Credit: Andrew Neel
Hamburg, 19. September 2022

Bewerbungen: Anschreiben und Zeugnisse werden kaum noch gefordert

Auf einen Blick

  • WorkGenius analysiert die geforderten Dokumente in den Bewerbungsverfahren von DAX 40-, Dow Jones- und FTSE 100-Unternehmen
  • Anschreiben bzw. Motivationsschreiben sowie Zeugnisse sind meistens optional
  • Ein Lebenslauf ist bei 72 Prozent der Unternehmen ein Pflichtdokument

Hamburg, 19. September 2022 – Eine klassische Bewerbung bestand immer aus einem Anschreiben, einem Lebenslauf und Zeugnissen oder Referenzen, manchmal wurde auch ein Motivationsschreiben gefordert. Dass diese Zeiten vorbei sind, hat die Freelancer-Plattform WorkGenius (www.workgenius.de) in einer Analyse herausgefunden. Dafür hat das Hamburger Technologieunternehmen die aktuellen Stellenausschreibungen von jeweils bis zu 40 verschiedenen DAX 40-, Dow Jones- und FTSE 100-Unternehmen auf die geforderten Pflichtdokumente hin untersucht. Das klassische Anschreiben sowie der Nachweis von Referenzen verlieren dabei immer mehr an Relevanz: Nur sechs Prozent der Unternehmen bestehen auf ein Anschreiben oder Motivationsschreiben, zwei Prozent fordern das Hochladen von Zeugnissen. 

Kaum ein Unternehmen möchte im ersten Bewerbungsschritt ein Anschreiben sehen
Über die digitalen Bewerbungsplattformen können sich die Bewerber:innen bei den meisten Unternehmen ohne Anschreiben oder Motivationsschreiben bis zum Ende durchklicken: In Deutschland müssen Jobsuchende bei Hannover Rück, Fresenius, Fresenius Medical Care und Linde ihre Beweggründe für die Bewerbung erklären (zehn Prozent), in Großbritannien bei Glencore und Barclays (fünf Prozent) – in den USA ist dieses Bewerbungsdokument bei keinem Unternehmen obligatorisch (null Prozent). 

Auch das Hochladen von Zeugnissen oder Referenzen wird nur noch selten gefordert: Lediglich die deutschen Unternehmen Porsche und Hannover Rück bestehen auf die Nachweise. 

Gehaltsvorstellung in Deutschland und Großbritannien wichtiger als in den USA
In Deutschland und Großbritannien müssen Bewerber:innen deutlich häufiger eine Angabe zur Gehaltsvorstellung machen als in den USA: Bei 40 Prozent der deutschen Unternehmen müssen Bewerber:innen angeben, mit welchem Gehalt sie rechnen –  bei 23 Prozent ist die Angabe freiwillig. Auch in Großbritannien muss eine Gehaltsvorstellung bei 38 Prozent der Unternehmen angegeben werden, bei 30 Prozent können die Bewerber:innen dies von sich aus tun. Die beiden britischen Arbeitgeber Lloyds Banking Group und die Auto Trader Group geben als einzige bereits eine Gehaltsvorstellung seitens des Arbeitgebers vor.

US-amerikanische Firmen hingegen wollen zum Zeitpunkt der Bewerbung nur selten etwas über das Gehalt lesen: Nur bei Johnson & Johnson, American Express und Walgreens Boots Alliance ist diese Angabe Pflicht. Visa, Home Depot, Dow und McDonald’s lassen es den Bewerber:innen offen. 

Lebenslauf ist für deutsche, britische und amerikanische Unternehmen das wichtigste Dokument
Welches Bewerbungsdokument die höchste Relevanz für die DAX 40-, Dow Jones- und FTSE 100-Konzerne hat, ist offensichtlich: der Lebenslauf. Bei 72 Prozent der Unternehmen kommen Bewerber:innen ohne ihn nicht weiter, bei dem Rest ist das Hochladen optional. Während in Großbritannien und Deutschland die deutliche Mehrheit der Firmen das Bewerbungsdokument sehen möchte  (83 bzw. 78 Prozent), fordern in den USA nicht mal die Hälfte der Firmen einen CV (48 Prozent). Das bedeutet insbesondere für die meisten amerikanischen Unternehmen, bei denen schließlich auch weder Anschreiben noch Zeugnisse hochgeladen werden müssen, dass Bewerbungen ohne Pflichtdokumente möglich sind.

Daniel Barke, CEO von WorkGenius, kommentiert die Analyse:

„Es zeichnet sich bereits ein klarer Trend weg von der ausführlichen Bewerbungsmappe hin zu schnellen und einfachen Bewerbungen mit dem Lebenslauf ab – schließlich enthält dieser alle wichtigen Informationen zur Schul- und Berufslaufbahn von Bewerber:innen. Ich denke aber, dass auch der tabellarische Lebenslauf keine Zukunft haben wird. Was Unternehmen über ihre Bewerber:innen wissen müssen, ist: Welche Qualifikationen haben die Kandidat:innen? Welche Erfahrungen bringen sie mit? Wir brauchen keine demografischen Angaben und wir müssen auch nicht wissen, welche Universität besucht wurde oder welche schulischen Praktika absolviert wurden. Als Arbeitgeber möchte ich Belege dafür, dass der oder die Bewerber:in die in der offenen Position geforderten Kenntnisse hat. Darauf legen wir auch bei WorkGenius wert: Deshalb bringt unsere KI Freelancer:innen ausschließlich auf Grundlage ihrer Kompetenzen und Erfahrungen mit den passenden Unternehmen zusammen.”

Sämtliche Ergebnisse der Untersuchung finden Sie hier:
https://www.workgenius.com/de/internationaler-bewerbungsverfahrensvergleich/

Über die Untersuchung
WorkGenius hat die Geschwindigkeit und die geforderten Dokumente in den Bewerbungsverfahren der DAX40-, Dow Jones- und FTSE 100-Unternehmen analysiert. Dafür hat sich das Unternehmen aktuelle Stellenanzeigen angeschaut und untersucht, wie viele Klicks bis zum Abschluss der Bewerbung nötig waren, welche Dokumente pflichtmäßig hochgeladen werden mussten und welchen Wert die Stellenanzeigen bei PageSpeed Insights in der Computerdarstellung erreichten. Apple ist bei der Analyse nicht berücksichtigt worden, weil für die Bewerbung die Erstellung einer Apple-ID notwendig gewesen wäre. Es wurde vorausgesetzt, dass die Nutzer:innen über kein registriertes Konto bei den Unternehmen verfügen, sollte dies zur Bewerbung notwendig sein. Stichtag war der 11. August 2022.

Über WorkGenius

Das Hamburger Scale-Up WorkGenius (workgenius.com) betreibt eine vollautomatisierte und KI-basierte End-to-End Freelance Lösung für Freelancer:innen und Unternehmen. Die WorkGenius Plattform schafft die Rahmenbedingungen für eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Freelancern und Unternehmen. Dank des skill-basierten Matchings finden Unternehmen passende hochqualifizierte Top-Talente für ihre Projekte.
WorkGenius wurde 2019 von Daniel Barke und Marlon Rosenzweig gegründet, mit der Mission, Menschen eine selbstständige Tätigkeit ausschließlich auf Grundlage ihrer fachlichen Kompetenzen zu ermöglichen und gleichzeitig Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Projekte schnell und effizient zu erledigen. Das Scale-up beschäftigt bereits mehr als 60 Mitarbeiter:innen. Über 7.000 Kunden vertrauen auf die Plattform, darunter DAX40 Konzerne und Top-Unternehmen wie Red Bull und Unilever. 

 
Klaas Geller
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