Hochschul-Experte: “Großbritanniens Ausstieg aus dem ERASMUS-Programm ist ein Fehler”

Berlin, 06. Januar 2021
Credit: Sander Crombach

Auf einen Blick

Viele junge Menschen haben ihre Frustration über den Ausgang des Brexit zum Ausdruck gebracht. Nun folgt auch der Austritt aus dem ERASMUS-Programm, an welchem seit 1987 über 2 Millionen junger Menschen in der Hochschulbildung und weitere 650.000 in beruflichen Programmen teilgenommen haben.

 

Lesen Sie hier einen Kommentar von Professor Maurits van Rooijen, Chief Academic Officer von Global University Systems (GUS) und Rektor der University of Europe for Applied Sciences. Maurits van Rooijen lebt selbst in Großbritannien und beschäftigt sich damit, globale Bildungsmodelle zu erforschen und praktisch umzusetzen. Er hält die Einstellung des Erasmusprogramms in UK für einen großen Fehler:

„Meiner Meinung nach macht die UK einen großen Fehler, das von erheblichem nationalem Interesse geprägte ERASMUS-Programm nicht fortzuführen. Studenten an britischen Universitäten haben zwar nicht immer Schlange gestanden, um die Vorteile des sogenannten ERASMUS-Programms zu nutzen, das den Studentenaustausch zwischen verschiedenen Ländern ermöglicht. In den ersten Jahrzehnten dieses Programms zögerten britische Studenten, die Chance zu nutzen, einen Teil ihres Studiums in einem anderen Land zu absolvieren, im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern, wo die Mobilitätsmöglichkeiten im Großen und Ganzen eine wachsende Zahl von Studenten ansprachen. 

Endlich hatten sich dann auch die Einstellungen der jungen Menschen in Großbritannien geändert und in den letzten zehn Jahren ist die Zahl der britischen Studierenden, die einen ERASMUS-Austausch machten, um 50% gestiegen. Dieser wachsende Zuspruch ist wohlverdient, denn die Vorteile, die der Austausch mit sich bringt, wenn man – im wahrsten Sinne des Wortes – die Extrameile geht, sind Faktoren, sich als angehende Berufseinsteiger von der Konkurrenz abzuheben. Die Analyse der Daten zur europaweiten Studentenmobilität der letzten 30 Jahre zeigt, dass die Teilnehmer der ERASMUS-Programme einen deutlichen Karriereschub erhielten. Es machte sie beschäftigungsfähiger, half ihnen beim beruflichen Fortkommen und verschaffte ihnen ein höheres Einkommen. 

Einer der Gründe warum das ERASMUS-Programm meines Erachtens so wichtig ist, ist, dass es bei der Bildung nicht nur darum geht, Prüfungen zu bestehen und ein Diplom zu erlangen. Es geht vor allem auch um die persönliche Entwicklung, und nur wenige Dinge haben so viel Einfluss auf die persönliche Entwicklung wie das „Überleben“ eines Studienaufenthalts im Ausland. Arbeitgeber schätzen die Auswirkungen, die dies auf junge Menschen haben kann: einen besseren Einblick in ihre Stärken und Schwächen und das daraus resultierende wachsende Selbstvertrauen, die Verbesserung der Softs-Skills und die Entwicklung einer multikulturellen Sensibilität. Ja, Studierende werden im Ausland mutiger. Alles Aspekte die Arbeitgeber schätzen, um in einer zukünftigen Führungsrolle zu gedeihen. So ist es nicht verwunderlich, dass diese ERAMUS-Studenten für Arbeitgeber attraktiver sind, höhere Gehälter erzielen und schneller Karriere machen.“

Hintergrund – Professor Maurits van Rooijen:

Prof. Dr. Maurits van Rooijen ist Chief Academic Officer des internationalen Bildungsträgers Global University Systems (GUS) und Rektor der privaten University of Europe for Applied Science. Bevor er zu GUS stieß, war er unter anderem als CEO und Rektor Magnificus an der Nyenrode Business Universiteit in den Niederlanden tätig und arbeitete als Executive Vice President für die University of Westminster in London. Dazu hatte Professor Dr. van Rooijen eine Reihe internationaler Führungspositionen inne, unter anderem als langjähriger Mitvorsitzender der World Association for Co-operative and Work-Integrated Learning (WACE). In allen Funktionen beschäftigt er sich unter anderem damit, globale Bildungsmodelle zu erforschen und praktisch umzusetzten.

Van Rooijen hat Gast- und Ehrenämter an Universitäten auf der ganzen Welt in seinem akademischen Fachgebiet (nachhaltige Urbanisierung) inne und veröffentlichte zahlreiche Publikationen über internationale Bildung und Universitätsmanagement. Er engagiert sich aktiv in verschiedenen internationalen Organisationen. Er ist der ehemalige Präsident der Compostela Group of Universities (2008-2016) und langjähriger Co-Vorsitzender der World Association for Co-operative and Work Integrated Learning . Er ist Träger verschiedener internationaler Auszeichnungen wie des Constance Meldrum Prize for Vision and Leadership (EAIE 2012) und des Emblema d’Ouro oder der Goldenen Insignie der Universidad Santiago de Compostela (2014).

Über University of Europe for Applied Sciences

Die University of Europe for Applied Sciences mit Standorten in Berlin, Potsdam („UE Innovation Hub“), Hamburg, Iserlohn, Dubai und einem Campus im Metaversum ist eine staatlich anerkannte private Hochschule. 
 
In den Themenbereichen Business, Sport und Psychologie, Art und Design sowie Tech und Software werden Gestalter und Entscheidungsträger ausgebildet, die Kreativität, unternehmerisches Denken, Praxisnähe, Internationalität und das Wissen um virtuelle Innovationen vereinen. Insbesondere mit dem Virtuellen Campus verfolgt die UE das Ziel, eine Hochschule der Generation von morgen aufzubauen.
 
Die UE bietet Bachelor-, Masterstudiengänge sowie duale Bachelor-, und MBA Studiengänge an und wurde institutionell vom Wissenschaftsrat für die maximale Laufzeit von zehn Jahren akkreditiert sowie von der FIBAA systemakkreditiert. Die Hochschule erhielt 2022 den Deutschen Bildungsaward. Darüber hinaus wurden ihre praxisnahen dualen Studiengänge mit dem Siegel des STERN als „Bester Anbieter Duales Studium“ ausgezeichnet. Die University of Europe for Applied Sciences ist Teil der GUS Germany GmbH (GGG), einem dynamischen Netzwerk von Bildungseinrichtungen mit mehr als 15.000 Studierenden an Standorten in Deutschland, Europa und darüber hinaus. Derzeit hat die UE rund 4.600 Studierende aus dem In- und Ausland. www.ue-germany.com

 
Pressekontakt
Lena-Marie Kern
 
+49 17615779241
 
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Professor Maurits van Rooijen (Chief Academic Officer)

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