Flughafenstreiks: In diesen EU-Ländern wird am häufigsten gestreikt
Auf einen Blick
- AirHelp untersucht europaweit die Anzahl der Streiks
- Deutschland erreicht 2022 mit 17 Streiks den absoluten Höchstwert
- Am häufigsten wurde in den vergangenen Jahren in Deutschland und Italien gestreikt
Berlin, 05. Juni 2024 – Verspätungen, Ausfälle und eine Menge Verärgerung: Fluggäste in Deutschland wurden in diesem Jahr bereits mit einer Vielzahl von Streiks konfrontiert. Doch auch in den vergangenen Jahren war dies kein Einzelfall. Im europäischen Vergleich gehört Deutschland zu den Ländern mit der höchsten Streikaktivität an Flughäfen. Neben Deutschland mussten auch Passagiere in Italien starke Nerven beweisen. Das geht aus einer Analyse des Travel-Tech-Unternehmens AirHelp (www.airhelp.com) hervor. Dafür hat AirHelp die Arbeitsniederlegungen und Klimastreiks in der EU in den Jahren 2019 und 2022 untersucht. Darüber hinaus wurde für Deutschland die Streikaktivität in den Jahren 2023 und 2024 ermittelt.
Deutschland gilt 2022 als Streiknation Nummer eins
Bereits in der Vergangenheit sah sich Deutschland einer Flut von Streiks gegenüber. Im Jahr 2022 gab es insgesamt 17 Streiks an deutschen Airports. 14 davon gingen auf Arbeitsniederlegungen und drei auf Klimaproteste zurück. Damit landet die Bundesrepublik in diesem Jahr auf Platz eins der Untersuchung und gilt in der EU als absolute Streiknation. In Italien lassen sich ähnliche Ergebnisse beobachten: Hier lag die Zahl der Streiks bei 15. Mit insgesamt elf Flughafenstreiks folgt Frankreich auf Platz drei des Negativ-Rankings. Wirft man einen Blick auf das Jahr 2019, zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Italien und Deutschland führen die Liste mit den meisten Streiks an. Passagiere in Italien mussten sich mit 18 Streiks herumschlagen. Deutschland kommt auf 15 Streikaktionen (13 Ausstände und zwei Klimaproteste), gefolgt von Großbritannien mit einer Anzahl von 13 Streiks.
Insgesamt hat sich die Lage an den europäischen Flughäfen mit Blick auf die streikenden Länder etwas verbessert. Im Jahr 2019 gab es in 13 EU-Ländern Streikaktivitäten, während die Zahl im Jahr 2022 auf zwölf Länder sank. Auch die Gesamtanzahl der Streiks war 2022 mit 70 Streiks im Vergleich zu 77 Streiks (2019) deutlich geringer. Den größten Anstieg gab es im untersuchten Zeitraum in Frankreich: Hier stieg die Zahl der Streiks von vier auf elf, was einer Steigerung von 175 Prozent entspricht.
In der EU streikte das Kabinenpersonal 2022 am häufigsten
AirHelp hat ebenfalls untersucht, welche Berufsgruppen europaweit die meisten Streiks zu verantworten hatte. Dabei führte die Kabinencrew 2022 das Rennen an, gefolgt von Pilot:innen und dem Bodenpersonal. Auch 2019 zeigte das Bodenpersonal in der EU eine hohe Streikbereitschaft und landete damit in dem Jahr auf Platz eins. Mit jeweils neun Streiks folgen schließlich Fluglots:innen, Pilot:innen, die Kabinencrew sowie das Sicherheitspersonal.
Deutschland weist mit Blick auf Flughafenstreiks eine positive Entwicklung auf
Nach den insgesamt zehn Streikterminen in den ersten elf Wochen in 2024 hat sich die Lage an deutschen Flughäfen inzwischen wieder etwas beruhigt. Was die meisten jedoch verwundern dürfte: Deutschland hat sich in seiner Gesamtbilanz verbessert. Betrachtet man die Jahre 2019, 2022 und 2023, so gab es 2023 mit zwölf Streikaktionen die niedrigste Anzahl an Streiks. Bei den meisten Streiks in 2023 waren die betroffenen Passagiere allerdings nicht entschädigungsberechtigt, da nicht die Fluggesellschaften selbst die Streiks zu verantworten hatten. Im Jahr 2022 war die Streikbereitschaft in Deutschland mit 17 Aktionen am höchsten.
Diese Rechte haben Passagiere bei Streiks
„Viele Reisende aus Deutschland haben in den vergangenen Jahren ihre gebuchten Flüge nicht wie geplant antreten können. Welche Rechte sie dann haben, hängt von der Art des Streiks ab: Da 2023 beispielsweise nur das Personal des Luftsicherheitsbereiches und die Klimaaktivist:innen gestreikt haben, hatten betroffene Passagiere keinen Anspruch auf Entschädigungszahlungen. Streiken aber die Mitarbeitenden der Fluggesellschaften, wie es in diesem Jahr bei Discover Airlines oder der Lufthansa schon mehrmals der Fall war, haben Betroffene bei Verspätungen von über drei Stunden oder Ausfällen einen Anspruch auf eine Entschädigungszahlung von bis zu 600 Euro. Betroffene Passagiere können ihren Entschädigungsanspruch rückwirkend durchsetzen, bis zu drei Jahre nach ihrem Flugtermin.”, erklärt Nina Staub, Rechtsexpertin bei AirHelp.
Über die Untersuchung
AirHelp hat die Anzahl der Streiks in Deutschland in den Jahren 2023 und 2024 sowie die Anzahl der Streiks in der EU 2022 und 2019 analysiert. Da die Großbritannien 2019 noch Teil der EU war, wurden insgesamt 28 Länder berücksichtigt, um einen Vergleichswert zu 2019 zu schaffen. Als Quellen wurden für die Analyse sowohl interne Aufzeichnungen als auch öffentlich einsehbare Quellen herangezogen.
Über AirHelp
AirHelp ist ein Unternehmen für Reisetechnologie, das sich mit Flugunterbrechungen befasst. Seit 2013 hat AirHelp Entschädigungen für über 2,5 Millionen Passagiere mit Flugverspätungen oder -annullierungen durchgesetzt. Über 8 Millionen Passagiere haben ihre Flüge mit AirHelp+ geschützt und unzählige weitere Millionen profitieren von den Informationen, die auf airhelp.com frei verfügbar sind.
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