Job-Analyse: So entwickelt sich der Bedarf an Führungskräften bei den Top-Pharmaunternehmen Deutschlands
Auf einen Blick
- Die Personalberatung ACC untersucht die monatliche Entwicklung der Stellenangebote der 30 Top-Pharmaunternehmen Deutschlands
- Bei Janssen erhöht sich der Personalbedarf um 28,6 Prozent
- 15,1 Prozent der Stellenanzeigen richten sich an Führungskräfte
Berlin, 06. April 2023 – Die chemisch-pharmazeutische Industrie zählt zu den größten Branchen in Deutschland. Bürokratie und Gesetze wie das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz bremsen allerdings das Wirtschaftswachstum des Pharmastandorts. Trotz der Produktionsrückgänge ist der Bedarf an qualifiziertem Personal in der Branche hoch: 15,1 Prozent aller Stellenanzeigen richten sich bei den Großkonzernen an Führungskräfte. Das hat Christoph Andris von der Life-Sciences-Personalberatung ACC (www.acclifesciences.de), der auf die Vermittlung von Führungskräften in der Pharmabranche spezialisiert ist, in einer aktuellen Analyse ermittelt.
Janssen verzeichnet den größten Anstieg an Stellenanzeigen für Führungspositionen
Dass der Bedarf an neuen Mitarbeiter:innen im Führungssegment schwankt, zeigt der Pharmabetrieb Janssen. Noch im Januar schrieb das Unternehmen keine Stellen für Führungskräfte aus. Im Februar richten sich hingegen 28,6 Prozent der Gesuche an Spitzenkräfte. Damit verzeichnet das zu Johnson & Johnson gehörende Unternehmen im Verhältnis zur Gesamtzahl an Ausschreibungen den höchsten Anstieg. Auch GlaxoSmithKline stockt die Suche nach Führungspersonal in Deutschland auf: Hier steigt der Bedarf von 15,7 auf 34,5 Prozent – das entspricht einem Plus von 18,9 Prozent. Es folgt die Grünenthal Group mit 11,1 Prozent mehr Posten für Chef:innen.
Insgesamt ist der Anteil an Führungskräften bei den Top-Pharmaunternehmen innerhalb der letzten zwei Monate leicht gestiegen. 500 von 3.508 Stellen (14,3 Prozent) waren zuvor für Leiter:innen vorgesehen, derzeit sind es 530 von 3.513 (15,1 Prozent).
Rückgang bei Hexal, Novartis und Berlin Chemie
Den größten Rückgang an Stellenausschreibungen verzeichnet die Hexal AG (minus 41 Prozent). Im Januar lag der Anteil bei 61,4 Prozent, derzeit richten sich noch 20,4 Prozent der Ausschreibungen an Vorgesetzte. Auch die Nachfrage bei Novartis und Berlin Chemie ist gesunken: Bei den Unternehmen nahm der Anteil um 12,6 Prozent bzw. um 10 Prozent ab.
GlaxoSmithKline sucht derzeit die meisten Führungskräfte
Den höchsten Anteil an Stellenanzeigen für Chef:innen in Deutschland gibt es derzeit beim britischen Unternehmen GlaxoSmithKline: Hier richten sich 34,5 Prozent der Gesuche an Spitzenkräfte. Insgesamt ist Personal mit Führungsverantwortung aber auch bei dem Pharmariesen Lilly gefragt – die Quote liegt bei 30,8 Prozent. Den dritten Platz teilen sich hingegen Janssen und Takeda mit jeweils 28,6 Prozent.
Niedriger ist der Anteil bei Beiersdorf: Lediglich 4,2 Prozent der Stellen sind hier für höhere Positionen bestimmt. Auch bei Fresenius Kabi ist der Anteil mit 3,5 Prozent vergleichsweise niedrig. Keine Stellen für Führungspersonal gibt es aktuell bei Berlin Chemie.
Christoph Andris, Geschäftsführer von ACC, kommentiert die Untersuchung:
„Unsere Untersuchung zeigt, dass sich die Nachfrage nach Personal innerhalb der Pharmabranche trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen weiter auf einem vergleichsweise hohen Niveau befindet. Unternehmen, die aufgrund regulatorischer oder makroökonomischer Faktoren zurückhaltend ins neue Jahr gestartet sind, geben nun wieder Stellen frei. Das erklärt die zum Teil hohe Volatilität bei der Anzahl an Angeboten. Insgesamt setzt sich der Positivtrend bei den Jobangeboten fort.“
Alle Ergebnisse der Untersuchung finden Sie unter:
https://www.acclifesciences.de/magazin/job-analyse-entwicklung-stellenangebote-pharma/
Über die Untersuchung
Für die Untersuchung wurden alle Jobs von 30 Top-Pharmaunternehmen über die offiziellen Karriereseiten Anfang Januar und Ende Februar für den Standort Deutschland erfasst. Anschließend wurden die Stellen nach bestimmten Stichworten wie „Head“, „Leiter“, „Direktor“, „Supervisor“ usw. gefiltert und miteinander verglichen. Das Stichwort „Manager“ wurde dabei nicht berücksichtigt, da Manager inzwischen eine standardisierte Jobbezeichnung sein kann und nicht impliziert, dass es sich dabei um eine Führungskraft handelt. Stellenangebote von Mutter- und Tochterunternehmen können sich unter Umständen überschneiden. Unternehmen mit weniger als zehn Stellen werden beim Vergleich der einzelnen Konzerne nicht berücksichtigt. Sie fließen lediglich in den Gesamtvergleich ein.
Disclaimer
Eine Stellenausschreibung ist nicht automatisch gleichzusetzen mit genau einer offenen Stelle im jeweiligen Unternehmen. Abhängig von der Rolle wollen Unternehmen häufig mehr als eine Person rekrutieren. Wenn innerhalb eines Unternehmens ein Job an verschiedenen Standorten vakant ist, dann findet sich auch mehr als eine Stellenausschreibung. Das sollte in der Umsetzung beachtet werden.
Das Berliner Unternehmen ACC (www.acclifesciences.de) spezialisiert sich seit 2018 auf die Personalberatung im Bereich Life Sciences. Dabei verbindet ACC Führungskräfte aus Marketing und Sales mit führenden Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotech und Medical Devices. Die Executive-Search-Beratung arbeitet exklusiv auf Mandatsbasis und besetzt so Schlüsselpositionen mit Jahresgehältern von 80.000 bis 500.000 EUR. Das Unternehmen wurde 2018 von dem Recruiting-Experten Christoph Andris in Berlin gegründet und unterstützt den deutschen Mittelstand sowie international tätige Konzerne bei der Personalberatung.