Credit: Guillaume Périgois
München, 07. April 2022

Compliance-Experte der EQS Group warnt vor Wettbewerbsnachteilen: „Auch vom EU-Lieferkettengesetz nicht direkt betroffene Unternehmen sollten die Anforderungen erfüllen!“

München, 07. April 2022 – Jetzt verpflichtet auch die EU-Kommission Unternehmen, ihre gesamte Wertschöpfungskette im Blick zu haben, um Umweltverstöße und Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferketten zu verhindern. Nach langen Diskussionen liegt nun der Entwurf für das EU-Lieferkettengesetz vor, der deutlich strengere Anforderungen enthält als das deutsche Lieferkettengesetz. Kai Leisering, Compliance-Experte der EQS Group AG (www.eqs.com), dem europäischen Marktführer für Compliance-Lösungen, erklärt, wie Unternehmen angesichts der EU-Richtlinie wettbewerbsfähig bleiben und warum auch Firmen die Anforderungen erfüllen sollten, die nicht unmittelbar von den Regelungen betroffen sind.

EU-Richtlinie erfasst auch kleine Unternehmen aus Risikobranchen
Wenn der Vorschlag für die EU-Richtlinie in seiner bisherigen Form verabschiedet wird, fallen deutlich mehr Unternehmen unter die Regulierung als beim deutschen Gesetz, das erst ab mehr als 3.000 Mitarbeitenden (ab 2024 mehr als 1.000 Mitarbeitenden) greift. In der EU soll die Schwelle bereits bei 500 Beschäftigten und mehr als 150 Mio. Euro Umsatz liegen. In Risikobranchen, in denen das Gefahrenpotenzial für Mensch und Umwelt besonders hoch ist, müssen die EU-Anforderungen bereits ab 250 Angestellten und 40 Mio. Euro Umsatz erfüllt werden. Dazu zählen unter anderem die Textilindustrie, die Landwirtschaft und der Bergbau. 

Dass die EU-Richtlinie im Gegensatz zum deutschen Gesetz von den Unternehmen verlangt, die gesamte Lieferkette zu prüfen und nicht nur die direkten Zulieferer, hat weitreichende Folgen, wie Compliance-Experte Kai Leisering von der EQS Group AG erklärt:

„Damit müssen auch kleine Unternehmen, die die Regelungen nicht unmittelbar erfüllen müssen, die Vorschriften im Auge behalten. Es ist nämlich davon auszugehen, dass große Kunden sie verpflichten werden, ihre Lieferketten zu überprüfen. Das sollten die Verantwortlichen aber als Chance sehen, um sich frühzeitig klar zu positionieren – ansonsten droht die Gefahr, Wettbewerbsnachteile zu erleiden. Zwar haben die EU-Mitgliedstaaten zwei Jahre Zeit, um die EU-Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Aber der organisatorische Aufwand, den die Erfüllung der strengeren Anforderungen bedeutet, sollte nicht unterschätzt werden. Ich empfehle deshalb, bereits jetzt die Weichen für das EU-Lieferkettengesetz zu stellen.”

Risiko-Assessment: Geschäftspartner prüfen und Hinweisgebersystem etablieren
Das EU-Lieferkettengesetz verlangt von den Unternehmen, Grundsatzerklärungen zu Menschen- und Umweltrechten abzugeben und transparent über den eigenen Geschäftsbereich und ihre Wertschöpfungskette zu informieren. Das erfordert ein kontinuierliches und nachvollziehbares Risiko-Assessment.

„Eine flexible Geschäftspartnerprüfung, ein Hinweisgebersystem und aussagekräftige Dokumentationen das sind die wichtigsten Werkzeuge für Unternehmen, um gut auf das EU-Lieferkettengesetz vorbereitet zu sein. Allerdings erfordert das Management dieser Prozesse mit einzelnen Tools nicht nur viele Ressourcen, sondern auch umfassendes Know-how. Deshalb ist es vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen sinnvoll, auf ganzheitliche Lösungen zu setzen, die diese Prozesse digital abbilden. Das ist besonders wichtig, da in der EU-Richtlinie die Haftungsklausel wieder enthalten ist, die in Deutschland am Widerstand der Wirtschaftsverbände scheiterte. Danach können Unternehmen bei Verstößen gegen die Sorgfaltspflichten auf Schadensersatz verklagt werden”, erklärt Kai Leisering.

Weitere Hintergründe zum Entwurf des EU-Lieferkettengesetzes und dazu, worauf sich Unternehmen einstellen sollten, sind im ausführlichen Blogbeitrag der EQS Group zu finden.

Über Kai Leisering 

Kai Leisering, Managing Director Corporate Compliance, unterstützt mit der EQS Group weltweit Unternehmen dabei, hochwirksame Mechanismen gegen Wirtschaftskriminalität wie Korruption, Betrug und Geldwäsche zu entwickeln. Die EQS Group ist der internationale Marktführer für regulatorische Technologien in den Bereichen Corporate Compliance und Investor Relations (IR). Ein Foto von Herrn Leisering finden Sie hier.

Über Private: EQS Group

Die EQS Group AG (www.eqs.com) ist der internationale Marktführer für regulatorische Technologien (RegTech) in den Bereichen Corporate Compliance und Investor Relations (IR). Mehrere tausend Unternehmen weltweit, darunter die DAX40-Unternehmen, leisten durch die Umsetzung komplexer Compliance-Anforderungen mithilfe der EQS Group AG einen Beitrag zu einer ethischen Wirtschaftskultur. Die Produkte der EQS Group sind in der cloud-basierten Software „EQS COCKPIT“ gebündelt. Damit lassen sich Compliance-Workflows in den Bereichen Hinweisgeberschutz und Case-Management, Richtlinien-Management, Insiderlistenverwaltung und Meldepflichten professionell steuern. Börsennotierte Unternehmen nutzen zudem ein globales Newswire, Investor-Targeting und Kontaktmanagement, IR-Webseiten, digitale Berichte und Webcasts für eine effiziente und sichere Investorenkommunikation.

Die EQS Group wurde im Jahr 2000 in München von Achim Weick gegründet. Heute ist der börsennotierte Konzern mit mehr als 550 Mitarbeitenden in den wichtigsten Finanzmetropolen der Welt vertreten.

 
Simon Behnisch
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Interviewpartner

 
Kai Leisering
Managing Partner Compliance bei der EQS Group AG

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