Pfeifen, Teppiche, Käse und mehr: Diese Produkte importiert Deutschland wie keine andere Nation
Auf einen Blick
- Analyse internationaler Handelsdaten zeigt, für welche Importwaren Deutschland weltweit am meisten Geld ausgibt
- Insgesamt 96 Produkte im Gegenwert von 96,3 Mrd. US-Dollar importiert die Bundesrepublik wie kein anderes Land
- Zu den Waren zählen unter anderem Milcherzeugnisse wie Käse und Quark, Konsumprodukte wie Teppiche oder Roh- und Werkstoffe wie Eisen, Nickel oder Titan
London, 13. Januar 2021 – Aufgrund von weltweiten Logistikproblemen sieht sich der internationale Handel derzeit großen Verzögerungen ausgesetzt – mit entsprechenden Folgen. Der Anbieter von Multi-Währungs-Konten für Unternehmen, Wise Business, hat aus diesem Anlass untersucht, welche Waren Deutschland wie kein zweites Land auf der Welt aus dem Ausland importiert. Die Analyse der offiziellen UN Handelsdaten für das Jahr 2020 legt insgesamt 96 Produkte im Gegenwert von 96,3 Mrd. US-Dollar offen – darunter diverse Lebensmittel und Konsumprodukte, aber auch Rohstoffe.
Tierische Produkte besonders gefragt
Käse, Quark, Milch und Eier – was zunächst nach einem landläufigen Frühstückstisch klingt, bewahrheitet sich im internationalen Handelsverkehr als Importschlager deutscher Unternehmen. Kein anderes Land auf der Welt überweist mehr Geld für die einzelnen Produkte ins Ausland, darunter rund 4,7 Mrd. US-Dollar für Käse und Quark, 1,4 Mrd. für Milch und Rahm, 650 Mio. für frische Eier und 990 Mio. für geräucherten oder gesalzenen Fisch.
Neben diesen größtenteils verarbeiteten Lebensmitteln ist Deutschland darüber hinaus auch der Weltmeister im Import von lebenden Schweinen im Einkaufswert von 1,1 Mrd. US-Dollar. Das kann den Fleischhunger offenbar dennoch nicht stillen: Für weitere 710 Mio. US-Dollar ist die Bundesrepublik zusätzlich noch führend beim Import von Würsten.
Doch nicht nur tierische Produkte stehen hierzulande hoch im Kurs. So bezahlen deutsche Unternehmen weltweit am meisten für Importe von Karotten, Speiserüben und weiteren (240 Mio. US-Dollar), Kopfsalat und Chicorée (450 Mio.), verschiedenste Nusssorten (2,4 Mrd.), frische und getrocknete Zitrusfrüchte (1,6 Mrd.) sowie Äpfel, Birnen und Quitten (980 Mio.). Roggen und Kakao werden im Gesamtwert von 170 bzw. 880 Mio. US-Dollar eingekauft.
Mit der Pfeife bei der Münzsammlung
Weniger gesund dürfte indes die Vorliebe zu Tabakpfeifen hierzulande sein. 2020 importierte Deutschland diese im Wert von 55 Mio. US-Dollar und liegt damit global an der Spitze. Damit studiert sich die heimische Münzsammlung sicherlich entsprechend angenehm, die im Land des Bargeldes nicht fehlen darf: Mit Importmünzen im Wert 410 Mio. US-Dollar führt die Bundesrepublik auch in dieser Kategorie den weltweiten Vergleich an. Zu den weiteren Importschlagern unter den Konsumprodukten zählen Rasierapparate (840 Mio.), Teppiche (110 Mio.), Musiknoten (12 Mio.) und Mäntel sowie Jacken für Frauen im Wert von 1,9 Mrd. US-Dollar.
Roh- und Werkstoffweltmeister
Für seine Stahlproduktion ist Deutschland weltweit bekannt. Dass die hiesigen Unternehmen im internationalen Vergleich jedoch auch für einige Produkte aus diesem Segment am meisten Geld ins Ausland überweisen, ist weniger geläufig. Bei den Stahlerzeugnissen importiert Deutschland weltweit führend insgesamt sieben Produkte im Gegenwert 6,1 Mrd. US-Dollar – darunter nicht rostender Stahl oder Draht. Daneben stehen auch fünf verschiedene Eisenprodukte – wie flach gewalztes Eisen oder Formstücke für Winkel – ganz oben auf der Einkaufsliste für 2,8 Mrd. US-Dollar. Zu den weiteren gefragten Kategorien gehören bspw. Stangen oder Draht aus Nickel (332 Mio.), Waren aus Titan (732 Mio.) und Aluminiumprodukte wie Pulver oder Rohre für 2,3 Mrd. US-Dollar.
Pedro Martin, Analyst bei Wise Business, kommentiert die Ergebnisse:
“Die Krise in der Logistikbranche kommt Unternehmen weltweit teuer zu stehen. Die Lieferengpässe führen für sie zu steigenden Preisen beim Einkauf und gleichzeitig zu weniger Verkäufen, wenn die Ware schlichtweg nicht zu erhalten ist. In Deutschland sind davon insbesondere auch KMUs betroffen, die dem Statistischen Bundesamt zufolge 99 Prozent der importierenden Unternehmen ausmachen. Nach der Corona-Krise können sich gerade die kleineren Unternehmen keine unnötigen Mehrkosten und Umsatzausfälle leisten.
Vermeidbare Kosten sind dabei hohe Gebühren bei internationalen Transaktionen. Diese entstehen durch schlechte Wechselkurse, die neben den Transaktionsgebühren zusätzlich Geld kosten – jedoch häufig nicht klar kommuniziert werden. Wir raten daher insbesondere kleineren Unternehmen, die nur selten von besseren Konditionen profitieren, dazu, vorher die Anbieter für ihre Transaktionen entsprechend auf ihre Gebühren zu vergleichen. Wer häufig aus dem Ausland importiert, kann so Kosten einsparen.”
Die Werte zu allen 96 Produkten sind hier verfügbar:
https://wise.com/de/blog/importschlager
Über die Untersuchung
Für den weltweiten Importvergleich nach Kategorien verwendete Wise die offiziellen Handelsdaten der United Nations Commodity Trade Statistics Database (UN Comtrade), die von 200 Ländern oder Gebieten die Informationen zu Im- und Exporten führt. In der Untersuchung stellte Wise 7.630 verschiedene Produktkategorien im weltweiten Vergleich gegenüber und leitete daraus insgesamt 96 Waren mit dem höchsten Importwert in Deutschland ab.
Wise (www.wise.com) ist ein globales Technologieunternehmen, das die beste Art und Weise entwickelt, das Geld der Welt zu bewegen und zu verwalten. Mit dem Wise-Konto und Wise Business können Menschen und Unternehmen 40 Währungen halten, Geld zwischen Ländern bewegen und Geld im Ausland ausgeben. Auch große Unternehmen und Banken nutzen die Technologie von Wise – ein völlig neues Netzwerk für das Geld der Welt. Wise ist eines der am schnellsten wachsenden und profitabelsten Technologieunternehmen der Welt. Es wurde 2011 gegründet und ist an der Londoner Börse unter dem Kürzel WISE notiert. Im Geschäftsjahr 2024 unterstützte Wise rund 12,8 Millionen Menschen und Unternehmen, wickelte mehr als 142 Milliarden Euro an grenzüberschreitenden Transaktionen ab und sparte den Kunden über 2,2 Milliarden Euro.