Osterferien-Bilanz: Jeder fünfte Fluggast in Europa von Problemen betroffen
Auf einen Blick
- AirHelp analysiert Flugausfälle und Verspätungen in den Osterferien im Vergleich zu 2021 und 2019
- In den letzten zwei Wochen sind mehr als fünf Millionen Passagiere verspätet gestartet
- Im Vergleich zu 2019 sind in diesem Jahr immer noch nur halb so viele Menschen mit dem Flugzeug in den Urlaub geflogen
Berlin, 28. April 2022 – Seit die Coronaregeln auf der ganzen Welt nach und nach wegfallen, wagen Tourist:innen auch wieder mehr Reisen außerhalb ihres Heimatlandes. Allein in Europa sind in den diesjährigen Osterferien mehr als 22 Millionen Urlauber:innen gestartet – rund 16 Millionen mehr als im Vorjahr – wie eine Analyse von AirHelp (www.airhelp.de), der weltweit größten Organisation für Fluggastrechte, zeigt. Auch wenn die Flugfrequenz noch nicht so hoch ist wie in den Ferien vor der Pandemie, in denen mehr als 40 Millionen Passagiere unterwegs waren, nehmen nicht nur die Flüge, sondern auch die Ausfälle und Verspätungen in Europa wieder deutlich zu.
In den Osterferien 2022 mussten mehr als fünf Millionen Urlauber:innen auf ihren Flieger warten
Europaweit sind sowohl die Anzahl der Flugreisenden (+ 267 Prozent) als auch die Häufigkeit der Flugprobleme (+ 90 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Von den mehr als 22 Millionen Fluggästen waren über fünf Millionen von Verspätungen und Ausfällen betroffen (22 Prozent). Während kleinere Verspätungen den meisten Urlauber:innen keine Schwierigkeiten bescheren dürften, können Verzögerungen von mehr als drei Stunden oder Flugausfälle einem schnell einen Strich durch die Rechnung machen: Über 350.000 Passagiere hatten mit derartigen Problemen zu kämpfen, rund 250.000 davon haben einen Anspruch auf Entschädigung. Das wiederum bedeutet, dass die Airlines 73 Prozent der schwerwiegenden Störungen selbst verschuldet haben.
Die meisten Probleme hatten Flugreisende, die in Polen gestartet sind: Rund 36 Prozent aller Passagiere waren in dem Nachbarland von Verspätungen und Ausfällen betroffen. Das entspricht rund 170.000 verspäteten Fluggästen, wovon rund 9.000 Passagiere von Verspätungen von mehr als drei Stunden oder Ausfällen berührt waren. In Portugal waren rund 250.000 Urlauber:innen von Verspätungen konfrontiert (33 Prozent), knapp 23.000 mussten mehr als drei Stunden auf ihren Flug warten – und das, obwohl die angekündigten Streiks des portugiesischen Bodenpersonals doch nicht wie geplant stattfanden. Auf Platz drei des Rankings liegt Ungarn: Dort musste ebenfalls knapp ein Drittel aller Fluggäste (31 Prozent bzw. 51.000 Passagiere) auf ihre Rückreise warten. In Deutschland lag dieser Anteil bei 22 Prozent.
In Portugal und Ungarn kam es auch schon vor der Pandemie vermehrt zu Verspätungen
Im vergangenen Jahr, als der Tourismus europa- und auch weltweit noch mehr oder weniger still lagen, verzeichneten Belgien (22 Prozent), Aserbaidschan (15 Prozent) und Mazedonien (14 Prozent) den höchsten Anteil an verspäteten Passagieren während der Osterferien. Europaweit war aber nicht mal jeder zehnte (neun Prozent) von Ausfällen oder Verspätungen betroffen.
Die Daten von 2019 erinnern dafür stark an die von diesem Jahr: Auch vor der Pandemie starteten in Portugal knapp 40 Prozent aller Reisenden – mehr als 460.000 Urlauber:innen – verspätet, davon waren fast 30.000 Fluggäste von mehr als drei Stunden Verspätungen oder Ausfällen betroffen. Auf dem zweiten Platz des Negativ-Rankings liegt wiederum Belgien mit 33 Prozent Verspätungen (235.000 Passagiere) und Ungarn mit 30 Prozent (90.000 Passagiere). Im Durchschnitt war in den Osterferien 2019 jeder fünfte von Flugproblemen betroffen (21 Prozent).
Sämtliche Verspätungsstatistiken sind unter diesem Link abrufbar.
„Einerseits ist es sehr schön zu sehen, dass sich die Tourismusbranche nach zwei Jahren langsam wieder zu erholen scheint und auch die Urlauber:innen wieder Flugreiseziele anpeilen. Andererseits lässt sich anhand von dieser Ferienbilanz auch ganz deutlich erkennen, dass mehr Reisende und eine höhere Flugfrequenz mit einer rasant steigenden Häufigkeit der Flugprobleme einhergehen. Dass die Airlines 73 Prozent der schwerwiegenden Probleme selbst verschuldet haben, lässt sich unter anderem auf Streiks oder Personalmangel zurückführen. Wir wollen alle betroffenen Fluggäste dazu ermutigen, ihre Ansprüche auf Entschädigung geltend zu machen”, so Julián Navas, Rechtsexperte bei AirHelp.
Flugprobleme: Diese Rechte haben Passagiere
Die Höhe der Entschädigungszahlung berechnet sich aus der Länge der Flugstrecke. Der rechtmäßige Entschädigungsanspruch ist abhängig von der tatsächlichen Verspätungsdauer am Ankunftsort sowie dem Grund für den ausgefallenen oder verspäteten Flug. Betroffene Passagiere können ihren Entschädigungsanspruch rückwirkend durchsetzen, bis zu drei Jahre nach ihrem Flugtermin.
Außergewöhnliche Umstände wie Unwetter oder medizinische Notfälle können bewirken, dass die ausführende Airline von der Kompensationspflicht befreit wird. Geplante wie spontane Streiks bei den Fluggesellschaften zählen nicht dazu.
Über die Untersuchung
Die Studie basiert auf den Flugdaten der Osterferien 2019, 2021 und 2022. Es wurde untersucht, wie viele Passagiere in den Zeiträumen in Europa von Verspätungen und Flugausfällen betroffen waren. Die Anzahl Passagiere und die Prozentangaben wurden gerundet. Für präzise sowie aussagekräftige Daten nutzt AirHelp eine Vielzahl von Quellen und kombiniert sie in einer globalen Flugdatenbank, um u. a. Deckungslücken in den Daten einiger Anbieter zu beseitigen. Die Anbieter werden nach der Qualität ihrer Daten priorisiert. Bei Datenkonflikten (z. B. unterschiedliche Ankunfts- oder Abflugzeiten) wird statt eines Durchschnitts die Quelle mit der höchsten Autorität verwendet.
Über AirHelp
AirHelp ist ein Unternehmen für Reisetechnologie, das sich mit Flugunterbrechungen befasst. Seit 2013 hat AirHelp Entschädigungen für über 2,5 Millionen Passagiere mit Flugverspätungen oder -annullierungen durchgesetzt. Über 8 Millionen Passagiere haben ihre Flüge mit AirHelp+ geschützt und unzählige weitere Millionen profitieren von den Informationen, die auf airhelp.com frei verfügbar sind.
#Die Nummer 1 für Flugentschädigungen weltweit
Mit einem Netzwerk von 50 Anwaltskanzleien in über 35 Ländern, innovativer künstlicher Intelligenz im Hintergrund und einem engagierten Team von über 400 AirHelpers macht AirHelp es jedem Reisenden in der EU, in Großbritannien und darüber hinaus leicht, bei Flugverspätungen und -annullierungen bis zu 600 Euro zu erhalten. Weitere Informationen über AirHelp finden Sie unter: https://www.airhelp.com