Bundesweite Suchthilfe-Analyse: In diesen Städten gibt es das größte Beratungsangebot
Auf einen Blick
- Cantourage untersucht die 25 größten deutschen Städte auf die Anzahl der Suchtberatungsstellen
- Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main haben insgesamt das größte Angebot
- Anteilig an der Bevölkerung gemessen bietet Augsburg die meisten Beratungsstellen
Berlin, 02. Oktober 2024 – Drogen, Alkohol, Tabak und Glücksspiel – in Deutschland sind rund 8,2 Millionen Menschen von verschiedenen Substanzen oder Glücksspiel abhängig, 13 Millionen verwenden diese missbräuchlich. Auch Cannabis kann unter Umständen süchtig machen bzw. kann bei Cannabis wie bei den meisten psychoaktiven Substanzen der sogenannte Gewöhnungseffekt eintreten. Wenn der Konsum von Suchtmitteln zu einem Problem geworden ist, hilft oft nur der Weg zu einer Suchtberatungsstelle. Aus dem Grund hat das Cannabisunternehmen Cantourage (www.cantourage.com) untersucht, in welchen der 25 größten Städte Deutschlands das Beratungsangebot am besten und wo es noch ausbaufähig ist. Dafür hat das börsennotierte Unternehmen die Beratungsstellen aus dem „Suchthilfeverzeichnis” der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V (DHS) entnommen und die Ergebnisse mit einer zusätzlichen Google-Recherche verglichen.
Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main haben insgesamt die meisten Beratungsstellen
Berlin bietet laut Untersuchung insgesamt die meisten Beratungsstellen für Süchtige und ihre Angehörigen – insgesamt 132 Stück. Hamburg landet auf dem zweiten Platz mit 62 Beratungsstellen. Frankfurt am Main hat ebenfalls ein großes Beratungsangebot mit 38 Stellen und vervollständigt so die Top-Drei. Auf Platz vier und fünf schaffen es München (37 Stellen) und Köln (26 Stellen). Über Google Maps konnten für die beiden Städte 50 bzw. 43 Stellen gefunden werden, was das Ranking allerdings nicht beeinflusst.
Letzter des Rankings ist Wiesbaden mit lediglich drei Beratungsstellen. Auf dem vorletzten Platz befindet sich Duisburg, wo es laut dem „Suchthilfeverzeichnis” der DHS nur vier Beratungsstellen gibt. Mithilfe von Google Maps lassen sich jedoch zwölf Stellen finden. Auf dem drittletzten Platz landen derweil zwei Städte mit jeweils fünf Stellen: Mannheim und Mönchengladbach. Für Mannheim weicht die Zahl der DHS ebenfalls von den Google Maps-Ergebnissen ab, denn dort sind 15 Stellen zu finden.
Augsburg hat die meisten Beratungsstellen pro 100.000 Einwohner:innen
Betrachtet man das Verhältnis zwischen Einwohner:innen und Beratungsstellen, so ergibt sich ein anderes Bild: Demnach hat Augsburg das beste Beratungsangebot, bei circa fünf Beratungsstellen für 100.000 Einwohner:innen. Frankfurt am Main folgt knapp auf dem zweiten Platz mit etwa 4,9 Stellen pro 100.000 Einwohner:innen. Die Top-Drei vervollständigt Bremen mit vier Beratungsstellen.
Duisburg und Wiesbaden landen auch im Verhältnis zur Einwohnerzahl auf den unteren Plätzen des Rankings: Das weitmaschigste Beratungsangebot bietet mit den Zahlen der DHS Duisburg mit 0,8 Beratungsstellen für 100.000 Einwohner:innen. Bei den 12 über Google Maps gefundenen Stellen käme Duisburg auf 2,4 Einrichtungen pro 100.000 Einwohner:innen und würde damit auf dem viertletzten Platz liegen. Essen steht mit etwa einer Beratungsstelle für 100.000 Einwohner:innen nur leicht besser da und erreicht den zweitletzten Platz. An der drittletzten Stelle steht Wiesbaden bei 1,1 Beratungsstellen pro 100.000 Einwohner:innen.
Größtes Beratungsangebot für illegale Drogen
Für den Konsum illegaler Drogen gibt es das größte Beratungsangebot. Deutschlandweit bieten der DHS zufolge 392 Stellen hierzu Beratung an. Auf dem zweiten Platz landen Beratungsangebote für missbräuchlichen Alkoholkonsum mit 381 Stellen. Damit ist dies das mit Abstand größte Beratungsangebot für eine einzelne Droge. Für Medikamentenmissbrauch gibt es mit 336 Stellen die drittmeisten Beratungsstellen. Tabak und problematische Mediennutzung werden jeweils in 171 Beratungsstellen thematisiert, dritter Platz des Rankings.
Darüber hinaus gibt es 165 Beratungsangebote für Glücksspielsucht, vorletzter Platz des Rankings. Das vergleichsweise kleinste Angebot gibt es laut Erhebung für problematisches Essverhalten. Hierzu bieten deutschlandweit nur 87 Stellen Beratung an.
Florian Wesemann, Arzt und medizinischer Leiter bei Telecan, kommentiert das Untersuchungsergebnis: „Trotz eines stellenweise relativ großen Angebotes an Beratungsstellen tun sich viele Suchtkranke schwer, professionelle Hilfe zu suchen und anzunehmen. Bei Konsument:innen illegaler Drogen führt die Stigmatisierung und Angst vor Strafverfolgung nicht selten dazu, dass Betroffene nicht offen zu ihrem Konsum stehen und sich schämen und zurückziehen, statt sich Hilfe zu suchen. Daher ist der Ausbau des Beratungsangebotes, aber auch der Abbau von Stigmata und ein Umdenken bei der Strafverfolgung überfällig.
Sogar beim kürzlich ‘teillegalisierten’ Cannabis werden sowohl Freizeitkonsument:innen als auch Patient:innen weiterhin stigmatisiert und aus der Öffentlichkeit gedrängt, beispielsweise durch Rauchverbote, die nur für Cannabis und nicht für Tabak gelten. Dabei sollte die Legalisierung eigentlich für mehr Aufklärung sorgen und damit den Jugend- und Gesundheitsschutz fördern.
Ein Vorteil, den die Legalisierung mit sich bringt, ist der einfachere Zugang zu medizinischem Cannabis für Menschen, weshalb die Anzahl an Cannabis-Patient:innen in Deutschland auch seit April deutlich gestiegen ist: Cannabispatient:innen werden von Ärzten und Ärztinnen vor und während der Therapie umfassend beraten. Außerdem bekommen sie Cannabissorten und -mengen verschrieben, die medizinisch erprobt und auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. So ließen sich unter anderem auch gefährliche Konsummuster frühzeitig erkennen, wobei es in der Regel gar nicht so weit kommt . Freizeitkonsument:innen, die ihr Cannabis weiterhin vom Schwarzmarkt oder durch Eigenanbau erhalten, fehlt es in vielen Städten an Beratungsangeboten beziehungsweise merken viele erst zu spät, wenn sie ihren Konsum nicht im Griff haben.”
Telecan ist eine von Cantourage gegründete, auf Cannabis spezialisierte Telemedizinplattform. Florian Wesemann unterstützt dort mit seiner Expertise beim Aufbau einer neuen Arzt-Patienten-Infrastruktur und treibt so den Zugang und die Versorgung für die Behandlungen mit medizinischem Cannabis weiter voran.
Die gesamten Untersuchungsergebnisse finden Sie auf dieser Landingpage:
https://www.cantourage.com/blog-posts/bundesweite-suchthilfe-analyse-in-diesen-stadten-gibt-es-das-grosste-beratungsangebot
Über die Untersuchung
Für die Untersuchung wurden die Suchtberatungsstellen der 25 größten Städte Deutschlands erfasst. Die Beratungsstellen wurden dem „Suchthilfeverzeichnis” der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V (DHS) entnommen sowie mit einer Google Maps Recherche verglichen. Wenn das Suchergebnis bei Google Maps größer war, wurde das dementsprechend im Text gekennzeichnet. Für das Verhältnis der Suchtberatungsstellen pro Einwohner:innen wurde die Anzahl der Suchtberatungsstellen der jeweiligen Stadt mit der Einwohner:innenzahl ins Verhältnis gesetzt und auf 100.000 hochgerechnet.
Cantourage ist ein führendes europäisches Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Medizinpräparaten und Arzneimitteln auf Basis von Cannabis. Das in Berlin ansässige Unternehmen wurde 2019 von Norman Ruchholtz, Dr. Florian Holzapfel und Patrick Hoffmann gegründet. Mit einem erfahrenen Managementteam und seiner „Fast Track Access“-Plattform ermöglicht Cantourage Produzent:innen aus aller Welt, schneller, leichter und kosteneffizienter Teil des wachsenden europäischen Marktes für medizinisches Cannabis zu werden.
Cantourage verarbeitet das Cannabis-Rohmaterial sowie Cannabis-Extrakte der internationalen Produzenten und vertreibt sie in Europa. Dabei stellt das Unternehmen stets die Einhaltung der höchsten europäischen pharmazeutischen Qualitätsstandards sicher. Das Sortiment umfasst getrocknete Blüten, Extrakte, Dronabinol und Cannabidiol. Cantourage wurde am 11. November 2022 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und wird unter dem Börsenkürzel „HIGH” geführt.