Google-Analyse: Interesse an medizinischen Cannabis deutlich höher als an Cannabis Social Clubs oder am Eigenanbau
Auf einen Blick
- Das Berliner Unternehmen Cantourage analysiert die Google-Suchanfragen der Deutschen rund um das Thema Cannabis
- Suchanfragen für Cannabis auf Rezept deutlich höher als für Eigenanbau
- Großes Interesse an Anbauvereinigungen zu erkennen
Berlin, 6. August 2024 – Seit dem 1. April 2024 ist der Eigenanbau von Cannabis in Deutschland legal. Trotzdem hält sich das Interesse der Deutschen, Cannabis in ihren eigenen vier Wänden anzubauen, in Grenzen. Das zeigt eine Untersuchung des börsennotierten Unternehmen Cantourage (www.cantourage.com). Das Berliner Cannabisunternehmen hat analysiert, wie sich die Google-Suchanfragen der Deutschen rund um das Thema Cannabis in den ersten drei Monaten seit der Legalisierung entwickelt haben. Demnach ist das Interesse an medizinischem Cannabis deutlich höher als das am selbst angebauten Cannabis oder an den Cannabis Social Clubs.
„cannabis rezept” wird zehnmal häufiger gesucht als „gras anbauen”
Einer repräsentativen Umfrage von Cantourage zufolge erhält ein Drittel der deutschen Cannabis-Konsument:innen ihr Cannabis aus der Apotheke, ebenfalls ein Drittel baut es selbst an. Ein Blick auf die Google-Suchanfragen zeigt jedoch: Das aktuelle Interesse an medizinischem Cannabis ist zehnmal höher als das am Eigenanbau. Das Keyword mit der höchsten Suchanfrage zum Thema Eigenanbau ist „gras anbauen” mit einem durchschnittlichen Suchvolumen von 2.400 im Monat für den Zeitraum April bis Juni 2024. Das Suchvolumen für das Keyword mit der höchsten Suchanfrage zum Thema Medizinalcannabis ist jedoch „cannabis rezept” mit durchschnittlich 27.100 Suchanfragen monatlich – damit wird der Begriff zehnmal häufiger gesucht als „gras anbauen”. Im April waren die Suchanfragen mit Abstand am höchsten: Im Monat der Legalisierung wurde „cannabis rezept” durchschnittlich 49.500 Mal gesucht, „gras anbauen” 4.400 Mal.
Interesse an medizinischen Cannabis im Vergleich zu 2023 um das 13-fache gestiegen
Medizinisches Cannabis ist bereits seit 2017 legal, fiel aber vor dem 1. April immer noch unter das Betäubungsmittelgesetz. Mit der Legalisierung ist das Verschreiben von Cannabis deutlich einfacher geworden – und das Interesse in der Bevölkerung wächst: Von April bis Juni 2023 wurde „cannabis rezept” durchschnittlich 1.900 Mal im Monat gesucht, „cannabis auf rezept” 2.400 Mal, „cannabis apotheke” 3.600 Mal und „medizinisches Cannabis” 5.400 Mal. Seit der Legalisierung sind die Suchanfragen um bis zu 1.326 Prozent gestiegen: Für „cannabis rezept” gab es in den letzten drei Monaten durchschnittlich 27.100 Suchanfragen (+1.326 Prozent), für „cannabis apotheke” 22.000 (+511 Prozent), für „cannabis auf rezept” 18.100 (+654 Prozent) und für „medizinisches Cannabis” 12.100 Anfragen pro Monat (+124 Prozent).
Florian Wesemann, Arzt und medizinischer Leiter der Telecan, erklärt das steigende Interesse an medizinischen Cannabis wie folgt: „Cannabis kann seit der Legalisierung beispielsweise zur Behandlung von Schmerzen genauso wie Ibuprofen verschrieben werden. Telemedizinplattformen verzeichnen gerade einen enormen Anstieg an Neupatient:innen, weil viele Konsument:innen, die sich vorher durch den Schwarzmarkt mit Cannabis versorgt und selbst therapiert haben, nun den offiziellen Weg in die Cannabis-Therapie gefunden haben. Die Suchanfragen verdeutlichen, dass das Interesse an einer Cannabis-Therapie weiterhin hoch ist.”
Durchschnittlich 3.600 Suchanfragen für das Keyword „anbauvereinigung”
Seit dem 1. Juli dürfen auch die sogenannten Cannabis Social Clubs eröffnen und mit dem Cannabisanbau beginnen. Sie stellen die erste legale Bezugsquelle für alle Konsument:innen dar, die sich weder über die Apotheken versorgen noch Cannabispflanzen zuhause großziehen möchten. Zwischen Januar und April ist das Suchvolumen für das Keyword „anbauvereinigung” stetig gestiegen – von 260 Suchanfragen im Januar auf 5.400 Suchanfragen im April. Damit war das Interesse an den Anbauvereinigungen den Suchanfragen zufolge fast immer höher als das am Eigenbau. Im Mai waren die Suchanfragen für beide Themen mit 1.600 gleich hoch, dafür stieg das Suchvolumen für die Anbauvereinigungen im Juni wieder auf 2.400, während das für den Grasanbau auf 1.000 sank. Für die Keywords „cannabis club” oder „cannabis social club” sind keine durchschnittlichen Suchanfragen bei Google registriert.
Philip Schetter, CEO von Cantourage kommentiert: „Das große Interesse an Cannabis auf Rezept verdeutlicht: Konsument:innen möchten ihr Cannabis nicht weiter vom Schwarzmarkt beziehen und es sich trotz der Legalisierung illegal beschaffen müssen. Gleichzeitig war zu erwarten, dass nicht alle Konsument:innen auf einmal die Zeit, den Platz oder die Expertise haben, um Cannabis selbst anzubauen. Bis die ersten Anbauvereinigungen Cannabis an ihre Mitglieder abgeben können, werden noch viele Monate vergehen – zumal die meisten Bundesländer die rechtlichen Bedingungen dafür immer noch nicht abschließend geklärt haben. Apotheken stellen also nach wie vor die einzigen legalen Bezugsquellen für hochwertiges Cannabis dar. Die Entwicklung, die sich in den Suchanfragen abzeichnet, ist auf jeden Fall zu begrüßen. Denn: Jedes saubere und geprüfte Gramm Gras aus der Apotheke ersetzt ein Gramm unsicheres, potenziell verunreinigtes oder gestrecktes Cannabis vom Schwarzmarkt.”
Über die Untersuchung
Cantourage hat für die Untersuchung das Suchvolumen der Begriffe „medizinisches cannabis”, „cannabis auf rezept”, „cannabis rezept”, „cannabis arzt”, „gras anbauen”, „medizinalcannabis”, „anbauvereinigung”, „cannabis club”, „cannabis social club”, „cannabis apotheke”, „cannabis aus der apotheke”, „thc medizin”, „cannabisanbau”, „medizinisches cannabis kosten”, „eigenanbau”, „gras auf rezept”, „medizinisches hanf”, „thc auf rezept”, „gras selbst anbauen”, „wie baut man gras an”, „eigenanbau deutschland”, „eigenanbau legalisierung”, „selbst anbauen gras” und „eigenanbau gras”, auf Google für den Zeitraum Februar 2023 bis Juni 2024 untersucht.
Cantourage ist ein führendes europäisches Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Medizinpräparaten und Arzneimitteln auf Basis von Cannabis. Das in Berlin ansässige Unternehmen wurde 2019 von Norman Ruchholtz, Dr. Florian Holzapfel und Patrick Hoffmann gegründet. Mit einem erfahrenen Managementteam und seiner „Fast Track Access“-Plattform ermöglicht Cantourage Produzent:innen aus aller Welt, schneller, leichter und kosteneffizienter Teil des wachsenden europäischen Marktes für medizinisches Cannabis zu werden.
Cantourage verarbeitet das Cannabis-Rohmaterial sowie Cannabis-Extrakte der internationalen Produzenten und vertreibt sie in Europa. Dabei stellt das Unternehmen stets die Einhaltung der höchsten europäischen pharmazeutischen Qualitätsstandards sicher. Das Sortiment umfasst getrocknete Blüten, Extrakte, Dronabinol und Cannabidiol. Cantourage wurde am 11. November 2022 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und wird unter dem Börsenkürzel „HIGH” geführt.