Vom Freelancing zum Creative Director der Tonka Studios: Chelsea Herbert übernimmt gleich zwei wichtige Aufgaben bei Tonka. Zum einen leitet sie unser hausinternes Design-Team, welches Designaufgaben für Kunden wie McMakler, Indeed oder den ECBF übernimmt.
Zum anderen ist Chelsea die Gründerin und Projektleiterin von Tonka Studios, das Remote-Kreativstudio. Nachdem sie selbst bei uns im Jahr 2020 auf freiberuflicher Basis gestartet ist, liegt es ihr besonders am Herzen ein großes Netzwerk der besten Freelancer aus verschiedenen Design- und Kreativdisziplinen aufzubauen, um Kund:innen und ihre speziellen Design-Anforderunen mit den richtigen Ansprechpartner:innen zu verbinden.
Eine Chelseas größter Stärken ist es, Klienten schnell zu verstehen und die Kundensprache in ein visuelles Bild zu übertragen. Und wenn sich doch mal eine kreative Blockade einschleicht, geht sie am liebsten eine Runde raus: Sei es ein Spaziergang mit ihrer Hündin Ricky, der Coffee-To-Go oder ein kurzer Besuch in einer Galerie, um die grauen Zellen wieder in Wallung zu bringen.
Wie sieht die erste Stunde deines Tages aus?
Ich nehme mir gerne die erste Stunde des Tages für mich. Kein Handy, keine E-Mails, keine Text-Nachrichten. Egal, ob am Wochenende oder unter der Woche, sobald ich wach bin, mache ich mich fertig, gehe mit dem Hund spazieren und erledige vielleicht einige Besorgungen.
Bist du ein Gefühls- oder Kopfmensch?
Ich bin eine unglaublich emotionale Person und manchmal wünsche ich mir, ich wäre ein wenig stoischer. Dennoch versuche ich die schlechten Momente gelassen zu nehmen, denn ich weiß, dass ich als emotionale Person auch unglaublich schöne und gute Momente erleben kann. Außerdem habe ich im Laufe der Jahre gelernt, mir einen Moment zu nehmen und meinen Kopf zuerst entscheiden zu lassen. Zumindest beruflich.
Über welches Thema könntest du, ohne jede Vorbereitung, eine 30-minütige Präsentation halten?
Aus dem Stegreif könnte ich eine solide 30-Minuten Präsentation halten, in der ich alle Berliner Hundeparks von oben nach unten aufzähle. Basierend auf der Lage, den Lokalitäten in der Umgebung (sprich: Cafés und Bars), der Vielfalt an Hunderassen, die man dort beobachten kann, dem Schließen neuer Freundschaften und der allgemeinen Stimmung rundherum.
Wärst du lieber weniger attraktiv und steinreich oder extrem gut aussehend, aber dafür arm?
Absolut stinkreich.
Was ist deine Position und seit wann bist du bei uns?
Ich bin Creative Director bei Tonka, was bedeutet, dass ich nicht nur Head of Design unseres internen Design-Teams bin, sondern auch Creative Director für Tonka Studios. Ich war etwa acht Jahre lang als Freelancerin tätig. Im Oktober 2020 habe ich dann bei Tonka zunächst auf Teilzeitbasis angefangen. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch die einzige Designerin bei Tonka. Allerdings wurden die Kreativaufgaben schnell mehr und immer größer, sodass das Design-Team um einen Werkstudenten und zuletzt um einen Junior Designer erweitert wurde.
Warum hast du dich für Tonka entschieden?/Wie bist du auf Tonka aufmerksam geworden?
Ich war gerade nach Berlin zurückgekehrt, nachdem ich von Oktober 2019 bis Mitte 2020 gereist war und aus der Sonne gearbeitet hatte (ich hatte das Glück, während der ersten europäischen COVID-Lockdowns in Indonesien zu sein). Aufgrund der Pandemie hatte ich einen wichtigen Kunden verloren. Ein guter Freund von mir arbeitete zu dieser Zeit für Tonka und schlug mich für die offene Designstelle vor. Ich bewarb mich und wurde auf Teilzeitbasis eingestellt. Ich behielt meine freiberuflichen Kund:innen und arbeitete die Hälfte meines Tages für Tonka und die andere Hälfte weiterhin als Freelancerin. Ich konnte die Flexibilität, die ich als Freiberufler in Vollzeit hatte, beibehalten, genoss aber auch die Vorteile einer Festanstellung in einer für Selbstständige so unbeständigen Zeit. Zwei Jahre später, im Oktober 2022, habe ich meinen Vertrag als Festangestellte unterzeichnet, um mich in das Projekt Tonka Studios zu stürzen und unser internes Design-Team weiter auszubauen.
Wie bist du auf die Idee zu Tonka Studios gekommen?
Nachdem ich im Oktober 2020 zu Tonka kam, haben wir sofort mit dem Projekt Tonka Studios losgelegt: Ich habe gemerkt, wie die Nachfrage nach externen und kundenspezifischen Designarbeiten innerhalb des PR-Teams stetig zunahm, und mit meinem Wissen über das Leben als Freiberufler sah ich die Möglichkeit, etwas zu schaffen, das nicht nur großartige Arbeit für unsere Kund:innen schafft, sondern auch einige der Herausforderungen überwindet, denen man als Freiberufler:in gegenübersteht. Es ist mir sehr wichtig, mich für Selbstständige einzusetzen und mit diesem Projekt ein einzigartiges Arbeitsmodell für sie zu schaffen. Andersherum können wir unseren Kund:innen so die Möglichkeit bieten, ihre Designaufgaben von Profis übernehmen zu lassen.
Welche Herausforderungen gab/gibt es bei der Gründung von Tonka Studios?
In der Anfangsphase von Tonka Studios bestand die größte Herausforderung darin, die Zeit zu finden, um das Projekt wirklich in Gang zu bringen. Da ich nur in Teilzeit bei Tonka arbeitete und die interne Arbeit und die Arbeit mit den Kunden ständig zunahm, brauchte ich mehr Zeit, um dem Projekt die Aufmerksamkeit und das Engagement zu widmen, die es verdient. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, Vollzeit bei Tonka anzufangen und das interne Design-Team zu vergrößern.
Was begeistert dich an deiner Arbeit?
Die Möglichkeit, jeden Tag in gewissem Maße kreativ sein zu können, ist für mich keine Selbstverständlichkeit. Manchmal arbeitet man innerhalb enger Markenrichtlinien, und manchmal hat man viel mehr Freiheit – diese Tage genieße ich wirklich.
Bei Tonka Studios ist es das anhaltende Vertrauen und die Zuversicht, die mir das Management-Team entgegenbringt, dieses Projekt zu leiten. Das inspiriert mich, viel Kraft und Energie in das Projekt zu stecken und herauszufinden, wie sich Tonka Studios im Laufe des nächsten Jahres entwickelt.
Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein Grafik-Designer besitzen sollte?
Etwas, das für einen Designer unglaublich nützlich ist und nicht unbedingt direkt mit der Fähigkeit zu entwerfen zusammenhängt, ist die Fähigkeit, zu hören, was ein Kunde sagt, und dann zu verstehen, was er eigentlich meint. Wir dürfen nicht vergessen, dass Design oft eine neue Welt für die Kunden ist und sie vielleicht nicht über das Vokabular oder die visuelle Sprache verfügen, um zu beschreiben, was sie wollen. Um ein erfolgreicher Designer zu sein, muss man in der Lage sein, zwischen den Zeilen des Kundenfeedbacks zu lesen und dies auf das eigene Design anzuwenden.
Was hilft dir am besten, um eine kreative Blockade zu überwinden?
Die einfachste und bewährteste Methode: nach draußen gehen. Entweder geht man eine Runde spazieren, holt sich einen Kaffee, sieht sich in seinem Lieblingsgeschäften (am besten in einem Schreibwaren- oder Zeitschriftenladen) um oder besucht eine Galerie. Irgendetwas, bei dem man den Platz verlässt, an dem man die letzten Stunden gesessen hat. Und wenn das nicht funktioniert, nehme ich mit ein oder zwei Tage frei und komme dann mit einem frischen Kopf an den Schreibtisch zurück. Natürlich nur, wenn der Abgabetermin mir die Zeit dazu gibt.
Was ist für dich „Typisch Tonka”?
Unterstützung. Vertrauen. Teamgeist.
Was zeichnet das Team Tonka aus?
Für jemanden, der viel von zu Hause aus arbeitet, ist das, was ich an Tonka liebe, das Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit, wann immer man im Büro ist oder an einer Veranstaltung teilnimmt. Und als jemand, der Deutsch nicht als Muttersprache spricht, ist es das Bemühen, mich und mein (englischsprachiges) Team immer in das tägliche Bürogeschehen miteinzubeziehen.
Wo siehst du dich und Tonka Studios in 5 Jahren von heute in der Zukunft?
Ich würde Tonka Studios gerne zu dem ausgereiften Studio heranwachsen sehen, von dem ich weiß, dass es das Potenzial dazu hat. Ich möchte mich für Freiberufler:innen einsetzen, unser Netzwerk weit über Europa hinaus ausbauen und den kreativen Zugang zu Top-Kund:innen und einen fließenden Arbeitsprozess ermöglichen. Zudem strebe ich weiterhin die Vergrößerung des internen Teams und einige namhafte Kund:innen mit festen Verträgen an. Und natürlich möchte ich absolut stinkreich werden.