DAX 30-Analyse: Forschungsbudget und Frauenanteile im Vergleich

Berlin, 08. September 2020

Auf einen Blick

  • Berlin School of Business and Innovation (BSBI) analysiert das Forschungsbudget sowie den Frauenanteil in den Führungsebenen der Entwicklungsabteilungen von DAX 30-Unternehmen
  • Volkswagen investiert am meisten in Forschungsprojekte (über 14 Mrd. Euro)
  • SAP hat konzernübergreifend den höchsten Frauenanteil im Innovationsausschuss

 

Berlin, 07. September 2020 – Knapp ein Viertel der Entscheider*innen in den Innovations-Abteilungen börsennotierter Unternehmen sind weiblich. Welche Forschungsbudgets sie dabei mitverantworten, ermittelten Studierende der Berlin School of Business and Innovation (BSBI). Dafür analysierten die Hochschüler die Geschäftsberichte der DAX 30-Konzerne von 2019 hinsichtlich des Forschungsbudgets sowie des Frauenanteils in den Spitzen der Innovations-Abteilungen.

Bei SAP entscheiden die meisten Frauen
In insgesamt elf Konzernen verantworten weibliche Führungspersonen das unternehmenseigene Forschungsbudget mit. Die meisten arbeiten bei SAP: Im Innovationsausschuss des Unternehmens sind neben neun männlichen Kollegen acht Frauen für eines der höchsten Forschungsbudgets (rund 4,3 Mrd. Euro) der Analyse mitverantwortlich.

Bei Siemens und Bayer sitzen je zwei Entscheiderinnen im Innovationsausschuss. Die Konzerne belegen hinsichtlich der Höhe ihrer Entwicklungsbudgets (Siemens: 5,7 Mrd. Euro, Bayer: 5,3 Mrd. Euro) den vierten und fünften Platz. Auch bei der Deutschen Bank sind zwei Frauen im Ausschuss, jedoch gibt das Unternehmen sein Innovationsbudget nicht offiziell bekannt. Bei dem Chemiekonzern BASF, der ein Etat von rund 2,2 Mrd. Euro für Forschung bereitstellt, ist eine Frau im Forschungsvorstand mit dabei.

Mobilitäts-Konzerne investieren verstärkt in Innovation
Die höchsten Ausgaben für Forschung und Entwicklung schreiben drei führende Automobilhersteller aus: Volkswagen sowie sämtliche Tochtergesellschaften des Konzerns investierten mit mehr als 14,3 Mrd. Euro die höchste Summe in Forschungsprojekte. Mit einem Innovations-Haushalt von knapp 9,7 Mrd. Euro rangiert Daimler auf dem zweiten Platz, während BMW mit 6,4 Mrd. Euro den dritten Rang belegt.

Bei den innovationsstarken Mobilitäts-Konzernen arbeiten in den Ausschüssen sowie in den Vorständen für Forschung aktuell keine Frauen. Volkswagen hat keinen gesonderten Forschungsvorstand, BMW und Daimler je einen männlichen Entscheider.

Entscheiderinnen sind im Innovationsausschuss stärker vertreten
In den Unternehmen sind in der Regel bis zu zwei Gremien an Forschungsthemen beteiligt: Der Entwicklungsvorstand und der Innovationsausschuss, wobei letzterer einen Teil des Aufsichtsrates bildet. Im Innovationsausschuss sind der Analyse zufolge deutlich mehr Frauen vertreten (F: 18; M: 46) als im Forschungsvorstand (F: drei; M: 21). Dennoch sind Entscheiderinnen in beiden Gremien unterrepräsentiert: Mehr als die Hälfte der Unternehmen beschäftigen keine Frauen in den jeweiligen Positionen.

Insgesamt arbeiten 21 weibliche und 67 männliche Führungspersonen für die Konzernentwicklung. Sieben Konzerne haben keinen gesonderten Forschungsvorstand oder -Ausschuss.

Einzelne Budgets sind aufgrund dezentraler Projekte nicht explizit ausgewiesen
Auch Vonovia, die Deutsche Bank und die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft stellen Innovations-Etats bereit. Da diese in diverse Einzelprojekte fließen, ist eine Gesamtsumme nicht ausgewiesen. Die Deutsche Post schreibt explizit keine Forschungsausgaben aus. Bei der Deutschen Telekom sind zusätzlich zum reinen Forschungsaufwand weitere 344,2 Mio. Euro für Entwicklungsleistungen zu nennen. Wirecard wurde wegen des DAX-Austrittes nicht in das Ranking aufgenommen. Bei Deutsche Wohnen war das Budget auf Grundlage des Geschäftsberichts nicht zu ermitteln.

Alexander Zeitelhack, stellvertretender Dekan der Berlin School of Business and Innovation, kommentiert die Analyse:
“Unsere Untersuchung ist ein erneuter Beweis dafür, dass Frauen in Entscheidungspositionen unterrepräsentiert sind und können demnach weitreichende Entscheidungen wie bspw. die Verwendung von Budgets nur selten mitentscheiden. Als Wirtschaftsschule nehmen wir uns dabei in die Pflicht, für Chancengleichheit über Bildung zu sorgen und bilden über Studiengänge wie Innovation und Unternehmertum die Führungskräfte von morgen aus.”

Sämtliche Ergebnisse finden Sie als Grafiken hier (Übersicht der Forschungsbudgets) sowie hier (Vorstände und Ausschüsse). Weitere grafische Darstellungen der Geschlechterverteilung sind hier und hier zu sehen. Gesonderte Fälle sind hier ausgeschrieben.

Über Berlin School of Business and Innovation

Die Berlin School of Business and Innovation (BSBI) ist eine private Wirtschaftsschule mit Hauptsitz in Berlin und Standorten in Paris, Athen, Hamburg und Barcelona. Seit der Eröffnung im Frühjahr 2018 bietet sie ihren Studierenden englischsprachige Bachelor- und Masterstudiengänge in den Bereichen Betriebswirtschaft, Marketing, Finanzen, Tourismus und Hospitality Event Management an. Die mit dem Education 2.0 – Outstanding Organisation Award ausgezeichnete Wirtschaftsschule kombiniert Blended Learning mit traditionellem Unterricht und wird von mehr als 5.290 Studenten und rund 2.373 Alumni aus 112 Ländern besucht. Um die internationale Ausrichtung der Schule zu gewährleisten, kooperiert die BSBI mit diversen akademischen Partnern und ist als Erasmus+ Organisation registriert. Zudem ist die BSBI Teil der GUS Germany GmbH (GGG), einem dynamischen Netzwerk von Bildungseinrichtungen mit mehr als 15.000 Studierenden an Standorten in Deutschland, Europa und darüber hinaus. Aktuelle Informationen zur BSBI finden Sie auch auf Instagram, Facebook, Twitter, YouTube, LinkedIn und TikTok.

 
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