Darum ist Gendern in der PR wichtig

Für eine Welt, in der alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, in jeglicher Hinsicht gleichberechtigt sind, muss sich auch die Sprache vieler Menschen ändern. Der Gedanke einer geschlechtsneutralen Sprache ist nicht neu: Schon in den 70er-Jahren formierte sich eine Bewegung mit der Forderung, Frauen sprachlich sichtbarer zu machen. Der geschlechtergerechte Umgang mit Sprache sorgt aber nach wie vor für Verunsicherung, die mit etwas Übung beim Lesen, Schreiben oder Sprechen schnell verschwindet. Wie das geht, zeigt Tonka in diesem Blogbeitrag.

Die Debatte über den gendergerechten Sprachgebrauch
Auch wenn sich geschlechtergerechte Sprache zunehmend etabliert, gibt es weiterhin viele Menschen, die sich gegen das Gendern wehren. Sie argumentieren unter anderem damit, dass sich das generische Maskulinum auch auf andere Geschlechter bezieht und das grammatische Geschlecht nichts mit dem sexuellen zu tun hat. Doch gibt es sehr wohl Redewendungen, bei denen explizit ein Geschlecht gemeint ist. Außerdem gilt es als erwiesen, dass die Sprache die Wahrnehmung lenkt und damit essentiell bei der Gleichstellung aller Menschen ist.

Gendern in der PR
Bei Tonka gendern wir, da eine geschlechtsneutrale Sprache in der Unternehmenskommunikation eine Signalwirkung hat und wir durch unsere Sprache – ob geschrieben oder gesprochen – niemanden ausgrenzen. 

Ob ein Unternehmen gendert, hängt oft mit der Branche und Zielgruppe zusammen, denn aufgrund der teilweise kontroversen Debatte um genderneutrale Sprache kann diese zu Kritik führen. Unternehmen oder Organisationen können jedoch eine genderneutrale Sprache in der externen Kommunikation nutzen. Anstatt der Doppelpunkte, Gendersternchen oder Schrägstriche zwischen dem Wortstamm und der geschlechtsspezifischen Endung können Varianten des Wortes genutzt werden, mit der sich alle Personen geschlechtsunabhängig angesprochen fühlen.

Gendern: Diese Möglichkeiten gibt es 
Eine genderneutrale Sprache spricht ausnahmslos alle Menschen an. Das gilt für Männer, Frauen und diejenigen, die sich nicht zu einem dieser Geschlechter zählen. Damit werden aus “den Mitarbeitern” zum Beispiel “die Mitarbeitenden”, aus “den Nutzern” die “Nutzenden” und aus dem “Ausbilder” die “ausbildende Person”. Ebenfalls möglich ist das Ausschreiben beider Varianten, sprich: “Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen”. Allerdings werden mit dieser Option nur Männer und Frauen, aber keine Personen nicht-binärer Geschlechtsidentität angesprochen.

Es gibt jedoch Fälle, in denen eine genderneutrale Sprache nicht ohne Weiteres möglich ist. Dafür gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, das generische Maskulinum nicht zu bevorzugen. Hier kommen Gendersternchen (Pilot*innen), Unterstriche (Kund_innen) oder Schrägstriche (Ärzt/innen) zum Einsatz. Wir bei Tonka nutzen einen Doppelpunkt zwischen dem Wortstamm und der geschlechtsspezifischen Endung. Damit wird aus “die Professoren” “die Professor:innen” – so werden Frauen, Männer sowie nicht-binäre Personen angesprochen. Wir nutzen diese Variante, da sie als einzige maschinenlesbar und damit barrierefrei ist. Das ist wichtig, um die Sprache nicht nur gendergerecht, sondern auch inklusiv zu gestalten. Übrigens: Gendersternchen, Unterstriche, Doppelpunkte und Co. dienen nicht als Verbindung des Wortstamms mit der geschlechtsspezifischen Endung, sondern als Platzhalter für weitere Geschlechtsidentitäten.

Für ein einheitliches Sprachbild sorgen wir auch in unserer Agentur und setzen so unternehmensweite Standards beim Gendern, um Ungleichheiten zu vermeiden.

Tipps & Tricks fürs Gendern
Gerade bei dem oder der ungeübten Schreiber:in eines längeren Textes kann es mal passieren, dass das Gendern vergessen wird – nach kurzer Zeit des Übens wird der geschlechtsneutrale Sprachgebrauch jedoch für die meisten zur Normalität. Eine gendergerechte Schreibweise ist genauso wichtig, wie in der gesprochenen Sprache auf das generische Maskulinum zu verzichten. Zudem wird so auch beim gesprochenen Wort geschlechtsspezifischen, diskriminierenden Stereotypen entgegengewirkt.

Es kann der Fall eintreten, in dem der oder die Verfasser:in eines Textes mal nicht weiter weiß. Hier können Seiten wie geschicktgendern.de oder der Duden bzw. Synonymwörterbücher direkte Abhilfe leisten und als Inspirationsquelle für kreative Lösungen dienen.

Fazit
Eine geschlechterneutrale Sprache ist wichtig, um als Gesellschaft über Stereotype und diskriminierende Geschlechterbilder hinwegzukommen. Gerade Unternehmen, die sich der  Diversität verschrieben haben, sollten in ihrer Kommunikation gendern, um keine Glaubwürdigkeit einzubüßen. Im Alltag sowie im Büro zu gendern, ist dabei gar nicht so schwer und wird schnell zur Normalität, wenn aktiv darauf geachtet wird