Credit: Glenn Carstens-Peters
München, 23. March 2022

BKMS Benchmarking Report 2021: Meldungen über Missstände haben sich in den letzten sieben Jahren verfünffacht

Auf einen Blick

  • Befragung von mehr als 80 Unternehmen mit 2,4 Millionen Mitarbeitenden, die das Hinweisgebersystem BKMS® in 200 Ländern und 70 Sprachen nutzen.
  • Hinweisgebende bevorzugen Anonymität: Großteil der Erstmeldungen ohne Angaben zur Identität, Unterstützung der Aufklärung aktiv durch Kommunikation über anonymen Postkasten.
  • Künftig wird IT-Security wichtigstes Thema für Compliance-Profis.
  • München, 23. März 2022 Hinweisgebersysteme etablieren sich immer mehr in den Unternehmen: So hat sich in den letzten sieben Jahren die Zahl der Meldungen über Missstände verfünffacht – 2021 lag sie bei 2,5 pro 1.000 Mitarbeiter. Zudem wird erwartet, dass IT-Sicherheit zukünftig eines der Fokusthemen des Hinweisgebersystems wird. Dies geht aus dem aktuellem „BKMS Benchmarking Report“ der EQS Group (www.eqs.com), dem europäischen Marktführer für Hinweisgebersysteme, hervor. Hierfür wurden 80 Unternehmen mit 2,4 Millionen Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Branchen befragt, die das BKMS® System in 200 Ländern und 70 Sprachen nutzen. 

    Meldungen pro 1.000 Mitarbeitende stark gestiegen
    Immer mehr Menschen geben Hinweise zu Missständen in Unternehmen ab: So sind in den letzten Jahren die Meldungen pro 1.000 Mitarbeitende pro Jahr kontinuierlich angestiegen. 2021 lag der Wert bei 2,5 Meldungen, im Jahr 2014 belief sich dieser auf 0,5 Meldungen pro 1.000 Mitarbeitenden. Somit haben sich die Meldungen in den vergangenen sieben Jahren verfünffacht. Dies verdeutlicht, dass die Hinweisgebersysteme zunehmend genutzt werden und in den Unternehmen etabliert sind. 

    Kommunikationskanäle des Hinweisgebersystems
    Für die Nutzung des Hinweisgebersystems spielt die Kommunikation in Bezug darauf eine entscheidende Rolle. Am häufigsten werden dafür das Intranet (92 Prozent), die Website (86 Prozent) sowie Schulungen und E-Learning-Kanäle (85 Prozent) genutzt. Auch der Code of Conduct (79 Prozent) und ein persönliches Anschreiben bzw. eine E-Mail (74 Prozent) sind häufig genutzte Kanäle, um auf das Hinweisgebersystem im Unternehmen aufmerksam zu machen. 

    In 70 Prozent der Fälle informiert die Compliance-Abteilung über das Hinweisgebersystem. Auch die Chief Compliance Officer (61 Prozent) sowie der Vorstand bzw. die Geschäftsführung (48 Prozent) sind häufig in den Prozess mit eingebunden, Aufklärungsarbeit über Hinweisgebersysteme in ihrem Unternehmen zu betreiben. 

    Fast drei Viertel aller Hinweisgebenden unterstützen die Aufklärung
    Viele Hinweisgebende befürchten Repressalien, wenn sie auf Missstände aufmerksam machen und bevorzugen daher die Möglichkeit, anonym zu melden: 65 Prozent der Unternehmen gaben an, dass mehr als die Hälfte der Erstmeldungen ohne Angaben zur Identität erfolgt, bei 40 Prozent liegt der Anteil sogar bei über 70 Prozent. Die meisten Hinweisgebenden möchten zwar anonym bleiben, das hindert sie aber nicht daran, die weitere Aufklärung zu unterstützen. 70 Prozent haben sich daher einen geschützten Postkasten eingerichtet, um mit dem Unternehmen zu kommunizieren.

    Missbräuchliche Meldungen sind die absolute Ausnahme
    Einige Unternehmen stehen der Implementierung eines Hinweisgebersystems misstrauisch gegenüber, denn sie vermuten, dass dadurch auch falsche, denunziatorische Meldungen eingehen. Der Report zeigt jedoch, dass diese Angst unbegründet ist: 78 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass der Anteil missbräuchlicher Meldungen bei unter zwei Prozent liegt, bei 43 Prozent beläuft sich der Wert sogar auf weniger als ein Prozent. 

    Neue Herausforderungen für Compliance-Verantwortliche in den nächsten Jahren
    Das wichtigste Thema für die Zukunft, dass den Befragten zufolge zukünftig über das Hinweisgebersystem mit abgedeckt werden muss, ist mit 60 Prozent die Cyber- bzw. IT-Security. Doch auch die beiden Themen Rassismus und Diskriminierung sowie Regelverstöße durch Geschäftspartner gewinnen zunehmend an Relevanz: Während die beiden Themengebiete 2018 noch als unwichtig angesehen werden, stimmten nun jeweils knapp ein Drittel der Befragten zu, dass diese Themen Compliance-Beauftragte zukünftig beschäftigen werden. 

    Den vollständigen Benchmarking Report 2021 finden Sie hier.

    Über Private: EQS Group

    Die EQS Group AG (www.eqs.com) ist der internationale Marktführer für regulatorische Technologien (RegTech) in den Bereichen Corporate Compliance und Investor Relations (IR). Mehrere tausend Unternehmen weltweit, darunter die DAX40-Unternehmen, leisten durch die Umsetzung komplexer Compliance-Anforderungen mithilfe der EQS Group AG einen Beitrag zu einer ethischen Wirtschaftskultur. Die Produkte der EQS Group sind in der cloud-basierten Software „EQS COCKPIT“ gebündelt. Damit lassen sich Compliance-Workflows in den Bereichen Hinweisgeberschutz und Case-Management, Richtlinien-Management, Insiderlistenverwaltung und Meldepflichten professionell steuern. Börsennotierte Unternehmen nutzen zudem ein globales Newswire, Investor-Targeting und Kontaktmanagement, IR-Webseiten, digitale Berichte und Webcasts für eine effiziente und sichere Investorenkommunikation.

    Die EQS Group wurde im Jahr 2000 in München von Achim Weick gegründet. Heute ist der börsennotierte Konzern mit mehr als 550 Mitarbeitenden in den wichtigsten Finanzmetropolen der Welt vertreten.

     
    Simon Behnisch
    Pressekontakt
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    simon.behnisch@tonka-pr.com

    Interviewpartner

     
    Kai Leisering
    Managing Partner Compliance bei der EQS Group AG

    Bildmaterial zu Private: EQS Group

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