Credit: Serkan Yildiz
Berlin, 19. April 2024

Deutschlands Apotheken im Cannabis-Check – Hier gibt es medizinisches Gras

Auf einen Blick

  • Das Berliner Unternehmen Cantourage untersucht, ob Apotheken in den 20 größten Städten Cannabis-Rezepte einlösen
  • Unzureichende Antwortrate: Auf 400 Anfragen kamen nur 220 Rückmeldungen
  • 139 Apotheken geben an, potenziell Cannabis auf Rezept abzugeben

 

Berlin, 19. April 2024 – Seit 2017 darf Cannabis in Deutschland bei Schmerzen und bestimmten Erkrankungen verschrieben werden. Dennoch kann die Suche nach einem Arzt oder einer Ärztin, welche:r sich dazu auch bereit erklärt, Cannabis zu verordnen, für viele Patient:innen zu einer wahren Irrfahrt werden. 

Halten Patient:innen ein solches Rezept erst einmal in den Händen, wird es nicht zwingend einfacher: Zwar dürfen theoretisch alle Apotheken deutschlandweit medizinisch Cannabis verkaufen, viele tun dies aber nicht.  Das börsennotierte Unternehmen Cantourage (www.cantourage.com)  hat untersucht, wie viele Apotheken in Deutschland überhaupt bereit sind, ein solches Cannabis-Rezept einzulösen. Dazu kontaktierte das Unternehmen 400 Apotheken in den 20 größten deutschen Städten und bat um Informationen zum Verkauf von Medizinalcannabis. Nur 220 antworteten auf die Anfrage, davon immerhin 139 positiv. 

Nürnbergs Apotheken sind besonders Cannabis-offen
In der fränkischen Hauptstadt Nürnberg zeigten sich die meisten Apotheken offen gegenüber Cannabis. Von 20 Anfragen antworteten elf positiv und nur drei Apotheken negativ, Spitzenplatz in ganz Deutschland. Platz zwei teilen sich Stuttgart und Köln, wo sich jeweils zehn Apotheken positiv zurückmeldeten. Leipzig und Hannover landen mit jeweils neun Apotheken auf Platz drei. Platz vier, mit acht positiven Rückmeldungen, teilen sich Münster, Frankfurt am Main, Duisburg, Dortmund und Bochum. Bremen landet mit sieben offenen Apotheken auf Platz fünf. 

Am anderen Ende des Rankings befindet sich Bonn. In der Stadt am Rhein kamen nur drei positive Rückmeldungen Düsseldorf und Hamburg erreichen mit vier Antworten knapp den vorletzten Platz. In der vorherigen Untersuchung, in der Cantourage Ärzte und Ärztinnen zu ihrer Offenheit gegenüber eine Cannabis-Therapie befragte, belegte Düsseldorf neben Münster den ersten Platz, Bonn zusammen mit Bremen den zweiten. Berlin, Bielefeld, Dresden und Essen finden sich auf dem drittletzten Platz bei fünf positiven Rückmeldungen von Apotheken wieder. 

Höchste Wahrscheinlichkeit an Cannabis zu kommen in Stuttgart
Betrachtet man das Verhältnis der positiven zu den negativen Antworten, so zeichnet sich ein anderes Bild ab: Demnach ist die Wahrscheinlichkeit, an eine Cannabis-offene Apotheke zu geraten, in Stuttgart am höchsten. Hier beträgt das Verhältnis von offenen zu verschlossenen Apotheken fünf zu eins. In Nürnberg ist das Verhältnis mit circa 3,7 zu eins etwas schlechter. Bremen macht die Top-Drei mit 3,5 zu eins komplett. 

In Düsseldorf ist die Wahrscheinlichkeit, Cannabis aus der Apotheke zu erhalten, wesentlich geringer: Hier beträgt das Verhältnis 0,58 zu eins, letzter Platz des Rankings. Bonn steht bei 0,6 etwas besser da und erreicht den vorletzten Platz. Gerade so ausgeglichen ist das Verhältnis in Berlin, auf jede offene Apotheke kommt eine verschlossene, ein Verhältnis von eins zu eins. 

Die meisten Rückmeldungen kamen aus Nürnberg, Hannover und Münster
Wichtig für Patient:innen auf der Suche nach ihren medizinischen Cannabisprodukten ist zunächst, überhaupt eine Rückmeldung zu erhalten. Dies funktionierte in Nürnberg, Hannover und Münster am besten. 14 der 20 angefragten Apotheken meldeten sich hier auf die Anfrage, Platz eins des Rankings. Köln, Leipzig, Frankfurt am Main und Wuppertal erreichen mit 13 Antworten den zweiten Platz. Das Siegertreppchen machen derweil Stuttgart, Duisburg und Dortmund mit zwölf Rückmeldungen komplett. 

Am unteren Ende findet sich Hamburg wieder. In der Hansestadt gingen nur sechs von 20 Apotheken auf die Anfrage ein. Bielefeld und Bonn schneiden mit acht Antworten ähnlich schlecht ab. Bremen, München, Essen und Dresden landen mit jeweils neun Antworten auf dem drittletzten Platz. 

„Unsere Untersuchung zeigt, dass selbst fast sieben Jahre nach der Freigabe von Cannabis als Medikament Patient:innen noch immer einer Odyssee ausgesetzt werden, wenn es darum geht, ihr Cannabis-Rezept einzulösen,”  sagt Philip Schetter, CEO bei Cantourage. 

Wie wir bereits wissen, kann es für Patient:innen sehr schwer sein, einen Arzt zu finden, der bereit ist, Cannabis auf Rezept zu verschreiben. Dass mit der Suche nach einer Apotheke ein weiterer Stein in den Weg der Behandlung der Erkrankten gelegt wird, ist ein Unding. Deswegen arbeiten wir bei unserer Telemedizin-Plattform Telecan mit Versandapotheken zusammen, bei denen sich unsere Patient:innen sicher sein können, dass ihre Rezepte schnell und einfach eingelöst werden. 

Die bevorstehende Legalisierung von Cannabis wird hier Abhilfe schaffen: Wird Cannabis wie geplant aus dem BtMG gestrichen, hoffen wir, dass viele Apotheker:innen ihre Vorurteile und Vorbehalte gegenüber Cannabis und dem Verkauf ablegen werden und sich die Situation für Patient:innen verbessert. Das Gesetz sieht schließlich auch konkrete Verbesserungen für Apotheker:innen vor, da die besonderen Sicherungsmaßnahmen und die notwendige Bürokratie entfallen werden.”

Über die Untersuchung

Für die Recherche gaben sich die Experten von Cantourage als Patient:innen aus, die mit ihrem neuen Cannabis-Rezept bei Apotheken per E-Mail zunächst anfragten, ob ihr Rezept überhaupt eingelöst werden würde. Insgesamt wurden 400 Apotheken in den 20 größten deutschen Städten angefragt, also 20 Apotheken pro Stadt. 220 Apotheken antworteten auf die Anfrage. 

Über Cantourage

Cantourage ist ein führendes europäisches Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Medizinpräparaten und Arzneimitteln auf Basis von Cannabis. Das in Berlin ansässige Unternehmen wurde 2019 von Norman Ruchholtz, Dr. Florian Holzapfel und Patrick Hoffmann gegründet. Mit einem erfahrenen Managementteam und seiner „Fast Track Access“-Plattform ermöglicht Cantourage Produzent:innen aus aller Welt, schneller, leichter und kosteneffizienter Teil des wachsenden europäischen Marktes für medizinisches Cannabis zu werden.

Cantourage verarbeitet das Cannabis-Rohmaterial sowie Cannabis-Extrakte der internationalen Produzenten und vertreibt sie in Europa. Dabei stellt das Unternehmen stets die Einhaltung der höchsten europäischen pharmazeutischen Qualitätsstandards sicher. Das Sortiment umfasst getrocknete Blüten, Extrakte, Dronabinol und Cannabidiol. Cantourage wurde am 11. November 2022 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und wird unter dem Börsenkürzel „HIGH” geführt.

 
Pia Senkel
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