Credit: Ra Dragon
Berlin, 12. February 2025

Experten-Check Wahlprogramme: Klimaziele im Gebäudesektor – politische Weichenstellungen für nachhaltige Immobilienentwicklung

Auf einen Blick

  • Wahlprogrammanalyse mit Fokus auf Dekarbonisierung der Immobilienbranche
  • Climate-Tech-Unternehmen Purpose Green bewertet Strategien für Emissionseinsparungen und Energieeffizienzsteigerungen hinsichtlich Effektivität und Realisierbarkeit
  • Klare Effizienzstandards, eine digitale Genehmigungsreform und gezielte Investitionen dringend nötig, um Klimaziele zu erreichen

Berlin, 12. Februar 2025 – Der Gebäudesektor steht mit einem Anteil von mehr als 30 % der gesamten CO₂-Emissionen in Deutschland im Fokus der Klimapolitik. Die Neuwahlen bringen zentrale Weichenstellungen für die Zukunft des Bau- und Immobiliensektors mit sich. Doch welche Partei stellt ambitionierte Klimaziele wirtschaftlich tragfähigen Lösungen gegenüber? Wer unterstützt Fördermittel, um höhere Sanierungsquoten zu erzielen, und für welche Parteien stehen Digitalisierung und Effizienz im Fokus? Immobilienexperte und ESG-Berater Daniel Schreiner von Purpose Green (purpose-green.com), einem der führenden Climate-Tech-Unternehmen in Deutschland, gibt eine fachliche Einordnung zu den verschiedenen Positionen in den Wahlprogrammen der wichtigsten Parteien.

Nachhaltiges Wohnen: Wege zur Senkung von Emissionen im Gebäudesektor

Während die Grünen verpflichtende fossilfreie Heizsysteme, Subventionen für Wärmepumpen und EU-taxonomiekonforme Einstufungen sanierter Gebäude fordern, setzt die Union auf steuerliche Anreize und eine Reform bestehender KfW-Programme, ergänzt durch Bildungskampagnen zu klimafreundlichem Wohnen. Die SPD plant verbindliche Effizienzstandards – ähnlich wie die Grünen und die Linke – und umfangreiche Förderprogramme, insbesondere für Altbauten und den Austausch fossiler Heizungen. Mit Fokus auf technologieoffene Ansätze, weniger Bürokratie und Innovationsförderung will die FDP die Wählerschaft überzeugen. Die Linke fordert sozial gerechte Lösungen, wie die staatliche Übernahme von Kosten für klimafreundliche Umbauten und kostenfreie Bildungsprogramme. Im Gegensatz dazu lehnt die AfD verbindliche Maßnahmen ab und setzt auf Freiwilligkeit und Bestandsschutz. Das BSW betont die Eigenverantwortung von Bürgerinnen und Bürgern, lehnt staatliche Eingriffe ab und plädiert für den Abbau regulatorischer Hindernisse.

Fachliche Einordnung von Immobilienexperte Daniel Schreiner, ESG-Lead bei Purpose Green:
„Der Gebäudesektor benötigt klare, ambitionierte Standards, kombiniert mit marktwirtschaftlichen Anreizen und Innovationsförderung. Gleichzeitig hemmt Überregulierung wichtige Investitionen. Bei Purpose Green sehen wir besonders erfolgreiche Strategien für energetische Sanierungen in der engen Verknüpfung von:

  • Verbindliche, finanzierbare Effizienzstandards mit praxisnaher Umsetzungsfrist
  • Individuell auf die Gebäudebedürfnisse zugeschnittene Betrachtung.
  • Abbau bürokratischer Hürden für schnellere Sanierungsprozesse

Ohne klare und wirtschaftlich tragfähige Sanierungsmaßnahmen bleibt der Gebäudesektor mit den immensen CO₂-Emissionen eine Herausforderung.”

Digitalisierung im Immobiliensektor: Effizientere Genehmigungen

FDP, CDU/CSU und Grüne setzen auf digitale Bauanträge, weniger Bürokratie und smarte Technologien, um Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Während Grüne und SPD zusätzlich Datenplattformen und Smart-City-Konzepte fördern, legt die CDU/CSU den Schwerpunkt auf einheitliche Standards und klare Zeitlimits. Die Linke fordert staatliche Unterstützung für kleine Unternehmen und transparente Datenplattformen. Im Gegensatz dazu bevorzugen AfD und BSW freiwillige Maßnahmen und lokale bzw. marktwirtschaftliche Ansätze.

Fachliche Einordnung von Daniel Schreiner:
„Effiziente Digitalisierung an den Schnittstellen zwischen Behörden und Immobilienbranche ist ein wichtiger Schritt, um die Sanierungsquote in Deutschland zu erhöhen. Genehmigungsrückstand, überbordende Bürokratie und fehlende Standards stehen dem Fortschritt gegenüber. Ohne verbindliche Fristen, einheitliche digitale Verfahren und den konsequenten Einsatz digitaler Lösungen wird die Sanierungsrate weiter stagnieren. Das steht den Klimazielen gegenüber, und treibt auch Energiekosten für Haushalte und Unternehmen in die Höhe. Es braucht eine echte digitale Reform in der Immobilienbranche – genau dafür setzen wir uns bei Purpose Green ein.”

Klimaschutz und lebenswerte Städte: Strategien zur Reduzierung von Treibhausgasen
Die Grünen und SPD setzen auf einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien und den Schutz natürlicher CO₂-Speicher, wobei die Grünen zusätzlich Renaturierungsprojekte priorisieren und die SPD den sozialen Ausgleich durch Förderprogramme betont. Die Union und die FDP legen den Fokus auf technologischen Fortschritt: Die CDU/CSU verbindet diesen mit dem Erhalt ländlicher Räume, während die FDP den europäischen Emissionshandel als zentrales Instrument hervorhebt. Die Linke fordert einen radikalen Umbau hin zu Klimagerechtigkeit, inklusive kostenlosen ÖPNV und umfassender Förderung erneuerbarer Energien. Im Gegensatz dazu lehnen AfD und BSW auch hier verbindliche Klimaziele ab und setzen auf Freiwilligkeit sowie wirtschaftlich tragbare Maßnahmen.

Fachliche Einordnung von Daniel Schreiner:
“Die nachhaltige Nutzung und wirtschaftliche Optimierung des bestehenden Immobilienbestands ist ein entscheidender Hebel für eine zukunftsorientierte Entwicklung von lebenswerten Städten. Angesichts der wachsenden Herausforderungen des Klimawandels müssen wir langfristige Strategien verfolgen, die wirtschaftliche Stabilität mit ökologischer Verantwortung verbinden. Effiziente energetische Sanierungen spielen dabei eine Schlüsselrolle.”

Sämtliche Ergebnisse der Untersuchung zu den Wahlprogrammen finden Sie auch im dazugehörigen Blogartikel von Purpose Green:

https://bit.ly/pg-wahlprogrammanalyse 

Über die Untersuchung

Für diese Untersuchung wurden die (vorläufigen) Wahlprogramme der wichtigsten Parteien auf die definierten Themenschwerpunkte hin analysiert. Dazu wurden die Positionen der jeweiligen Partei zu den relevanten Fragestellungen im Bereich Bauen, Klimaschutz und Digitalisierung aufgeschlüsselt. Die Ergebnisse der Analyse wurden von den ESG-Expert:innen von Purpose Green ausführlich eingeordnet und bieten eine fachliche Bewertung der politischen Strategien. Als Quelle der Wahlprogramme der Parteien diente: https://www.bundestagswahl-bw.de/bundestagswahl-wahlprogramme.

Über Purpose Green

Purpose Green ist ein in Berlin ansässiges Climate-Tech-Unternehmen, das den Immobiliensektor mit umfassenden End-to-End Lösungen zur Dekarbonisierung verändert. Gegründet im Jahr 2023 von Okitonga Memba und den Brüdern Lucas und Lennart Christel, nutzt Purpose Green fundierte Branchenkenntnisse, um die Entwicklung zu nachhaltigen, energieeffizienten Gebäuden zu ermöglichen.
Das Unternehmen ist auf maßgeschneiderte Sanierungs- und Energieberatung spezialisiert und unterstützt Immobilieneigentümer, Verwalter und institutionelle Fonds bei der Transformation von Mehrfamilienhäusern, Wohn- und Geschäftshäusern sowie Bürogebäuden in umweltfreundliche, zukunftssichere Objekte. Purpose Green arbeitet sowohl auf Einzelobjekt- als auch auf Portfolioebene und bietet innovative Lösungen, um individuelle Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Unterstützt von führenden Frühphaseninvestoren wie Speedinvest, Atlantic Labs und Fifth Wall treibt Purpose Green einen bedeutenden Wandel in der Nachhaltigkeit von Immobilien voran und gestaltet eine grünere Zukunft für die gebaute Umwelt.

 
Pia Senkel
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