Herbstferien-Check: An diesen europäischen Flughäfen kommt es am häufigsten zu Problemen
Auf einen Blick
- AirHelp analysiert, an welchen Flughäfen in Europa es in diesem Jahr am häufigsten zu Verspätungen und Flugausfällen gekommen ist
- Der Brüsseler Flughafen ist in diesem Jahr besonders anfällig für Flugprobleme
- Insgesamt hatten rund 20 Millionen Passagiere europaweit Probleme mit ihren Flügen
Berlin, 20. Oktober 2021 – Die aktuellen oder erst startenden Herbstferien werden für die Flughäfen offenbar zur größten Belastungsprobe des Jahres. Und schon jetzt zeichnet sich ab: Passagiere müssen mit Problemen vor Ort rechnen, wie der Berliner Flughafen BER aktuell unter Beweis gestellt hat. Die weltweit größte Organisation für Fluggastrechte, AirHelp (www.airhelp.de), gibt daher einen Ausblick, an welchen Flughäfen in Europa Passagiere mit Verspätungen oder Ausfällen rechnen müssen.
Die Analyse von 100 Standorten zeigt: In diesem Jahr gab es anteilig die meisten Zwischenfälle in Brüssel, Paris und Eindhoven. Trotz Pandemie hatten europaweit insgesamt rund 20 Millionen Fluggäste Schwierigkeiten mit ihren Flügen. Über 700.000 dieser betroffenen Personen haben voraussichtlich einen Anspruch auf eine Entschädigung in Höhe von bis zu 600 Euro.
Mehr als ein Viertel aller Passagiere am Brüsseler Flughafen waren von Flugproblemen betroffen
Der Brüsseler Flughafen ist der größte Flughafen Belgiens – mehr als 200 Reiseziele steuern die Flieger von dort aus an. Allein in diesem Jahr sind trotz Corona über 2,3 Millionen Fluggäste von dort gestartet. Wer in den Herbstferien von Brüssel aus nach Hause fliegt, sollte sich aber auf Störungen einstellen: Rund 645.000 Passagiere (28 Prozent) waren in diesem Jahr bereits mit Flugausfällen und Verspätungen konfrontiert. Ähnlich sah es auch am Pariser Flughafen aus: Europas zweitgrößten Flughafen verließen knapp 1,8 Millionen Passagiere mit Verspätung, das entspricht 27 Prozent aller Fluggäste. Hinter Paris folgt der deutlich kleinere niederländische Flughafen in Eindhoven, wo 26 Prozent der Reisenden von Verspätungen und Ausfällen betroffen waren.
Der Düsseldorfer Flughafen hatte die viertmeisten Flugprobleme in diesem Jahr
Auch in Deutschland ist es in den vergangenen Monaten an einigen Flughäfen zu Störungen kommen, wie AirHelp bereits im September berichtete. Im europaweiten Vergleich belegt der Düsseldorfer Flughafen den vierten Platz mit rund 490.000 verspäteten Passagieren (26 Prozent). An Deutschlands größtem Verkehrsflughafen – dem Frankfurt International Airport – kam es in diesem Jahr zu vergleichsweise wenigen Verspätungen: 1,1 Millionen (21,9 Prozent) von insgesamt mehr als fünf Millionen Fluggäste hatten Probleme mit ihren Flügen. Noch vor zwei Jahren lag die Verspätungsrate bei beiden Flughäfen bei über 30 Prozent. Gleichzeitig war jedoch das Flugaufkommen um ein Vielfaches höher.
In Großbritannien und Nordirland starten die Flieger meistens “on time”
Seit dem Brexit häufen sich die negativen Schlagzeilen über Großbritannien, wie zuletzt aufgrund der Sprit-Krise in England. Aber wenn es um Pünktlichkeit beim Abflug geht, haben die Briten und Iren die Nase vorn: Sieben Flughäfen der Top Ten liegen in Großbritannien oder Irland. Spitzenreiter ist der Flughafen in Dublin, an dem nur vier Prozent der rund zwei Millionen Passagiere Schwierigkeiten mit ihren Flügen hatten. Darauf folgen der Belfast International Airport, der Flughafen in Liverpool und der Belfast George Best City Airport mit jeweils sechs Prozent.
Sommerferien: Diese Flughäfen sind einem Ferienansturm nicht gewachsen
In einigen Bundesländern liegt das Ende der Sommerferien gerade mal einen Monat zurück. Ein Blick auf die Flugdaten von Juli, August und September zeigt, dass in den letzten Ferien vor allem Urlauber:innen in Istanbul auf ihre Rückreise warten mussten – knapp jeder dritte Passagier (33 Prozent) war verspätet. Am Pariser Flughafen machten die ganzjährigen Störungen im Flugverkehr auch keinen Halt vor den Ferien: Rund eine Million Passagiere (32 Prozent) mussten in den Sommermonaten auf ihren Flieger in der französischen Hauptstadt warten. Auch in Griechenland hatten 31 Prozent der Athen-Besucher:innen mit Verspätungen und Ausfällen zu kämpfen.
Christian Leininger, Rechtsexperte bei AirHelp, kommentiert:
“Die Probleme am Berliner Flughafen BER zum Ferienbeginn wecken Erinnerungen an die Zeiten vor der Corona-Pandemie und zeigen gleichzeitig, womit Passagiere unter Umständen rechnen müssen. Einsparungen sowie Personalnot sorgen dieses Jahr immer wieder dafür, dass Passagiere ihr Ziel stark verspätet oder gar nicht erreichen. Sollte es vor Ort beispielsweise zu starken Verzögerungen beim Check-in kommen, sollten betroffene Personen Belege davon sammeln und anschließend ihr Recht auf Entschädigung einfordern. Aufgrund der europäischen Fluggastrechteverordnung EG 261 stehen ihnen ggf. bis zu 600 Euro pro Person zu, um die Versäumnisse und den Mehraufwand zu entschädigen.”
Sämtliche Statistiken aller 100 Flughäfen finden Sie hier.
Flugprobleme: Diese Rechte haben Passagiere
Flugausfälle und -verspätungen können zu Entschädigungszahlungen in Höhe von bis zu 600 Euro pro Fluggast berechtigen. Die Höhe der Entschädigungszahlung berechnet sich aus der Länge der Flugstrecke. Der rechtmäßige Entschädigungsanspruch ist abhängig von der tatsächlichen Verspätungsdauer am Ankunftsort sowie dem Grund für den ausgefallenen oder verspäteten Flug. Betroffene Passagiere können ihren Entschädigungsanspruch rückwirkend durchsetzen, bis zu drei Jahre nach ihrem Flugtermin.
Außergewöhnliche Umstände wie Unwetter oder medizinische Notfälle können bewirken, dass die ausführende Airline von der Kompensationspflicht befreit wird. Geplante wie spontane Streiks bei den Fluggesellschaften zählen nicht dazu.
Über die Untersuchung
Die Studie basiert auf den Flugdaten Januar bis Oktober 2021. Es wurde untersucht, an welchem europäischen Flughafen die meisten Passagiere mit Flugstörungen konfrontiert werden. Die Anzahl der Flüge und Passagiere sowie die Prozentangaben wurden gerundet. Für präzise sowie aussagekräftige Daten nutzt AirHelp eine Vielzahl von Quellen und kombiniert sie in einer globalen Flugdatenbank, um u. a. Deckungslücken in den Daten einiger Anbieter zu beseitigen. Die Anbieter werden nach der Qualität ihrer Daten priorisiert. Bei Datenkonflikten (z. B. unterschiedliche Ankunfts- oder Abflugzeiten) wird statt eines Durchschnitts die Quelle mit der höchsten Autorität verwendet.
Über AirHelp
AirHelp ist ein Unternehmen für Reisetechnologie, das sich mit Flugunterbrechungen befasst. Seit 2013 hat AirHelp Entschädigungen für über 2,5 Millionen Passagiere mit Flugverspätungen oder -annullierungen durchgesetzt. Über 8 Millionen Passagiere haben ihre Flüge mit AirHelp+ geschützt und unzählige weitere Millionen profitieren von den Informationen, die auf airhelp.com frei verfügbar sind.
#Die Nummer 1 für Flugentschädigungen weltweit
Mit einem Netzwerk von 50 Anwaltskanzleien in über 35 Ländern, innovativer künstlicher Intelligenz im Hintergrund und einem engagierten Team von über 400 AirHelpers macht AirHelp es jedem Reisenden in der EU, in Großbritannien und darüber hinaus leicht, bei Flugverspätungen und -annullierungen bis zu 600 Euro zu erhalten. Weitere Informationen über AirHelp finden Sie unter: https://www.airhelp.com