Credit: Markus Winkler
Berlin, 26. January 2023

Apothekensterben in Deutschland: Diese Großstädte kämpfen mit den meisten Schließungen

Auf einen Blick

  • Rund 3,2 Prozent mehr stationäre Apotheken als im Vorjahr
  • Dennoch: In jeder dritten Großstadt schrumpft die Anzahl der öffentlichen Apotheken
  • Bremen am stärksten von Schließungen betroffen

 

Berlin, 26. Januar 2023 – Ganz gleich, ob Medikamentenknappheit, der florierende Online-Handel mit Arzneimitteln, fehlendes Fachpersonal oder ein zu niedriges Apothekenhonorar: Zumindest in Deutschlands Großstädten trotzen viele Apotheken den gegenwärtigen Krisen. Seit Anfang 2022 ist die Anzahl der Apotheken um insgesamt 3,2 Prozent angestiegen. Das hat Christoph Andris von der Life-Science-Personalberatung ACC (www.acclifesciences.de), der auf die Vermittlung von Führungskräften in der Pharmabranche spezialisiert ist, in einer aktuellen Analyse ermittelt. Dennoch zeigt sich dieser Trend nicht in allen Großstädten: In Bremen, Stuttgart, Mönchengladbach und Bochum sind die Apothekenschließungen innerhalb des letzten Jahres signifikant. 

Bremen verliert insgesamt 26 Apotheken
Die norddeutsche Hansestadt hat in der Analyse mit der deutlich höchsten Anzahl an Apothekenschließungen zu kämpfen. Derzeit werden Bewohner:innen in Bremen in 114 Apotheken versorgt, Anfang 2022 waren es hingegen noch 140. Damit ist Bremen mit einem Rückgang von fast 19 Prozent trauriger Spitzenreiter der Analyse. Auch in Stuttgart ist die Arzneimittelversorgung spärlicher geworden, die Apothekenanzahl ist hier um 4,2 Prozent gesunken. Gefolgt von den nordrhein-westfälischen Städten Mönchengladbach und Bochum. Dort ist die Apothekenzahl von 56 auf 54 bzw. von 84 auf 81 gesunken. Das entspricht einem Minus von 3,6 Prozent.

Münster verzeichnet mit fast 27 Prozent den höchsten Apothekenzuwachs 
Die Arzneimittelversorgung in Münster, Karlsruhe und Nürnberg weist seit 2022 einen positiven Trend auf. Mit einem Zuwachs von 26,9 Prozent ist die Zahl der Apotheken in Münster von 78 auf 99 gestiegen. In Karlsruhe dürfen sich Anwohner:innen über eine Steigerung von 14,8 Prozent freuen. Während zuvor 61 öffentliche Apotheken die Stadt versorgten, sind es derzeit 70. Mit 13 Prozent mehr Apotheken (100 auf 113) folgt Nürnberg.

Insgesamt acht der 24 untersuchten Städte sind mit mehr Apothekenschließungen als Öffnungen konfrontiert. In Augsburg bleibt die Versorgung mit 66 Apotheken unverändert zum Vorjahr. Mit einem durchschnittlichen Wachstum von 3,2 Prozent ist der Apothekenmarkt in den Großstädten aber weitestgehend stabil. 

Christoph Andris, Recruiting-Experte und Geschäftsführer von ACC, kommentiert: Die Untersuchung hat gezeigt, dass sich die Apothekenschließungen in einigen Großstädten verlangsamen. Dennoch ist die Arzneimittelversorgung vielerorts schwach, seit 2008 haben wir bundesweit 3500 Apotheken verloren. Gleichwohl steigt der Umsatz der Apotheken seit Jahren kontinuierlich. Dieser bundesweite Trend wird sich vermutlich weiter fortsetzen.

Im Hinblick auf die Apothekendichte schneiden Stuttgart und Wuppertal im Vergleich am schlechtesten ab. In Stuttgart treffen etwa 5.529 Kund:innen auf eine Apotheke, in Wuppertal sind es sogar 5.726. Mit fast 5.450 Einwohner:innen pro Apotheke hat aber auch Duisburg eine vergleichsweise niedrige Apothekendichte.

Alle Ergebnisse der Untersuchung finden Sie unter folgendem Link: 

https://www.acclifesciences.de/magazin/apothekensterben/

Über die Untersuchung 

Für die Analyse wurde die Apothekenzahl (Jahresende 2021) aus den 24 größten Städten Deutschlands herangezogen. Die Daten basieren auf dem ABDA Report 2022, dem Statistischen Landesamt Sachsen/NRW und den Statistiken zum Apothekenmarkt 2022 (Listflix). Für die aktuellen Zahlen der Apotheken der jeweiligen Städte wurden nur die Apotheken berücksichtigt, die über die Suche der Apothekenumschau angezeigt wurden. Frankfurt am Main wird in der Analyse aufgrund unzureichender Daten ausgeschlossen.

Über ACC

Das Berliner Unternehmen ACC (www.acclifesciences.de) spezialisiert sich seit 2018 auf die Personalberatung im Bereich Life Sciences. Dabei verbindet ACC Führungskräfte aus Marketing und Sales mit führenden Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotech und Medical Devices. Die Executive-Search-Beratung arbeitet exklusiv auf Mandatsbasis und besetzt so Schlüsselpositionen mit Jahresgehältern von 80.000 bis 500.000 EUR. Das Unternehmen wurde 2018 von dem Recruiting-Experten Christoph Andris in Berlin gegründet und unterstützt den deutschen Mittelstand sowie international tätige Konzerne bei der Personalberatung.

 
Klaas Geller
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