Europawahl: Neues EU-Parlament älter und männlicher

Potsdam, 07. August 2024
Credit: Marius

Auf einen Blick

  • Die Gisma University of Applied Sciences hat den Frauenanteil und das Durchschnittsalter im neuen Europaparlament ermittelt.
  • Rund 39 Prozent der Abgeordneten sind weiblich, ein Rückschritt vom vorherigen Parlament. 
  • Das Durchschnittsalter beträgt 49,6 Jahre. 
  • Die „Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz” hat die höchste Frauenquote bei etwa 51 Prozent.

Potsdam, 7. August 2024 – Am 16. Juli hat das Europaparlament zum ersten Mal getagt. Es setzt sich in dieser Periode aus 719 Mitgliedern zusammen, die in den 27 Mitgliedstaaten der erweiterten Europäischen Union gewählt worden sind. Von den 719 Abgeordneten sind 277 Frauen und 442 Männer – damit liegt der Frauenanteil bei etwa 38,5 Prozent, wie die Gisma University of Applied Sciences (www.gisma.com) herausgefunden hat. Das Durchschnittsalter des Parlamentes beträgt 49,6 Jahre. Zum Vergleich: Im vorangegangenen Parlament betrug der Frauenanteil etwa 39,6 Prozent bei einem Durchschnittsalter von 48,8 Jahren. 

Die Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz hat die höchste Frauenquote
Die höchste Frauenquote findet sich in der „Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz”. Auf 26 männliche Abgeordnete kommen 27 weibliche, eine Quote von 50,9 Prozent. Auf dem zweiten Platz findet sich die „Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament – GUE/NGL” mit einer Quote von 45,6 Prozent. „Renew Europe” vervollständigt das Siegertreppchen mit einer Quote von 44,2 Prozent. Auf Platz vier und fünf finden sich die Fraktionen „Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament” sowie die Fraktion „Patrioten für Europa”. Diese Fraktionen weisen eine Frauenquote von jeweils 42,7 Prozent und 40,5 Prozent auf. 

Auf dem letzten Platz landet die „Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer” mit einer Quote von 21,8 Prozent. Die fraktionslosen Abgeordneten finden sich einen Platz darüber bei einer Quote von 31,3 Prozent. Die Fraktion „Europa der Souveränen Nationen” liegt auf dem drittschlechtesten Platz, mit einer Quote von 32 Prozent. Darüber findet sich noch die „Europäische Volkspartei” mit einem Anteil von 36,2 Prozent weiblicher Mitglieder. 

Das Parlament ist etwas älter als die Bevölkerung – Grüne am jüngsten
2022 betrug das Durchschnittsalter der Bevölkerung in den EU-27 44,4 Jahre. Davon weicht das 2024 gewählte Parlament nach oben ab. Im Schnitt sind die Parlamentarier 49,6 Jahre alt. Die jüngste Fraktion ist dabei die „Fraktion der Grünen / Freie Europäische Allianz” mit 44,7 Jahren. Die „Fraktion Europa der Souveränen Nationen” folgt mit 46,8 Jahren. Auf dem dritten Platz bei dieser Betrachtung landen die Fraktionslosen mit einem Wert von 46,9 Jahren im Schnitt. Platz vier und fünf gehen an die „Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament – GUE/NGL” mit 47,8 Jahren und die „Fraktion Patrioten für Europa” bei 49,4 Jahren. 

Die älteste Fraktion ist die „Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)” mit einem Durchschnittsalter von 51,6 Jahren. Die „Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten” im Europäischen Parlament ist etwas jünger und landet bei 50,6 Jahren. „Renew Europe” erreicht mit 49,8 Jahren den drittletzten Platz. Auf dem viertletzten Platz landet die „Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer” mit 49,7 Jahren im Schnitt. 

Parlament ist älter und männlicher geworden 
In der vorherigen Zusammensetzung des Parlaments belief sich die Frauenquote auf knapp 39,6 Prozent. Im aktuellen Parlament sinkt der Wert auf 38,5 Prozent. Zudem ist das Parlament älter geworden. Das Durchschnittsalter stieg von durchschnittlich 48,8 auf 49,6 Jahre. 

Insgesamt sind vier Fraktionen „männlicher” geworden: Die „Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer” (27,5 Prozent zu 21,8 Prozent), die „Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)” (37 Prozent auf 36 Prozent), die Fraktion „Die Linke im Europäischen Parlament – GUE/NGL” (51,4 Prozent auf 45,7 Prozent) sowie die fraktionslosen Abgeordneten (32,8 Prozent auf 31,3 Prozent). Drei verbleibende Fraktionen haben ihre Frauenquote erhöht. Die Fraktionen „Fraktion Europa der Souveränen Nationen” und „Fraktion Patrioten für Europa” sind erstmals im Parlament vertreten, sodass hier keine Vergleiche möglich sind.

Prof. Dr. Sara Ravan Ramzani, Professorin für Forschung und Quantitative Methoden an der Gisma University of Applied Sciences, kommentiert die Untersuchung: „Leider liegt der Gesamtanteil der weiblichen Abgeordneten niedriger als im letzten Parlament, und noch immer bei unter 40 Prozent. Es muss in dieser Beziehung also noch viel mehr getan werden, um eine echte Gleichstellung der Geschlechter in der europäischen Politik zu erreichen. Bemerkenswert ist der hohe Frauenanteil in den Fraktionen Die Grünen und Die Linke, die beide nahezu ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis aufweisen. ”


Über die Untersuchung
Die Gisma University of Applied Sciences hat alle 719 Abgeordneten auf ihre demografischen Merkmale hin untersucht und Rankings für die einzelnen Fraktionen erstellt auf Grundlage der Geschlechterverteilung sowie dem Durchschnittsalter der Abgeordneten.

Über Gisma University of Applied Sciences

Die Gisma University of Applied Sciences ist eine staatlich anerkannte private Hochschule. Auf ihrem Campus am Jungfernsee in Potsdam vereint sie Studierende und Lehrende aus über 70 Nationen der Welt.

In ihren 19 Programmen bildet sie Studierende zu nachgefragten und leistungsstarken Talenten für die globale Geschäftswelt aus, in Management, Leadership, Data Sciences, AI und Softwareengeneering. Studenten lernen von forschungsstarken Dozenten sowie von Top-Führungskräften und Gründern. Insbesondere in den Bereichen Technologie und Digitalisierung setzt die Gisma ihren Fokus auf die Ausbildung qualifizierter Fach- und Führungspersönlichkeiten und versetzt sie in die Lage, die Wissensbereiche Technologie, Technik und Betriebswirtschaft im Berufsalltag lösungsorientiert miteinander zu kombinieren. Die Hochschule kooperiert mit einem Netzwerk global agierender Unternehmen aus Wirtschaft und Bildung, wie beispielsweise Zalando, Ebay und Vattenfall und ist Mitglied von „SAP University Alliances“.

Ihr Ziel ist es, innovative Impulse auf Wirtschaft und Gesellschaft zu geben, indem sie ihre Studierenden auf die Managementpraxis in einer von ständigem Wandel und zunehmender Komplexität geprägten Welt vorbereitet. Hierfür bietet die Gisma Hochschule eine praxisnahe Ausbildung, die durch ihr „Hyflex Teaching und Learning Modell“ sowohl traditionelle physische Lernorte als auch virtuelle Lernmöglichkeiten in den Unterricht einbezieht.

Alle Studiengänge der Gisma sind staatlich anerkannt und werden von der Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) und dem Akkreditierungsrat begutachtet. www.gisma.com. Zudem ist die Gisma Teil der GUS Germany GmbH (GGG), einem dynamischen Netzwerk von Hochschuleinrichtungen mit mehr als 15.000 Studierenden an Standorten in Deutschland, Europa und darüber hinaus: https://web.gusgermany.com/

 
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