil übernachten, aber wer ein Zelt aufschlägt, sollte mit bis zu 600 Euro Strafe rechnen. In Lettland, Estland und Litauen ist das Campen an öffentlichen Orten an vielen Orten erlaubt und auch die Nationalparks und Naturschutzgebiete verfügen häufig über Hütten und Biwakierplätze (Biwakieren ist das Schlafen ohne Zelt unter freiem Himmel).
Auf eigene Gefahr: In diesen Ländern ist Wildcampen verboten
Die meisten europäischen Länder erlauben Wildcampen grundsätzlich nicht, auch wenn es bestimmte lokale Ausnahmen gibt. In Frankreich, Italien und Spanien zum Beispiel drohen Strafen bis zu 1.500 Euro. Allerdings gibt es in manchen Nationalparks Ausnahmen für das Biwakieren, Übernachtungen auf Privatgrundstücken sind mit Erlaubnis ebenfalls kein Problem. Auch in England und Wales ist das Wildcampen bis auf sehr wenige Ausnahmen verboten. Rumänien, Bulgarien, die Slowakei, Slowenien, Ungarn, Kroatien, Griechenland und Tschechien haben allesamt restriktive Gesetze gegen Wildcampen. In Irland und Polen zum Beispiel ist Wildcampen zwar verboten, wird aber weitestgehend von Einheimischen und Beamten toleriert. Insgesamt gilt überall: Nicht jedes Verbot wird mit maximaler Härte durchgesetzt und nicht jede Erlaubnis ist ein Freifahrtschein. Deshalb ist es überall wichtig, dass Camper:innen einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Ort, an dem sie übernachten, pflegen. Will heißen: die Umwelt nicht beschädigen, Einheimische respektieren und den Ort so zu verlassen, wie er vorgefunden wurde.
Flickenteppich: Wildcampen in Deutschland
In Deutschland entscheiden die Länder individuell, wie das Thema Wildcampen gesetzlich gehandhabt wird. In den meisten Ländern ist es eine Ordnungswidrigkeit, allerdings haben einige Bundesländer Regelungen, die das Wildcampen mit dem Zelt in bestimmten Gegenden erlauben. Insbesondere Brandenburg, aber auch Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein bieten Campern Möglichkeiten, eine Nacht unter freiem Himmel zu verbringen.
„Wildcampen, das ist natürlich die absolute Roadtrip-Freiheit. Allerdings sollten Urlauber:innen in den meisten Ländern Vorsicht walten lassen und sich am besten mit Einheimischen austauschen. Besonders in den skandinavischen Ländern, wo das Jedermannsrecht gilt, steht dem Campingurlaub in der Wildnis allerdings nichts im Wege. Nicht umsonst gehören Schweden, Finnland und Norwegen zu den beliebtesten Zielen unserer Kund:innen”, kommentiert Raphael Meese, Head of CamperDays, die aktuelle Untersuchung.
Über die Untersuchung
CamperDays hat die Gesetzeslage zum Wildcampen in europäischen Ländern untersucht. Teils wurde hierbei auch auf Erfahrungswerte von Reisenden zurückgegriffen, um eine Einschätzung abzugeben, wie rigoros diese Gesetze durchgesetzt werden.
CamperDays ist die führende Buchungsplattform für Wohnmobile und Campervans in Europa. Zum Angebotsportfolio zählen bis zu 35.000 direkt buchbare Mietfahrzeuge mit 700 Stationen in 30 Ländern weltweit. Das Portal hat sich auf tagesaktuelle Preise sowie eine transparente Vergleichbarkeit von Details bei der Ausstattung und den Mietbedingungen spezialisiert. Wie bei einem Reiseveranstalter finden Kunden Versicherungen und sämtliche Gebühren direkt in der Angebotsübersicht und im Reisepaket. Zum kostenlosen Service gehört außerdem eine ausführliche telefonische Beratung von Reiseexperten.Seit 2019 ist CamperDays mit CamperDays.fr, CamperDays.nl, CamperDays.com und camperdays.es auch in Frankreich, den Niederlanden, der UK und Spanien vertreten. Im Oktober 2019 kürten ServiceValue und DIE WELT CamperDays.de bereits zum dritten Mal zum „Service-Champion“. Im Januar 2022 wurde CamperDays im Vergleich von zwölf Wohnmobil-Buchungsplattformen zum Testsieger der Stiftung Warentest ausgezeichnet. Der Kölner Spezialist gehört wie Deutschlands Marktführer billiger-mietwagen.de zur ProSiebenSat.1 Media SE.