50 Online-Shops im Versandkosten-Check: Für Weihnachtsgeschenke zahlen Deutsche fünf Euro Versand – 78 Prozent der Retouren kostenfrei

Credit: Claudio Schwarz

Iserlohn, 7. Dezember 2023 – Um die vollen Einkaufsstraßen und langen Schlangen an der Kasse in den Kaufhäusern zu vermeiden, kaufen drei Viertel der Menschen hierzulande laut einer Umfrage* ihre Geschenke online ein.

Ob der Einkauf im Internet aufgrund von Versand- und Retoure-Kosten teurer ist, hat die University of Europe for Applied Science untersucht: Durchschnittlich kostet der Versand in den 50 größten Online-Shops 5,14 Euro – das ergab ein Vergleich der 50 umsatzstärksten Online-Shops. In über der Hälfte der Shops kommen jedoch keine zusätzlichen Kosten auf die Verbraucher:innen zu**. 

In 94 Prozent der Online-Shops fallen Versandkosten an 
Zwar spart Online-Shopping oft Zeit und – insbesondere im Weihnachtsgeschäft – oft auch Nerven, doch müssen die Verbraucher:innen bei 94 Prozent der analysierten Online-Shops Versandkosten zahlen. Nur bei Apple, Home24 und Kaufland ist die Lieferung unabhängig vom Bestellwert kostenlos. Durchschnittlich liegen die Versandkosten innerhalb Deutschlands dabei zwischen 5,14 Euro und variieren zwischen 2,95 Euro und 12,95 Euro. 

Kostenlose Lieferung bei Mindestbestellwert – wer viel kauft, spart Geld 
Zuschlagen lohnt sich: Wer viele oder teurere Produkte kauft, spart sich bei 54 Prozent der Online-Shops die Versandkosten. Bei den Online-Apotheken Doc Morris und Shop-Apotheke ist der Mindestbestellwert mit 19 Euro am niedrigsten. Fashion-Anbieter, wie AboutYou und H&M liegen mit knapp 30 Euro im Mittelfeld – bei Wayfair, Edelmetall und GoldSilberShop ist der Versand erst ab einem Einkaufswert von 500 Euro kostenlos. Bei Reuter, Fachhandel für Bad und Sanitär, liegt er sogar bei 2.000 Euro. 

Geschenk gefällt nicht – in 78 Prozent der Fälle ist Retoure kostenlos 
Wenn das Geschenk dann aus vielerlei Gründen doch wieder zurückgegeben werden muss, ist der Rückversand in 78 Prozent der Online-Shops kostenlos. Die meisten Anbieter legen das Retoure-Etikett direkt in das Paket oder lassen es einfach über den Kundenservice ausstellen. Bei H&M und Nike profitieren jedoch nur Member von dem kostenlosen Rückversand, bei Wayfair, Limango und Edelmetall muss der/ die Käufer:in die Kosten immer selbst tragen. 

“Online Einkaufen gehört seit vielen Jahren fest zu unserem Alltag dazu –  und gerade in der Weihnachtszeit können wir uns damit Zeit und Nerven sparen. Jedoch sollten sich die Verbraucher:innen vorher informieren, in welchen Fällen Lieferung- und Retoure-Kosten auf sie zukommen. Denn wer nicht aufpasst und das falsche kauft, muss nachher zweimal draufzahlen. 

Die Mehrzahl der Unternehmen verlangt zwar Liefergebühren, die Retoure-Kosten werden jedoch zu 78 Prozent von den Unternehmen getragen – ein großer Vorteil für die Kund:innen, in Sachen Nachhaltigkeit jedoch fragwürdig, da so überflüssiger Konsum gefördert wird. Der Online-Handel sieht sich jedoch einer großen Konkurrenz ausgesetzt und handelt entsprechend der Markt- und Wettbewerbssituation”, kommentiert Ebbo Tücking, Studiengangsleiter Business Management Studies und duale Studienprogramme BWL & E-Commerce an der University of Europe for Applied Science. 

*Bitkom ließ 1005 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragen. Die Umfrage ist laut Verband repräsentativ

** Wenn der Mindestbestellwert erreicht wurde, der von Shop zu Shop variiert.

Über die Untersuchung: 
Die University of Europe for Applied Science hat die Versand- und Retourenkosten der 50 größten Online-Shops im Dezember 2023 untersucht.