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Berlin, 15. October 2024

Bayerisches Cannabisfolgenbegrenzungsgesetz: Jugendschutz vorgeschoben – Stigmatisierung vollzogen

Berlin, 15.Oktober 2024 – Im August ist in Bayern das Bayerische Cannabisfolgenbegrenzungsgesetz in Kraft getreten. Damit ist der Konsum von Cannabis ab sofort auch in Außenbereichen von Gaststätten, darunter Straßencafés, Außenterrassen und Biergärten sowie auf Volksfesten grundsätzlich verboten. Ein Bündnis aus SPD, FDP und Linke ist sich nun einig: Dieses Gesetz sei verfassungswidrig. Das Bündnis reichte daher Klage gegen das Gesetz ein: Die bayerische Staatsregierung habe sich rechtswidrig gegen den beschlossenen Paradigmenwechsel im Umgang mit Cannabis gestellt, den der Bundesgesetzgeber vorgegeben habe. Die progressive Drogenpolitik werde konterkariert und die Stigmatisierung von Cannabis-Patient:innen sowie -Konsument:innen werde fortgesetzt. Dieser Meinung ist auch Florian Wesemann, Arzt und medizinischer Leiter bei Telecan°:

Neues Gesetz fördert die Stigmatisierung von Cannabis-Patient:innen
„Das Bayerische Cannabisfolgenbegrenzungsgesetz wurde von der Bayerischen Landesregierung unter dem Deckmantel des Jugend- und Gesundheitsschutzes erlassen, ist aber nur eine weitere Maßnahme, um den Konsum von Cannabis in der Öffentlichkeit zu unterbinden. Natürlich ist es wichtig, Kinder und Jugendliche vor den möglichen negativen Auswirkungen von  aktivem sowie passivem Konsum von Cannabis zu schützen. In großen Außenbereichen wie in Biergärten ist es in der Regel aber problemlos möglich, mit genug Abstand zu Minderjährigen, Cannabis so zu konsumieren, dass sie keinen Schaden davon tragen. Statt Cannabis komplett zu verbieten, sollte man lieber Raucherbereiche für Cannabiskonsument:innen und Raucher:innen einführen. Wenn den Politiker:innen der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor schädlichem Rauch wirklich am Herzen liegt, sollten ohnehin mindestens dieselben Regeln für Zigaretten wie für Cannabis gelten.

Abgesehen vom Freizeitkonsum, dürfen wir nicht vergessen, dass viele Menschen Cannabis aus medizinischen Gründen konsumieren und darauf angewiesen sind, ihre Medizin auch in ihrem Alltag in der Öffentlichkeit einnehmen zu können. Das neue Gesetz erlaubt den Konsum von medizinischem Cannabis zwar in bestimmten Räumen von Einrichtungen des Gesundheitswesens. Aber abgesehen davon, dass nicht klar ist, ob und in welcher Form es diese Räume geben wird, stellt es für Patient:innen eine potentiell erhebliche Einschränkung dar, wenn sie immer diese Räume aufsuchen müssten.”

Die Rolle der Politik: Lösungen statt Verbote
„Die Legalisierung sollte eigentlich die Entkriminalisierung und Entstigmatisierung von Cannabis fördern – doch Gesetze wie das Bayerische Cannabisfolgenbegrenzungsgesetz bewirken das Gegenteil. Die Politik darf sich nicht darauf beschränken, Verbote auszusprechen. Auch die bayerische Landespolitik muss stattdessen aktiv an der Entwicklung von Lösungen arbeiten, die den Bedürfnissen von Cannabiskonsument:innen und allen voran von Cannabis-Patient:innen gerecht werden. 

Eine Maßnahme, die beim Gesundheits- und Jugendschutz nicht unterschätzt werden darf, ist die Aufklärung und Beratung zum verantwortungsvollen Konsum. Wir bei Telecan° setzen auf umfassende Aufklärung und Beratung unserer Patient:innen, um sicherzustellen, dass der Konsum von medizinischem Cannabis verantwortungsbewusst erfolgt – beispielsweise auch in Wohnbereichen, in denen auch Kinder anwesend sind. Die Politik sollte sich lieber auf den Ausbau von Beratungsangeboten fokussieren, anstatt zu versuchen, die Legalisierung durch die Hintertür wieder rückgängig zu machen.“

Über Florian Wesemann
Florian Wesemann wechselte im August 2023 als medizinischer Leiter zu Telecan°. Hier unterstützt er mit seiner Expertise beim Aufbau einer neuen Arzt-Patienten-Infrastruktur und treibt so den Zugang und die Versorgung für die Behandlungen mit medizinischem Cannabis weiter voran. Nach seinem Studium in Humanmedizin in Münster verschlug es den gebürtigen Bielefelder in die Hauptstadt. In Berlin sammelte er zunächst Berufserfahrung im Bereich Marketing und Sales bei einer digitalen, medizinischen Lernplattform und unterstützte anschließend als Arzt den Aufbau einer Infusionsklinik in Berlin. Bereits seit 2021 fokussiert sich Florian vermehrt auf die Bereiche „medizinisches Cannabis“ und Telemedizin. Neben seiner selbstständigen Tätigkeit als behandelnder Arzt startete unter der medizinischen Leitung von Florian 2022 eine Telemedizinklinik mit verschiedenen Standorten in Deutschland, um die Versorgung chronisch kranker Patient:innen mit medizinischem Cannabis deutschlandweit zu verbessern. 

Über die Telecan°
Die Telecan° ist eine Telemedizin-Plattform für medizinisches Cannabis. Sie wurde als Tochterunternehmen von Cantourage, Deutschlands größtem Unternehmen für Medizinalcannabis, im September 2023 eröffnet. Auf der Plattform können sich potenzielle Patient:innen von qualifizierten Ärzten und Ärztinnen zu einer möglichen Cannabis-Therapie beraten und sich gegebenenfalls THC-Produkte verschreiben lassen. 

Über Cantourage

Cantourage ist ein führendes europäisches Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Medizinpräparaten und Arzneimitteln auf Basis von Cannabis. Das in Berlin ansässige Unternehmen wurde 2019 von Norman Ruchholtz, Dr. Florian Holzapfel und Patrick Hoffmann gegründet. Mit einem erfahrenen Managementteam und seiner „Fast Track Access“-Plattform ermöglicht Cantourage Produzent:innen aus aller Welt, schneller, leichter und kosteneffizienter Teil des wachsenden europäischen Marktes für medizinisches Cannabis zu werden.

Cantourage verarbeitet das Cannabis-Rohmaterial sowie Cannabis-Extrakte der internationalen Produzenten und vertreibt sie in Europa. Dabei stellt das Unternehmen stets die Einhaltung der höchsten europäischen pharmazeutischen Qualitätsstandards sicher. Das Sortiment umfasst getrocknete Blüten, Extrakte, Dronabinol und Cannabidiol. Cantourage wurde am 11. November 2022 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und wird unter dem Börsenkürzel „HIGH” geführt.

 
Pia Senkel
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