Kommentar: Bedeutet die EU-Verordnung das Aus für KI in Europa?

Potsdam, 28. April 2023
Credit: Nathan Dumlao

Auf einen Blick

  • Die EU-Verordnung für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) wird derzeit kontrovers diskutiert
  • Die strengen Regeln könnten das Aus für viele KI-Anwendungen bedeuten
  • Prof. Dr. Stein, Präsident der GISMA University of Applied Sciences, erklärt, wieso KI-Verbote nicht nur im Bildungssektor ein großer Fehler wären

Potsdam, 28. April 2023 – Im Dezember haben sich die EU-Staaten erstmals auf Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) geeinigt. Die neue EU-Verordnung könnte für viele Anbieter von KI-Anwendungen zum Problem werden, da die teils strengen Regeln eine weitere Nutzung der Tools ohne einen finanziellen und personellen Mehr­aufwand unmöglich machen würden. Prof. Dr. Stein, Präsident der GISMA University of Applied Sciences (www.gisma.de), hält Verbote für den falschen Weg. Es brauche zwar eine Verordnung, die den qualitativen Rahmen vorgibt, gleichzeitig müsse sie den Anbietern unternehmerische Freiheiten lassen. Im Bildungssektor müsse geklärt werden, wie die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT in den akademischen Alltag integriert werden kann.

Der Fokus muss auf den Potenzialen von KI liegen
„Künstliche Intelligenz ist ein wichtiger technologischer Fortschritt. KI-Anwendungen zu verbieten oder so zu reglementieren, dass sich Anbieter die Entwicklung und das Betreiben ihrer KI-Tools nicht mehr leisten können, wäre der Schritt in die falsche Richtung. Die Verordnung sollte Rahmenbedingungen so schaffen, dass Innovationen im Bereich der KI-Anwendungen entstehen können. Natürlich müssen sich die Unternehmen ihrerseits dabei an ethische und datenschutzrechtliche Standards halten. 

In der EU-Verordnung taucht das Wort ‘Risiko’ mehr als 300 Mal auf, was eine erhebliche Angst vor der Technologie impliziert: Natürlich bergen KI-Anwendungen auch Risiken. Bei anderen Regulierungspaketen hat sich die Disziplinierung durch den Markt bewährt. Das funktioniert gut, wenn Anbieter Transparenz üben müssen, über das, was sie tun. Mit dem Wissen sind dann die Produkte, Services und ihre Ergebnisse für Dritte überprüfbar. 

Italien hat mit dem Verbot von ChatGPT bereits gezeigt, wie die Maßnahmen im Umgang mit KI aussehen können – daran sollten wir uns kein Beispiel nehmen. Die Regulierung sollte Anreize für Innovation schaffen. Regulatorische Sandkästen können den Innovationsprozess für die Entwicklung und Implementierung von KI-Lösungen fördern. Auch das hat sich schon in anderen Regulierungsbereichen bewährt.”

Wir müssen lernen, KI in unseren Alltag zu integrieren
„Seit der Veröffentlichung von ChatGPT stehen speziell Schulen und Hochschulen vor der Herausforderung, KI einerseits in den Unterricht zu integrieren, andererseits aber den Missbrauch der Technologie zu vermeiden. Wir benötigen klare Leitlinien für einen sinnvollen Umgang mit KI. Wo kommen wir mit der KI zu besseren Lösungen als bisher? Wie muss dann der Input von Mensch und Maschine dokumentiert werden und wo müssen wir uns Tools zunutze machen, um zum Beispiel zwischen KI-basierten Texten und von Menschen geschriebenen Texten zu unterscheiden. Heißt konkret: Statt die Arbeit von Anbietern von KI-Anwendungen durch die Verordnung einzuschränken, sollte man ihnen mehr Möglichkeiten einräumen, ihre Technologien auch zu verbessern.

Mit Verboten riskieren wir, dass sich die Unternehmen zurückziehen und ihre Technologien vom europäischen Markt nehmen – obwohl sie in vielen Bereichen wie Bildung, Medizin oder Mobilität bereits nachweislich einen großen Nutzen für die Gesellschaft darstellen. Wir sollten in Europa die Innovativen sein. Wenn wir das verpassen, werden wir links von China und rechts von den USA überholt. Voraussetzungen für die korrekte Nutzung und erfolgreiche Integration von KI sind neben einer praxistauglichen Regulierung Aufklärung und Weiterbildung: Der Missbrauch von KI entsteht erst durch seine Anwender. Wir müssen es schaffen, den vernünftigen Umgang zu lehren und dabei den Regulierungsansatz so wählen, dass Innovationsförderung, Datenschutz und ethische Standards in der Balance sind. Verordnungen bieten dann auch Chancen gerade durch den großen, normierten EU-Markt und somit klare Regeln für eine große Zielgruppe. ”

Über Gisma University of Applied Sciences

Die Gisma University of Applied Sciences ist eine staatlich anerkannte private Hochschule. Auf ihrem Campus am Jungfernsee in Potsdam vereint sie Studierende und Lehrende aus über 70 Nationen der Welt.

In ihren 19 Programmen bildet sie Studierende zu nachgefragten und leistungsstarken Talenten für die globale Geschäftswelt aus, in Management, Leadership, Data Sciences, AI und Softwareengeneering. Studenten lernen von forschungsstarken Dozenten sowie von Top-Führungskräften und Gründern. Insbesondere in den Bereichen Technologie und Digitalisierung setzt die Gisma ihren Fokus auf die Ausbildung qualifizierter Fach- und Führungspersönlichkeiten und versetzt sie in die Lage, die Wissensbereiche Technologie, Technik und Betriebswirtschaft im Berufsalltag lösungsorientiert miteinander zu kombinieren. Die Hochschule kooperiert mit einem Netzwerk global agierender Unternehmen aus Wirtschaft und Bildung, wie beispielsweise Zalando, Ebay und Vattenfall und ist Mitglied von „SAP University Alliances“.

Ihr Ziel ist es, innovative Impulse auf Wirtschaft und Gesellschaft zu geben, indem sie ihre Studierenden auf die Managementpraxis in einer von ständigem Wandel und zunehmender Komplexität geprägten Welt vorbereitet. Hierfür bietet die Gisma Hochschule eine praxisnahe Ausbildung, die durch ihr „Hyflex Teaching und Learning Modell“ sowohl traditionelle physische Lernorte als auch virtuelle Lernmöglichkeiten in den Unterricht einbezieht.

Alle Studiengänge der Gisma sind staatlich anerkannt und werden von der Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) und dem Akkreditierungsrat begutachtet. www.gisma.com. Zudem ist die Gisma Teil der GUS Germany GmbH (GGG), einem dynamischen Netzwerk von Hochschuleinrichtungen mit mehr als 15.000 Studierenden an Standorten in Deutschland, Europa und darüber hinaus: https://web.gusgermany.com/

 
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