Bedrohte Dialekte in Europa und Deutschland: Diese Sprachen sterben bald aus
Auf einen Blick
- Sprachreisenanbieter LAL untersucht gefährdete Sprachen
- Acht deutsche Sprachen wie Bayrisch und Ostfriesisch vom Aussterben bedroht
- In Europa sind Irisch, Romanisch und Burgenlandkroatisch besonders gefährdet
Berlin, 6.März 2018 – Ostfriesisch ist die gefährdetste Sprache Deutschlands. Da nur noch rund 1.000 Menschen die nordseegermanische Sprache sprechen, ist sie massiv vom Aussterben bedroht. Das ergab eine Analyse des Sprachreiseanbietes LAL (www.lal.de), der besonders stark gefährdete Sprachen in Deutschland und Europa ermittelt hat. Grundlage der Analyse war eine Untersuchung der UNESCO.
Demzufolge stirbt in Deutschland neben dem Ostfriesischen auch das Nordfriesische aus, da nur noch 10.000 Menschen sind des Nordfriesischen mächtig.
Auch fränkische Dialekte und Bayerisch sind bedroht
Als potenziell gefährdet gelten Sprachen, die zwar noch von recht vielen Menschen gesprochen werden, allerdings keine offizielle Amtssprache mehr sind und keine Verankerung im Bildungssystem haben. In Deutschland zählen dazu Ost-, Rhein- und Moselfränkisch. Am weitesten verbreitet ist davon Ostfränkisch. Mehrere Millionen Menschen nutzen die Mundart noch. Moselfränkisch wird hingegen nur noch von 390.000 Menschen gesprochen. Noch weniger Deutsche – nur 350.000 – beherrschen Romanes, die Sprache der Roma.
Obwohl Bayrisch noch von rund 14 Millionen Menschen gesprochen wird, ist es seit 2009 auf der Liste der bedrohten Sprachen zu finden, da es vor allem Kindern nicht mehr täglich begegnet.
Aussterbende Sprachen in Europa und weltweit
Auch in Deutschlands Nachbarländern sind diverse Sprachen vom Aussterben bedroht: So gelten beispielsweise in Frankreich Frankoprovenzalisch (100.000 Sprecher) und Bretonisch (250.000 Sprecher) als gefährdet . Provenzalisch mit 150.000 verbliebenen Sprechern wird sogar als ernsthaft gefährdet eingestuft.
In Österreich beherrschen nur noch 30.000 Menschen Burgenlandkroatisch und in der Schweiz wird kaum noch Romanisch gesprochen (35.095 Sprecher). Ähnlich wie In der Bundesrepublik ist die Anzahl der Niederländer, die den westfriesische Dialekt beherrschen, auf 350.000 Sprecher geschrumpft.
Italienische Dialekte wie Venezianisch, Sizilianisch und Lombardisch werden zwar noch von mehreren Millionen Menschen gesprochen, doch auch sie werden laut UNESCO als potentiell gefährdet eingestuft. Ein gutes Beispiel für die Einstufungen der UNESCO ist Kurdisch, welches zwar in diversen Ländern wie der Türkei, Syrien oder Irak von 20 Millionen Menschen gesprochen wird, aber nirgendwo offizielle Amtssprache ist und keinerlei Rolle in den Bildungssystemen spielt. Irisch hingegen wird nur noch von 44.000 Menschen gesprochen, allerdings ist es Amts- sowie Landessprache und steht auf dem Lehrplan irischer Schulen.
Weiterführende Ergebnisse der Auswertung finden Sie unter folgendem Link https://www.lal.de/blog/aussterbende-sprachen/
LAL Sprachreisen gehört zur FTI GROUP, dem viertgrößten Reiseunternehmen Europas. Als Spezialist für Bildungsreisen für Schüler und Erwachsene bietet LAL Kurse für zehn verschiedene Sprachen und in mehr als 80 Schulen auf allen fünf Kontinenten an. Mit mehr als 35 Jahren Erfahrung steht das Münchner Unternehmen für Erfahrung und Kompetenz im Bereich weltweiter Sprachreisen. www.lal.de
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