Vor Ostern: Anteil der Flugprobleme in Europa steigt um mehr als ein Drittel

Berlin, 13. April 2022
Credit: Skyler Smith

Auf einen Blick

  • AirHelp analysiert Flugausfälle und Verspätungen zu Beginn der Osterferien in Europa im Vergleich zu 2021
  • Der Anteil an Flugproblemen ist verglichen zum Vorjahr um 35 Prozent gestiegen
  • Knapp jeder fünfte Passagier war in den ersten drei Monaten dieses Jahres von Flugstörungen betroffen
  • Insgesamt 1,3 Millionen Reisende haben dieses Jahr bereits Anspruch auf Entschädigung, 170.000 davon in Deutschland

Berlin, 13. April 2022 – In Deutschland gibt es kaum noch Corona-Beschränkungen und auch der Rest der Welt befreit sich so langsam von Impf-, Test- und Maskenpflichten – damit steht dem Urlaub in den Osterferien kaum noch was im Wege. Passend dazu hat AirHelp (www.airhelp.de), die weltweit größte Organisation für Fluggastrechte, die Flugprobleme in diesem Jahr mit denen im gleichen Zeitraum in 2021 verglichen. Die Analyse zeigt: Die Ausfälle und Verspätungen nehmen in Europa deutlich zu. In den ersten drei Monaten in diesem Jahr kam es anteilig zu 35 Prozent mehr Flugstörungen als noch vor einem Jahr. Bereits über eine Million Passagiere haben ihr Ziel dabei mit mehr als drei Stunden Verspätungen oder gar nicht erreicht und daher Anrecht auf eine Entschädigung. 

Fast jeder fünfte Passagier ist von Januar bis März 2022 mit Verspätung gestartet 
In diesem Jahr hatte durchschnittlich jeder fünfte Fluggast mit Verspätungen oder Ausfällen zu kämpfen (19 Prozent) – mehr als 17 Millionen Menschen sind demnach an einem europäischen Flughafen verspätet gestartet. Noch vor einem Jahr waren nur drei Millionen Fluggäste von Störungen betroffen (14 Prozent). Der Anteil der Flugprobleme ist demnach um mehr als ein Drittel angestiegen. In 2021 sind vergleichsweise auch noch viel weniger Flieger gestartet, trotzdem ist mit dem wachsenden Flugverkehr wieder ein aufkommender Negativtrend zu erkennen.

An deutschen Flughäfen waren 17 Prozent der Passagiere von Problemen betroffen
Nicht nur die Deutsche Bahn sorgt für unpünktliches Reisen in Deutschland, auch an den deutschen Flughäfen kommt es zu teilweise erheblichen Störungen. Insgesamt hatten in diesem Jahr bereits 1,8 Millionen Reisende in Deutschland mit Verspätungen oder Ausfällen zu kämpfen – im europaweiten Vergleich belegt Deutschland damit Platz 13. Mehr als 50.000 Passagiere starteten mit mehr als drei Stunden Verspätung, bei rund 295.000 Passagieren sind die Flüge ganz ausgefallen. Rund 170.000 Fluggäste haben dabei einen Anspruch auf Entschädigung in Höhe von bis zu 600 Euro, weil die immense Verspätung oder der Flugausfall von den Fluggesellschaften selbst verursacht wurde.

Flüge ab Island, Finnland oder Türkei sind in diesem Jahr prädestiniert für Probleme
In einigen europäischen Ländern kommt es an den Flughäfen häufiger zu Störungen als in anderen. Die diesjährigen Daten zeigen, dass sich Urlauber:innen in Island, Finnland oder der Türkei am meisten Sorgen um ihren Rückflug machen müssen: In Island sind in diesem Jahr bisher 37 Prozent der Passagiere verspätet gestartet, in Finnland 31 Prozent und in der Türkei 28 Prozent. Weniger turbulent hingegen verlaufen die Flugreisen ab Malta (sechs Prozent), Irland (acht Prozent) oder Griechenland (zehn Prozent).

Mehr als eine Million betroffenen Fluggäste haben Anspruch auf Entschädigung
Dank der EU-Fluggastverordnung EG 261 stehen Passagieren bei einem Ausfall oder ab einer Flugverspätung von drei Stunden eine Entschädigung von bis zu 600 Euro zu. Außer, die Verspätung ist auf außergewöhnliche Umstände wie schlechte Wetterbedingungen oder Notlandungen aufgrund von medizinischen Zwischenfällen zurückzuführen. Allein in diesem Jahr haben bereits mehr 1,25 Millionen Fluggäste in Europa einen solchen Anspruch auf Entschädigung. Das wiederum bedeutet, dass die Fluggesellschaften für die Probleme dieser Passagiere gesorgt haben, beispielsweise aufgrund von Streiks oder technischen Problemen. 

Julián Navas, Rechtsexperte bei AirHelp, kommentiert: 

„Es war zu erwarten, dass die Flugdaten aus diesem Jahr trotz der sich lockernden Situation immer noch nicht mit denen von vor der Pandemie gleichziehen. Trotzdem ist im Vergleich zu letztem Jahr ein signifikanter Anstieg an Verspätungen und Ausfällen festzustellen. In diesem Jahr haben sich die Nachrichten über Flugausfälle aufgrund von Streiks oder anderen von den Airlines verursachten Problemen geradezu überschlagen. Wir hoffen natürlich, dass die betroffenen Passagiere ihre Rechte durchsetzen können und ihre rechtmäßigen Entschädigungen erhalten. Im Zweifel unterstützen wir sie dabei vor Gericht. 

Während der Osterferien erwarten wir nun einen weiteren Anstieg der Probleme. Erfahrungsgemäß kommt es während der Schulferien aufgrund von hohem Passagieraufkommen vermehrt zu Störungen im Flugverkehr.”

Flugprobleme: Diese Rechte haben Passagiere
Die Höhe der Entschädigungszahlung berechnet sich aus der Länge der Flugstrecke. Der rechtmäßige Entschädigungsanspruch ist abhängig von der tatsächlichen Verspätungsdauer am Ankunftsort sowie dem Grund für den ausgefallenen oder verspäteten Flug. Betroffene Passagiere können ihren Entschädigungsanspruch rückwirkend durchsetzen, bis zu drei Jahre nach ihrem Flugtermin.

Außergewöhnliche Umstände wie Unwetter oder medizinische Notfälle können bewirken, dass die ausführende Airline von der Kompensationspflicht befreit wird. Geplante wie spontane Streiks bei den Fluggesellschaften zählen nicht dazu.

Über die Untersuchung
Die Studie basiert auf den Flugdaten vom Zeitraum Januar bis März 2021 und 2022. Es wurde untersucht, wie viele Passagiere in den Zeiträumen in Europa von Verspätungen und Flugausfällen betroffen waren. Die Anzahl Passagiere und die Prozentangaben wurden gerundet. In der Analyse wurden nur die Länder berücksichtigt, in denen mehr als 1.000 Flüge gestartet sind. Für präzise sowie aussagekräftige Daten nutzt AirHelp eine Vielzahl von Quellen und kombiniert sie in einer globalen Flugdatenbank, um u. a. Deckungslücken in den Daten einiger Anbieter zu beseitigen. Die Anbieter werden nach der Qualität ihrer Daten priorisiert. Bei Datenkonflikten (z. B. unterschiedliche Ankunfts- oder Abflugzeiten) wird statt eines Durchschnitts die Quelle mit der höchsten Autorität verwendet.

Über Airhelp

Über AirHelp
AirHelp ist ein Unternehmen für Reisetechnologie, das sich mit Flugunterbrechungen befasst. Seit 2013 hat AirHelp Entschädigungen für über 2,5 Millionen Passagiere mit Flugverspätungen oder -annullierungen durchgesetzt. Über 8 Millionen Passagiere haben ihre Flüge mit AirHelp+ geschützt und unzählige weitere Millionen profitieren von den Informationen, die auf airhelp.com frei verfügbar sind.
#Die Nummer 1 für Flugentschädigungen weltweit
Mit einem Netzwerk von 50 Anwaltskanzleien in über 35 Ländern, innovativer künstlicher Intelligenz im Hintergrund und einem engagierten Team von über 400 AirHelpers macht AirHelp es jedem Reisenden in der EU, in Großbritannien und darüber hinaus leicht, bei Flugverspätungen und -annullierungen bis zu 600 Euro zu erhalten. Weitere Informationen über AirHelp finden Sie unter: https://www.airhelp.com

 
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